Ich will wieder normal essen! Aber es geht nicht

Hallo,
als Sofort-Aktion hilft es vielleicht, die Waage wegzustellen (Nachbarn, Freunde, Eltern, ...)

viel Erfolg.
C.

Zu meiner Hausärztin möchte ich eigentlich nciht so gerne gehen. Vor 3 Monaten war ich das letzte mal wegen einer anderen Geschichte da, da habe ich noch ca. 5 Kilo mehr gewogen als jetzt und da hat sie ständig gesagt "Sie sind zu dünn, essen Sie mehr!" Hab mich sehr unwohl gefühlt, da ich sie doch sehr unsensibel fand.

War eben in der Mittagspause mit Kollegen essen und hatte milchreis. War auch ganz schön viel. Jetzt ist mir total schlecht.

Mir ging es ganz genau gleich wie dir! Auf der einen Seite weiss man dass man zunehmen muss
und eigentlich auch will, aber dieser Kontrollzwang ist schwer abzulegen.
Seit 5 Wochen habe ich es geschafft normal zu essen. Ich esse mittlerweile gute Portionen, habe aber leider nicht zugenommen bis jetzt. Das wichtigste ist sich nicht mehr zu wiegen und
vor allem ganz wichtig: Keine Kalorien zählen. Einfach anfangen zu essen was einem schmeckt.
Hört schwierig an, man gewöhnt sich aber sehr schnell daran. Das beste ist, das schlechte Gewissen ist nur am anfang da.
Probier es einfach mal aus! Du hast nix zu verlieren!

Ich weiß nicht was gerade schlimmer schmerzt. Mein Bauch der viel zu voll ist, oder mein schlechtes Gewissen dass ich einen Milchreis gegessen habe anstatt einer Hochzeitssuppe und das ich nicht mehr habe liegen lassen :( Mir geht es gerade so schlecht

soul
Na ja, ich habe angst die Kontrolle zu verlieren. Und dann habe ich gar nichts mehr. So ist zumindest im Moment mein gefühl

Heute abend gehe ich auf jeden fall ins Fitnessstudio

In manchen Momenten denke ich das das der einzig richtig weg ist, und nun denke ich schon wieder "ach, andere sind genauso dünn". Ich fühle mich ja auch nicht immer zu dünn.

Was ich auch komisch finde ist, dass mir wirklich jeder sagt ich sei viel zu dünn und das sie sich sorgen machen nur mein freund nicht. Wenn ich ihn frage ob er mich zu dünn findet meint er nein und es sei ok solange ich mich wohlfühle.
Er findet mich auch sexy und sagt mir das auch oft. Dabei sehe ich für die meisten wahrscheinlich aus wie ein skelett. Irgendwas stimmt doch da nicht :/

Anscheinend hat dein Freund irgendein Probem. Eigentlich sollte er dich unterstützen dass du gesund wirst, ich meine wenn JEDER sieht dass du zu dünn bist, dann muss er es ja auch sehen.
Du brauchst dir wirklich keine Gedanken machen wenn du normal isst! Denn es ist normal zu essen und es ist auch normal Dinge zu essen die einem schmecken! Wenn du dir erlaubst normal zu essen, dann wirst du es auch nicht ständig übertreiben, weil dein Körper zufrieden ist und die Nährstoffe bekommt die er braucht.

Er hat mich ja auch mit "mehr" kennengelernt, deshalb wundert mich das.
Ich bin 175cm groß und wiege im mom 47 kg.

Ich bin aber gar nicht schlapp oder habe keine Power. Habe eher den totalen Bewegungsdrang. Nutze Sport aber schon um auszugleichen wenn ich über die Strenge geschlagen habe.

Ach ja, mit meinem freund bin ich jetzt fast 2,5 Jahre zusammen, damals wog ich 60 kg (war also eigentlich auch schlank), seit letztem Herbst ging mein Gewicht immer mehr runter

Hallo,
mein mann findet mich auch sexy - und es gibt Tage da fühle ich mich schlank - und manchmal dick. Und manchmal denke ich: naja, es gibt Personen, die sind noch weiter weg vom Normal-Gewicht, als ich ...
Würdest du deinem Freund denn glaube, wenn er sagt: du bist viel zu dünn, iss mal was? Ich bin beleidigt, wenn mein Mann etwas vergleichbares von sich gibt (weil ich weiß, dass er ja recht hat). Deswegen hat er gelernt nichts zu sagen - oder das, was ich hören möchte. Freundinnen und Familie sind da viel ehrlicher - besonders die, die ungefähr in der gleichen Lage sind.

