Esse richtig (?), treibe Sport, nehme nicht a...

Hilfreich wäre, wenn du dein Tagebuch - sofern du dort wirklich jedes Fitzelchen einträgst - mal öffentlich einsehbar machst. Sonst kann man die Kalorienangabe glauben oder auch nicht. Aber nicht überprüfen oder nach konkreten Hinweisen suchen.

Wobei ich jetzt erst das Typ 1 - Diabetikerin realisiere. Damit kenne ich mich nicht aus und ich gestehe, dass ich die Ernährungsratschlägen in diesem Fall lieber den Spezialisten überlassen würde. Du hast hoffentlich gute solche, die dich begleiten?! Das ist ja ein ganz eigener Medizinzweig, der sich damit beschäftigt und sich mit Ernährung und Gewichtsreduktion auszukennen, sollte dort zum Grundhandwerkszeug gehören, nehme ich an.

Diabetes 1 bei den Ernährungsdocs:

https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/diabetes254_page-2.html

Bei der Größe kann es eigentlich nicht sei,n dass du von 1600kcal zunimmst.
Fast immer ist es bei näherer Betrachtung so, dass man doch mehr isst als man denkt.
Daher nochmal die Frage: Wiegst du alles ab?

Es kann schon sein das man 10 oder 20% unter dem Durchschnitt liegt mit dem Kalorienverbrauch. Aber auch dann müsstest du bei 1600kcal zumindest dein Gewicht halten.

Da du Diabetiker bist:
Hat Insulin einen Effekt auf den Kalorienverbrauch? Ist deine Blutzucker gut eingestellt?
Ist deine Schilddüse noch in Ordnung? Autoimmunkrankheiten und so;(

Hallo Anne, wie Deine Ernährung sich zusammensetzen sollte, in Bezug auf Kohlenhydrate, weißt Du als Typ-1-Diabetikerin ja wahrscheinlich besser als die meisten hier.

Zum Abnehmen muss man weniger Energie aufnehmen, als man verbraucht. Die Theorie kennst Du, aber es hapert offensichtlich bei der praktischen Umsetzung.

Logischer Schluss:
1. Du irrst Dich in der Menge der aufgenommenen Kalorien. Du wiegst Deine Nahrungsmittel nicht genau genug und konsequent genug ab, sondern Du schätzt, was Du gegessen hast, Du nimmst, wenn mehrere vergleichbare Produkte in der Datenbank sind, nicht vorsichtshalber das mit den meisten Kalorien, sondern eines mit relativ wenigen. Du vergisst vermeintliche Kleinigkeiten wie den "Schluck" Milch im Kaffee, das "Löffelchen" Öl zum Braten, das "bisschen" Butter auf dem Brot oder wiegst sie nicht ab. Bei kaloriendichten Nahrungsmitteln können wenige Gramm eine Menge ausmachen.

Ratsam ist: ALLES wiegen. Ausnahmslos. Grammgenau. Im Zweifel Gewicht und Kalorienangaben immer nach oben aufrunden, nie abrunden. Vergleiche die Angaben auf der Packung mit denen in der Datenbank, ob die Einträge noch aktuell sind und korrigiere sie gegebenenfalls in der Datenbank. Bei mehreren prinzipiell gleichartigen Produkten in der Datenbank nimm immer das mit der höchsten Kalorienzahl.

2. Du überschätzt den Kalorienverbrauch Deiner sportlichen Betätigung. Die Angaben dafür sind meist viel zu hoch.

Ratsam ist: Trage daher vorsichtshalber nur die Hälfte dessen ein, was Du machst.

Und versuche, im Alltag nebenbei so viel Bewegung einzubauen wie möglich.

Nimm jede Treppe, die sich zeigt, statt den Lift.

Gehe immer wieder kleine Umwege, wenn es möglich ist.

Gehe zu Fuß, wo immer es machbar ist.

Parke ein Stück weiter weg, so dass Du ein Stück laufen musst oder steige eine Station früher aus dem ÖPNV aus.

Stelle Dinge die Du von Zeit zu Zeit brauchst, nicht direkt neben Dich, sondern etwas weiter weg, so dass Du aufstehen musst, um sie zu holen.

Mache eine möglichst tiefe Kniebeuge, wenn Dir etwas hinunter fällt oder Du etwas aus einem niedrigen Fach holst. Wenn Du etwas trägst, hebe es ein paar Mal über den Kopf, wenn gerade keiner hinschaut, oder mach mit jedem Arm ein paar Bewegungen damit, als sei es eine Hantel.
Erledige alles, was Du irgendwie im Stehen machen kannst, im Stehen oder besser noch im Gehen. Z.B. Notizen, die Du mit der Hand machst, an einem hohen Fensterbrett oder auf einem hohen Regalbrett schreiben (wenn es im Büro nicht geht, dann zumindest zu Hause, wie den Einkaufszettel usw.). Beim Telefonieren auf und ab gehen, im Stehen bügeln usw.

Halte so mit viel Kreativität Ausschau nach Möglichkeiten, dein Bewegungspensum im Alltag ganz beiläufig hoch zu schrauben. Es gibt davon viel mehr als es auf den ersten Blick erscheint.

