fddb auch für Menschen mit Depression geeignet?

Hallo Engelsmutter,

ich kann die Situation gut nachvollziehen.
Zielen denn die Depressionen auf etwas spezielles ab? Ich meine hat die Person schon eine Körperschema- oder Selbstbewusstseinsstörung?

Generell würde ich die psychische Gesundheit erstmal in den Vordergrund schieben... Unter Antidepressiva abzunehmen kann extrem frustrierend sein und kann meiner Meinung nach schnell in die falsche richtung umschlagen, nämlich dann, wenn man sieht, dass trotz Mini-Mengen ncihts runter oder sogar noch was drauf geht. Ich glaube nicht, dass Kcal-zählen das richtige wäre.

Auf der einen seite kann ich nachvollziehen, dass man sich dann (noch) weniger mit sich selbst wohlfühlt und etwas dagegen tun will. Auf der anderen seite kann man gegen die Medikamente nicht viel machen - und die haben nunmal Nebenwirkungen. Prinzipiell denke ich, dass du die person vielleicht lieber zu Spaziergängen, Wanderungen oder in Sportgruppen mitnehmen solltest. Mit kcal-zählen kann man immernoch anfangen, wenn man wieder "unter fairen Umständen" kämpft. Und medikamente die den Stoffwechsel beeinflussen sind mMn keine fairen Umstände.

Liebe Grüße

Danke für die Antworten, die ich sehr hilfreich finde. Gerade, wenn man noch alle Kalorien zählen muss und notieren und sich ggf. zügeln, um abzunehmen, baut man einen weiteren Druck auf, den eben Depressive nicht noch zusätzlich brauchen. Bei der Person war es nach Depression, die nach der Geburt des Kindes auftrat und so massiv war, dass sie 10 Wochen in einer Mutter-Kind-Einrichtung in einer Psychiatrie war. Das ist zwar fast 4 Jahre her, aber die Medis muss sie immer noch nehmen.

lg

Hallo...
ich arbeite als Ernährungsfrau in eienr orthop. Reha und habe auch viel mit Patienten unter AD zu tun.
Viele leiden sehr unter der Gewichtszunahme, die in einigen Fällen 20-50 kg (kein Schreibfehler!) betragen kann!
10 kg Zunahme werden noch als normal betrachtet.
Der Leidensdruck durch die Zunahme kann enorm sein.
Die Ernährungsberatung geht in diesen Fällen dahin über Lebensmittel zu informieren, günstige (energietechnisch gesehen) Alternativen zu finden, das Essverhalten zu überdenken
Da kann fddb sehr hilfreich sein!

Ich würd auch sagen, sie sollte es versuchen, wenn sie interessiert ist. Möglicherweise bekommt sie ja dadurch auch einen Schub in eine positive Richtung. Manchmal kommt es ja, dass man sein Leben komplett umkrempelt, wenn man seine Ernährung umstellt. Und vor allem hat sie etwas, womit sie sich beschäftigen kann/muss. Ich weiß ja, wie schwer es ist, sich in einer depressiven Phase zu irgendwas aufzuraffen. Mein Problem ist, wenn ich in einer Depression stecke, dass ich nichts essen kann. Ich habe den berühmten Stein im Magen. Allerdings kamen bisher die Zunahmen immer dann, wenn das Tief überwunden war und es bergauf ging. Das ist dann wohl der Jojo, der zugeschlagen hat.
Lange Rede, kurzer Sinn: ich als .. ehemalige Depressive würde es gut finden, wenn mir eine Freundin zu so etwas raten würde, mich etwas an die Hand nähme.