Wie mit emotionalem Essen/Fressanfaellen umgehen?

Ich kann jetzt leider nicht für jeden sprechen, jedenfalls gehe ich mitlerweile locker mit so "Essanfällen" um. Früher habe ich danach immer gefastet und extrem viel Sport gemacht um den Tag "rückgängig" zu machen, aber das ist wirklich keine gute Lösung. Ess einfach normal weiter (gesund!), versuch dich viel zu bewegen, tu dir was gutes z.B. einen langen Spaziergang (das kann der verdauung nicht schaden und verhindert das "aufgedunsen" sein am nächsten tag), trink genug (!!!) und halte ein Kaloriendefizit aber hunger nicht sonst ist die Gefahr für den nächsten Fressanfall vorhanden. Meist gleicht sich das so von allein wieder aus :-)

Danke!! Das klingt gut....ja meine erfahrung ist eigentlich auch dass es sich auf dauer wieder von alleine ausgleicht. Ich denke halt aber dass es besser waere sich das komplett abzugewoehnen nur fuerchte ich dass das auch wieder druck und stress macht...war jedenfalls bisher so. Und das triggert halt auch wieder solche essanfaelle. Vielleicht echt besser damit leben lernen keine Ahnung.

ich bin bisher selbst nicht auf die lösung gegen solche fressanfälle gekommen, klar wäre es schöner wenn sie einfach wegbleiben aber in dem moment ist man ja quasi fremdgesteuert :'-)

Vielen lieben Dank fuer all Eure Tips und Kniffs und auch das Teilen Eurer Geschichte!!! Es tut mir sehr leid zu hoeren Fast was Dir passiert ist. Ich habe nicht so ein krasses Event hinter mir aber auch schon wegen Aengsten Therapie gemacht und da auch das Essensthema mitangegangen. Ich kenne auch Trigger uns Ursachen von mir, nur hilft mir persoenlich das nicht fuer eine Verhaltemsaenderung. Das Verhalten mit dem Essen hat sich quasi bereits so eingeschliffen dass ich es so angehen muss bzw damit umgehehn lernen muss. Bei mir gejt es echt um riesige Kalorienberge also bestimmt so 3500 extra zum Tagesbedarf. Ich zaehle auch mit. Und ich wuerde es auch sehr gerne schaffen die mengen zumindest geringer zu halten. Habe ein sehr gutes Buch aus dem amerikanischen das "Appetite Awareness Training" von Linda Craighead. Hier geht es darum zu Lernen immer bei moderater Magenfuelle mit dem Essen zu stoppen was heisst bei der ersten Magendehnung. In mehreren Schritten soll man lernen sich das anzutrainieren und somit dannn sich das bingen bzw Ueberessen von der Menge her abzutrainieren. Juniper Du beschreibst sehr viele ihrer Strategien. Das Buch behandelt auch solche Dinge wie dass man sich erlauben sollte etwas drueber zu gehen und weiter zu essen (Deine 130%) und dass man dann eben stoppt, es behandelt das emotionale essen an sich was erlaubt ist und dass man dann auch bestimmte lebensmittel braucht (juniper auch das beschreibst du so) und dass man aber auf dauer eben lernen sollte auch andere dinge ausser essen zu machen (sport etc -die autorin verweist auf die DBT skills eine richtung der verhaltenstherapie wo es in vielen faellen um konkrete ablenkungstaktiken und aufmerksamkeitsverlagerungstaktiken geht). Weiterhin gibt es die sektion antideprivationsessen in dem buch, da geht es darum dass man sich eben auch manchmal was Goennen muss wenn essen vorhanden ist um eben diesen anfaellen vorzubeugen zb wenn jemand kuchen mit auf die arbeit bringt bzw dass man eben ganz

wichtig auch immer genug von seinen lieblingsspeisen essen sollte weil man sich sonst depriviert fuehlt und dann alles in einem essanfall sozusagen nachholen muss.

Naja soviel zur Theorie...dennoch haperts bei mir an der konkreten umsetzung hmpf. Die Rezepte und Ideen von Dir Juniper sind klasse. Gibt es noch mehr davon? Bzw ich frage mich eh wo ich eine Gruppe fuer Rezepteaustausch finde die solche tollen Ideen teilen.

Vielen Dank auch fuer die Buchempfehlung zum emotionalen Essen, Fast. Ich freue mich total fuer Dich dass Du Dein problem durch die Ursachenforschung so toll in den Griff bekommen konntest!!!!!!!!!!!!!!!