Hm, meine Mutter war auch Typ1.
Sie nahm vom Insulin zu bzw. musste richtig hungern, um überhaupt abzunehmen. Bei ihr stand dann irgendwann im Alter eine Insulinresistenz zugrunde und sie brauchte immer mehr.

Wäre vielleicht ein Gedanke, den man überprüfen könnten. Insulinresistenz kann man messen, wenn auch nicht so einfach, wie den Blutzucker. Bei mir wurde unter Studienzwecken (bin Typ 2 im Anfangsstadium) ein sog. Clampp-Test gemacht und diverses anderes. Ich bin eigentlich noch recht insulinsensitiv, dennoch habe ich genetisch vererbte Glucoseintoleranz.

Vielleicht werden auch nur die Muskeln mehr gefordert. Das heisst Muskelmasse wird mehr, Fett dagegen reduziert. Ist natürlich auf der Waage nicht sichtbar. Miss doch einfach mal nach. Unterbrust-, Taillen- und Hüftumfang.

Bei Diabetes bitte immer den Arzt, Sportarzt, Heilpraktiker fragen. Man nimmt nicht so leicht ab, das Insulin hat natürlich Einfluß auf den Stoffwechsel, bin aber kein Fachmann/frau. Beim einfachen googeln mit Stichworten Abnehmen mit Diabetes kommt schon relativ viel. Lass auch mal deine Schilddrüsenwerte ansehen, bei Unterfunktion nimmt man nicht oder nur sehr schwer ab und das tritt gerne zusammen mit Diabetes irgendwann auf. Auch da sollte man nicht drauf los abnehmen, was poldi schreibt würde ich checken lassen, dann bist du auf der sicheren Seite. Gesundheit geht vor und ich wünsche dir alles Liebe!

ps: meine Mutter hat übrigens auch Diabetes und ich Schilddrüse :)

Den Arzt fragen, ja.
Den Heilpraktiker? Auf keinen Fall.

Und Hungerstoffwechsel hat bei uns meist niemand. Das ist nur ein beliebte Ausrede bzw. Falschinformation. Um in den sog. Hungerstoffwechsel zu kommen, müßest Du schon eine Weile ein extremes Defizit fahren.

http://fitness-experts.de/abnehmen/eingeschlafener-kaputter-stoffwechsel-hungerstoffwechsel

Genau, Hungerstoffwechsel ist das nicht.

Neuer, intensiver Sport läßt die Muskeln Wasser einlagern, deswegen wiegt man auch bei Muskelkater mehr. Das geht wieder weg.

Mir erscheint aber auch "so ernähre ich mich seit Jahren" ein Ansatzpunkt zu sein. Ohne es zu merken, schleichen sich in unsere Ernährung Gewohnheiten (wieder) ein und auf dem früher sorgfältig abgewogenen Esslöffel bilden sich satte Häufchen, der Bäcker backt größere Brötchen und der Schluck Milch in den Kaffee, ach, der zählt doch nicht...
...ich würd mal an Deiner Stelle alles, wirklich alles, was in Deinen Mund wandert konsequent abwiegen und aufschreiben. Oder mal was an den Gewohnheiten ändern, Quark mit Obst zum Frühstück statt Brötchen und neue Rezepte ausprobieren. Der Reiz des Neuen läßt einen achtsamer werden.

Denn im Moment scheint es so, als würdest Du Deinen Gesamtumsatz essen. Zum Gewicht halten wäre das super, wenn es jetzt aber mit den neuen Strategien weniger Kilos werden, musst Du das nochmal nach unten anpassen.

Hallo zusammen!

Vielen vielen Dank für alle eure wertvollen Tipps. ich werde jetzt einfach mal noch genauer darauf achten, was ich esse.

Meint ihr wirklich, dass zB 1300 Kalorien zu essen sinnvoll ist? Mir erscheint das wirklich sehr wenig. Geht der Stoffwechsel nicht dann doch irgendwann auf Sparflamme? Ich lebe mit meinen rund 1600 eigentlich ganz gut, aber wesentlich weniger zu essen um abzunehmen erscheint mir wie eine Falle, da ich danach ja nicht mehr steigern kann, es sei denn ich mache noch mehr Sport.

Anne, hast du denn richtig gelesen was geschrieben wurde? keiner hat dir geraten, 1300 zu essen. Würdest du wirklich 1600 pro Tag essen und Sport so betreiben wie du es beschrieben hast, würdest du abnehmen. Das tust du scheinbar nicht. Also überprüf deine Kalorienzufuhr. Diese liegt wahrscheinlich deutlich drüber. Schreibe mehrere Tag wirklich ganz genau ALLES auf, hier liegt vermutlich der Fehler.

"Meint ihr wirklich, dass zB 1300 Kalorien zu essen sinnvoll ist? "
Nein. Wie Lapama schreibt!

"Geht der Stoffwechsel nicht dann doch irgendwann auf Sparflamme?"
bis es so weit ist hast du schon starkes Untergewicht...
Aber natürlich verbraucht mannach 10kg Annahme weniger als vorher.
daher emphielt es sich Krafttraining zu machen und reichlich eiweiß zu essen.

Ein bekannter Fehler ist es auch, bei der Ermittlung des Grundumsatzes schon einen Bewegungsstatus ("leichte körperliche Arbeit" oder so) mit anzugeben, dann aber Aktivitäten trotzdem extra abzurechnen.