Manchmal benötige ich dann einen Realitätscheck: Nackt vor den Spiegel ... Da stelle ich dann fest, dass mein inneres und mein äußeres Erscheinungsbild (leiderleider) immer noch nicht zusammenpassen (und da ist noch ein großer Unterschied ...).

Ich wünsche dir, dass dein schlechtes Gewissen nicht überhand nimmt.

Viel Erfolg.
C.

Dann muss doch etwas vorgefallen sein, wenn du auf einmal soviel abnimmst. Ich bin genauso gross wie du und habe 1 Jahr lange auch 47 kg gewogen. Mittlerweile ist es ein bisschen mehr. (Gott sein Dank!) Vor 2 Jahren wog ich noch 61 kg.
Ich kann dir nur den Rat geben jetzt den angfang zu machen - du wirst sehen, das Leben besteht aus mehr als Sport und Kontrolle über das Essen.

Wünsche dir alles Gute!

ich kann auch ganz genau sagen wann der ausschlaggebene Punkt war, an dem ich mir gesagt habe "so geht es nicht weiter, jetzt nimmst du wirklich ab!" Ich weiß das klingt dumm. Aber ich wollte immer sehr dünn sein.

Meine Freundinnen sind alle 2-3 cm kleiner als ich und schmaler gebaut, ich hab mich immer "fett" in deren Gegenwart gefühlt. Dabei hab ich mit meinen damaligen 60 kg so viel gegessen wie ich wollte und wirklich alles in mich reingeschaufelt. Habe auch nicht so viel Sport gemacht und erst recht nicht übers essen nachgedacht.

Habe gestern auch mit meinem Freund geredet. Er hat zugegeben, dass er ein paar Kilos mehr auch schöner finden würde. Ihm ist am wichtigsten dass ich mich wohl fühle und dass es mir gut geht.
Anscheinend war es ihm gar nicht bewusst wieviel ich abgenommen habe. Er dachte es wären ca. 5 Kilo.

Ich werde jetzt versuchen etwas lockerer mit dem Thema umzugehen und nicht jede Kalorie penibel zu zählen und mir auch mal was gönnen.

Das problem ist auch dass es bei mir nur extreme gibt, entweder der komplette Verzicht oder maßloses Überfressen bis mir schlecht ist. Wie schafft man es einfach aufzuhören wenn man satt ist? Ich hab immer das Gefühl "Jetzt darfst du, das musst du ausnutzen". Versuche mir dann immer wieder ins Gedächtnis zu rufen, dass ich das jeden Tag kann, aber meistens hilft es nichts.

Das war auch schon immer so bei mir, auch als ich noch gar nicht über Essen nachgedacht habe, hab ich immer so viel gefuttert bis mir schlecht wurde, obwohl ich längst satt war, nur weil es so lecker war :/ Wie komme ich davon weg?

Findet ihr diese Frau zum Beispiel zu dünn?

http://images.asos.com/inv/media/1/4/4/2/1702441/navy/image1xl.jpg

Ich kann sowas gar nicht mehr einschätzen.

Aufhören wenns genug funktioniert bei mir am besten mit festen Portionen. Frühe hab ich oft einfach gekocht und gegessen, oft auch noch ne zweite Portion. Jetzt koch ich extra genau soviel wie eine Potion ist und esse nicht mehr und nicht weniger. Also sollte ich mal gar nicht satt sein oder es wirklich zu viel sein, ist das nicht völlig unumstößlich, aber normalerweise passt das.

Allerdings musste ich mich nur an vernünftige Portionen gewöhnen, war nicht Magersüchtig oder so - also keine ahnung ob das bei Dir auch funktioniert.
Und ja, ich find die Frau vom Foto viel zu dünn, die möchte man füttern.

Mhh, ich würde sagen so dünn bin ich eigentlich auch. Und ich finde sie sieht gut aus.