Juniper das mit der KH Falle klingt auch interessant...meidest du weissmehl und Zucker bzw machst du low carb? Ich persoenlich meide Zucker wo es geht weil er mir auch kariestechnisch nicht gut tut fahre aber sehr gut mit suesstoffen und zuckerfreien Suessigkeiten. Low carb mache ich nicht was ich allerdings tue ist dass ich proteinreich esse weil es mir gut tut. Viel Milchprodukte, joghurt, quark etc auch proteinriegel und co als suessersatz (den ich aber mag). Auf inspirationen aus dem low carb bereich greife ich aber gerne zurueck weil es da halt ideen fuer kaloriensparende gerichte und vor allem zuckerfreie sachen gibt.

Nun ist in dem buch von craighead neben der magenvolllheit ein sehr sher wichtiger punkt dass man isst was man mag und sich nichts verbietet und ich weiss dass es hier einige threads darueber gibt dass genau das den leuten beim kalorienzaehlen im vergleich zu anderen "dieaten" hilft. Ich versuche das quasi auch nur dass es halt manchmal knifflig ist wegen der zuckersache. Da kann man eben nicht quasi immer alles direkt essen sondebn muss erst alternativen beschaffen und bei manchen dingen ist das auch sehr schwer ( zb zuckerfreier caramel-und ich liebe caramel) bzw zumindest nicht zeitnah moeglich (wie soll ich wenn cih lust auf italienisches eis an der diele hab wnen ich davor stehe das so schnell zu ause nachkochen dass ich es in dem moment habe). Ich frage mich ob das nicht auch so ein problem fuer meine essanfaelle ist bzw diese foerdert....anderereseits kann man ja eh nicht staendieg immer nur alles futtern wann immer man mag....

Hm ich denke es geht auch ums Essen. Auch zu restriktive Diaeten koennen Fressanfaelle ausloesen. Das ist zumindest meine Erfahrung bisher.

Aber sorry das Essensgelaber von mir obendrueber gehort hier nicht rein in diesen thread.

Natuerlich geht es im Endeffekt darum etwas anderes zu tun als zu essen bzw die emotion "auszuhalten" bzw bestenfalls die zugrundeliegenden ursachen zu beseitigen oder zu verarbeiten. Nur koennen diese eben auch zo vielschichtig sein und verwoben das es besser ist konkret am verhalten zu basteln und da was anderes zu tun. Wie gesagt hab schon therapie hinter mir inklusive durcharbeiten von traumata, emotionen etc etc

Leider habe ich die essanfaelle immer noch. Vielleicht muss ich auch damit leben lernen.

Gegen dieses Buch vonb Craighead spricht halt bei mir immer wieder dass ich eigentlich gerne gruenzeugs und niedrigkalorisches in groesseren mengen esse und das ja leider kaum zusammenpasst mit aufhoeren zu essen beim ersten magensignal.

So ist es halt schwierig sich auf kleine Portionen zu trainieren weil der Magen immer irgendwie gedehnt bleibt von grossen mengen salat rohkost joghurt und co.

Als ich vor gewisser Zeit mit Kalorienzählen mein Niedrigstgewicht erreicht hatte (damals BMI 21), gönnte ich mir einen Fresstag pro Woche. Fuhr anfangs gezielt in den Supermarkt und kaufte mir superleckere Sachen, darfst ja, Gewicht erreicht, Fresstag ok, wird wieder ausgeglichen...Aber leider hab ich mich daran so stark gewöhnt, dass ich anfing ungeplante Fresstage laufen zu lassen. So 2 in der Wochen waren dann über Monate normal. Konnte in der ersten Zeit durch extreme anschließende Defizittage alles gut ausgleichen (Teufelskreis, Stress pur!). Irgendwann natürlich nicht mehr. Ich hatte ständig und immer richtigen Heißhunger!!! Hab das meinem Hausarzt erzählt, aber der hat sich nicht wirklich dafür interessiert. Auf meinen Wunsch hin verschrieb er mir erstmal Fettblocker (rezeptpflichtig und sauteuer!!!) und tat das ab mit "Sie haben doch für ihr Alter noch eine recht ansehnliche Figur" :-O Hallo? Und mein Problem??? Ja, auf mir lag der Fluch der westlichen Wohlstandsbevölkerung. Was soll ein Arzt da groß raten außer weniger essen und Sport zu treiben. Ich versuchte mich selber zu heilen. Insg. hatte ich zuvor über 50 Kilo abgenommen, dann waren es nur noch 40 Kilo als die regelmäßigen Fresstage eintraten. Jetzt hieß es Schadensbegrenzung zu betreiben. Kompette Lebenswandlung (s. meinen Post unter dem Thema Schrittzählen). Ich fing an über einen langen Zeitraum nur noch extrem sättigende Lebensmittel zu essen und so viel, bis ich wirklich satt war + viel Bewegung, und das jeden Tag. Kein Defizittag mehr! Durch dieses wirklich satt-essen-können hab ich meine Fressanfälle in den Griff bekommen. Zusätzlich achte ich jetzt mehr auf mein wahres Hungergefühl. Klar esse ich manchmal immer noch zu viel, aber das brauch ich dann auch. Mein Ziel sezte ich jetzt nicht mehr so hoch und finde mich (vorläufig) mit meinem aktuellen Gewicht ab, auch wenn es nicht mein direktes Wohlfühlgewicht ist. Stress brauch ich nicht mehr.

Tatarata, "(wie soll ich wenn cih lust auf italienisches eis an der diele hab wnen ich davor stehe das so schnell zu ause nachkochen dass ich es in dem moment habe). Ich frage mich ob das nicht auch so ein problem fuer meine essanfaelle ist bzw diese foerdert....anderereseits kann man ja eh nicht staendieg immer nur alles futtern wann immer man mag...."
Da sprichst du etwas an, was zu unserer Zeit gehört und m.E. mit "Fressanfällen" zu tun haben kann: die Tatsache, dass wir immer alles zur Verfügung haben und es gewöhnt sind, Bedürfnisse sofort zu befriedigen, wir lernen nicht mehr, auf etwas zu verzichten, weil wir nicht verzichten müssen.... deshalb ist für mich - und ich spreche nur für mich, es soll kein Ratschlag sein - die beste Möglichkeit von Fressanfällen und Gelüsten wegzukommen, ein zeitweiser totaler Verzicht; ich ess z.B. leidenschaftlich gern Schokolade und wenn ich eine Tafel anbreche, muss ich sie zu Ende essen, ich kann mich nicht auf ein Stückchen beschränken, esse ich aber ein paar Wochen gar keine Schokolade (manchmal reichen auch ein paar Tage), dann habe ich keinen Heißhunger darauf und kann tatsächlich sogar mit einem kleinen Stück zufrieden sein.
Tatarata: "Gegen dieses Buch vonb Craighead spricht halt bei mir immer wieder dass ich eigentlich gerne gruenzeugs und niedrigkalorisches in groesseren mengen esse und das ja leider kaum zusammenpasst mit aufhoeren zu essen beim ersten magensignal."
Das Buch habe ich nicht gelesen, weiß darüber nur, was du hier schreibst, aber für mich wäre das dann auch nichts, um mit wenig Kalorien über den Tag zu kommen, brauche ich Riesenmengen Gemüse... und für die Verdauung brauche ich sie auch.

Danke ja also mit dem WARUM hab ich mich schon auseinandergesetzt kenne wie gesagt moegliche wurzeln, trigger die erst zu einem anfall fuehren etc und auch denen hab ich auhc schon gearbeitet bzw arbeite noch daran. Nur habe zumindest ich persoenlich den eindruck dass es primaer beim anfall an sich eher darum geht wie man es schafft sich davon abzuhalten. also das verhalten an sich zu bearbeiten. wie man sich ablenkt bzw dass man sich ablenkt etc etc

Die Ablenkung sollte dann bestenfalls zum trigger passen also zb gegen stressessen entspannung oder sport. Eigentlich ist das ja direktes Bearbeiten des WARUMS...naja und auf lange sicht dann eventuell stressoren versuchen zu verringern. Naja wie egsagt so die theorie...nur leider schaff ich es nicht das umzusetzen.

Danke Juniper! Eiweiss ess ich eigentlich sehr viel...hab es auch schinmal umgekehrt gehoert dass die Fanfaelle durch Kohenhydratmanhel kommen. Ich denke aber dass es vor allem die psychische komponente ist. Und dass viel eiweiss eher hilft als schadet.

Aber ist eventuell auch typabhaengig.

1000 Dank Euch alllen ihrv seid echt engagiert!!

Ja sannisun mache auch momentan nochtherapie, ist eine VT (aber keine DBT das hab ich vorher mal kurz gemacht wobei die richtige DBT ja ueber jahre geht weil man echt die skills lange ueben muss). Davor hatte ich schon eniges eher richtunbga nalkyse, traumatherapie und auch esstheraoie hinter mir

also wissen nicht nur aus buechern sondern nur auch...

eft hab ich auhc schon in eigenregie gemacht...huestel...sannisun ich sehe wir verstehen uns! Machst du denn all diese sachen regelmaessig? Hattest du auhc mit aengsten etc zu tun ?

Manche angstkomponenten und stressoren kann ich halt auch nicht aus meinem leben svchaffen bzw manche sachen aus der verangenheit boder an problemen auch nciht aendern. da muss ich dann eher anders mit umgehen lernen und diesen affekten und aufkommenden urges halt anders als mit essen begegnen. ZB kann ich meine kleinkindtochter bloss weil sie mich oefters mal nervt nicht auf den Mond s chiessen das machen kleine Kinder nun mak ich muss lernen damit umzugehen und halt nicht zu stopfen.