Die letzten Tage ist dazu gekommen, dass ich gar keinen Hunger mehr spüre. Ich hab dann einfach zu den "normalen" Essenszeiten auch was gegessen, meistens kam der Hunger dann beim Essen. Und dann ist es eben schwer aufzuhören weil es so gut schmeckt.

Ich glaube mittlerweile auch dass es viel damit zu tun hat wie es angefangen hat. Und das ist eigentlich ein Punkt der sich schon durch mein ganzes Leben zieht.

Mein Freund macht es mir im mom aber auch nicht leicht. Ich bin der Meinung dass er ein sehr unnormales Essverhalten hat, vor allem für einen Mann. Gestern zum Beispiel. Sonntag. Er isst morgens ein Brötchen, irgendwann so gegen 16 Uhr isst er noch eins. Und dann eben noch das was ich dann abends koche. Zwichendurch nichts. Er nascht nie. Hat nie "einfach mal so appetit auf irgendwas" isst einfach nur wenn er hunger hat.
Und ich fühle mich dann soooo schlecht wenn ich schon morgens mehr esse als er oder zwischendrin hunger habe oder nur was snacke.
Aber ich kann ihn ja auch nicht zwingen wegen mir mehr zu essen :/ Aber es ist so schwer

Ja, du hast ja recht. Ich kann mir sogar ungefähr denken woher das alles kommt, aber wie ich das ändern soll weiß ich nicht.

Ich persoenlich finde 'Schweinchenbabe' oben hat recht: Du musst dich entscheiden. Und du hast die Wahl zwischen leben (und dazu gehoert ausgewogen essen und gesund sein) und na ja..krass ausgedrueckt.. zugrunde gehen (bedeutet: nur noch fuer deine Figur leben, Kalorien zaehlen, wenig/nichts essen, uebermaessig Sport treiben).
Es mag klischeehaft klingen aber sind dir ueberhaupt die Folgen von Untergewicht klar?
Wahrscheinliche Folgen sind...
...Schwaeche
...Fett- UND Muskelabbau
...niedrigerer Grundumsatz
...staendiges Frieren
...Heisshunger
...geringes Selbstwertgefuehl
...dauerndes Abgestempelt-Werden
...Kommentare von ueberall her
...Selbstzweifel
...evtl. Organschaeden
...evtl. Haarausfall
...hoeheres Infektionsrisiko
...Gefahr von Osteoporose
...soziale Ausgrenzung/sozialer Rueckzug/Isolation
...zunehmende Koerperbehaarung
...Ausbleiben der Periode (+ ggf. Unfruchtbarkeit)
...Stoffwechselstoerungen (Blaehungen, Uebelkeit, Magendruck,...)
...Entwicklung von Unvertraeglichkeiten gegenueber bestimmten Lebensmitteln
...bruechige Naegel und Haare
...Kreislaufbeschwerden
...evtl. Kopfschmerzen und Schlafstoerungen
...Muskelkraempfe
...Entwicklung von Zwangsstoerungen
...keine passenden Kleidergroessen mehr
...Konzentrationsmaengel/Muedigkeit/Traegheit
...und noch so einiges mehr.

Und wenn es hart auf hart kommt, dann bist du irgendwann am Ende.
Lass es nicht so weit kommen. Sprich mit jemandem. Deinem Hausarzt, einem Therapeuten oder einem Ernaehrungsberater. Versuch jetzt was an deinem Verhalten zu aendern wo du noch kannst, fang eine Therapie an in der man normales Essverhalten lernt (dafuer muss man nicht unbedingt stationaer weg) und vor allem halt am Leben fest!
Ab einem gewissen Punkt wird das Thema Essen sonst so sehr deine Aufmerksamkeit beanspruchen dass dir Lebensfreude ein Fremdwort wird.

Das kannst du mir glauben..

Ich stimme dir voll und ganz zu und ja, das was du sagst klingt krass aber trotzdem liegst du richtig. Leider muss ich sagen dass ich genauso aus Erfahrung gesprochen hab. Mich hat nach anfaenglichen Hemmungen jedoch ein ziemlich banaler, bloeder Spruch motiviert mich noch mehr dafuer einzusetzen wieder normal essen zu lernen: "Das Leben ist zu kurz fuer Knaeckebrot." Klingt total bescheuert und doch ist's wahr. Man hat nur ein Leben und das sollte man geniessen!
...und nicht durch sowas womoeglich noch frueher beenden.