Danke auch nochmal ihr anderen. Ja Monica das mit dem alles essen oder sachen weglassen ist auch so eine frage...und Keepweigh ich werde deine geschichte nachschauen es klingt sher "interessant" (naja vermutlich echt schlimm fuer die gewesen das Ganze und megastressig und frustrierend...).

Danke auch nochmal juniper fuer die ganzen guten tips und anregungen!!

Sannisun super dass dir geholfen wird!!! Bzw dass du das anpackst! Bei mir sind es auch massive soziale aengste....welche skills helfen dir besonders?

Sonnenblume danke fuer die einladung das klingt sehr gut mit eurer gruppe vor allemw eil ich ja eh auf zucker verzichte seit laengerem udn daher immer nach austausch mit gleichgesinnten suche-vor allem auch wegen rezepten, produkten etc etc

sannisun
EFT ist auch etwas für mich. Habe eben nachgelesen bei Benesch.
Nur zu MEA habe ich nichts gefunden. Gibt es dafür noch eine andere Abkürzung, oder würdest du bitte schreiben, was es ist? Danke.

sannisun

Danke für deine Informationen.

Die progressive Muskelentspannung nach Jacobson wäre auch etwas für mich. Habe übrigens eine ähnliche Problematik.

Das ist mal ein sehr schönes Thema.
Ich lese auch schon längere Zeit mit. Quark esse ich jeden Tag so 300 gr. als Zwischenmahlzeit am Nachmittag. Da ich Diabetes I habe mit Süßstoff und Vanillearoma. Schmeckt total gut. Quark Magerstufe schön durchgerührt. Lecker Vanilletraum selbst gemacht.

Butter Vanille Aroma. eine Ampulle hat 3 kcal und auf 300 gr. Quark nahm ich 1 Drittel Ampulle.
http://fddb.info/db/de/lebensmittel/dr_oetker_butter_vanille_aroma/index.html

Auch wenns ja eigentlich ttraurig ist weil ich weiss wie aetzend das alles sein kann und mitfuehle...ist esd doch schoen zo viele "Gleichgesinnte" mit aehnlichen Problemen hier zu inden. Und ich bin echt superdankbar fuer die ganzen hilfreichen Informationenn und den Gedankenaustausch! Quark und co helfen mir auch. Was auch sehr lecker ist ist frische Vanille aus der Schote oder aus eine Vanillemuehle gemahlen. Oder Zimt oder Backkakao rein oder ein wenig Kokostaspel oder Lebkuchengewuerz oder so.

Mir hilft auch oft waerme gut ala warmes bad, warmer tee, waermeflasche, warmer kaffee....generell auch sachen die eben auch "oral" die sinne befriedigen wie kaugummi, zuckerfreie bonbons, tee etc. oder auch auf den geruchssinn wirken wie schoenes duschgel, duftkerze etc.

sannisun,

nein, nicht ADHS. Depressionen, Ängste verschiedenster Art. VT habe ich einmal bekommen. War ein Reinfall. Jetzt bin ich nicht in Behandlung. Hatte ohnehin über eine lange Zeit nur entsprechende Medikamente bekommen. Jetzt nehme ich hauptsächlich Homöopathika.

Was mir zudem geholfen hat war, meinen Vitamin D-Spiegel auf ein normales Maß zu bringen.
Es hat eine Weile gedauert, da ich nicht hochdosiert angefangen bin - was eigentlich sinnvoller gewesen wäre. Von meiner Phlebologin erfuhr ich letztens, dass eine ihrer Kolleginnen ihren Patienen/innen ebenfalls eine Korrektur des Vit.D-Spiegels bei ähnlicher psychischer Diagnose empfiehlt. Natürlich muss zunächst der Vitamin-Status festgestellt werden.

Wenn dein Grundplobem ADHS ist, ist das eine ganz andere Sache. Es ist wirklich schade, dass man dem Problem erst so spät auf die Schliche gekommen ist. Aber, wie sagt man so schön: Lieber spät, als nie. Und dass dir Ritalin hilft, finde ich sehr gut. Damit bekommst du endlich DIE Behandlung, die dir hilft.

Was die Homöopathika angeht, kann man sicher unterschiedlicher Meinung sein. Meiner Katze und mir helfen sie. Das genügt mir. Auch, wenn es lediglich ein Placebo Effekt sein sollte ;)

sannisun, nimmst du Ritalin? Mich würde mal interessieren, ob du damit wirklich weniger Appetit/Hunger hast. Ich kann mir vorstellen, dass viele Menschen, welche aus emotionalen Gründen zu viel essen, einen entsprechenden Botenstoffmangel haben, z.B. Glücksbotenstoffmangel. Das sind glaube ich auch oft die Menschen, die zur Sucht neigen, ob es Zigaretten sind, oder Alkohol oder halt leckeres Essen ohne Hunger zu haben.