Pausen

Pausen ergeben sich für mich zwangsläufig immer, wenn ich in einer depressiven Seelenlage bin. Dann verlangt die Seele nach einem "Schutzpanzer". Der besteht dann leider aus dem Fett der Zunahme. "Erwirtschaftet" mit Schokolade, ggf. Eiscreme und anderen ungesunden. Dingen.

Da diese Zustände leider öfter vorkommen, befinde ich mich ziemlich oft in einem "Hamsterrad". Geht es mir besser, achte ich wieder auf die Ernährung und kann dann auch abnehmen.

Entspricht die Antwort so ungefähr deinen Vorstellungen von "Pause"?

Warum stopfst du das Schokoladenpapier hinter dein Bett?

"Warum stopfst du das Schokoladenpapier hinter dein Bett?" Das kenn ich aber auch... Ich weiß, es gibt keinen Grund dafür, keiner ist da, der mir das Gegessene vorhält. Mein Mann hat aufgegeben zu sagen: "Da isst man Mal ein Stückchen und dann legt man es wieder zur Seite." Aber mir sind die Mengen dann einfach peinlich und ich verstecke die Verpackungen bis ich eine Gelegenheit finde, sie unter den Abfall zu schmuggeln. Das ist bei mir kindheitsbedingt. Meine Oma fütterte uns immer mit Süßigkeiten und schwor uns ein: "Aber sag bloß nix der Mama, die schimpft dann!" Ja, dich Oma, weil du uns das in Massen gegeben hast, aber diese Erkenntnis kam erst im Teeniealter. Da war es schon zu spät.

Wie meinst Du das denn mit Pausen? Pausen vom Abnehmen? Pausen vom Schokoladeessen? (Es kann ja auch sein, dass Du irgend ein nicht-abnehmförderliches Lebensmittel hast, welches Du Dir sehr regelmäßig in Kleinstportiönchen gönnst, weil Du sonst irgendwann Heißhungerattacken darauf bekommen und massivst über die Stränge schlagen würdest)

travelsu...:".. dass ich nach einer Woche kontrolliertem Essen das genau gleiche Gewicht habe wie for der Stressattacke"
Hm, was ist bei dir kontrolliertes Essen? Mir gelingt es nur mit massiven Einschränkungen so eine Schoko-Orgie wieder auszugleichen. Eigentlich mach ich das ständig. Es gelingt mir einfach nicht, auf das Schokozeugs zu verzichten, da brauch ich nicht mal im Stress sein - und dann muss ich halt wieder ein paar Tage auf ganz viel verzichten. Ist blöd, aber ist halt so. Und führt bei mir zumindest dazu, dass ich mein Gewicht halten kann.
Wie stera1210 frag ich mich auch, was du mit "Pausen" meinst? Pause vom Abnehmen? Warum nicht? Wenn es dir gut tut und du danach wieder die Kurve kriegst, ist es doch okay.

Ja Pause habe ich es genannt weil ich es positiver fand als Ausrutscher oder Rückfall oder Suchtereignis. Und weil ich erfreut war, dass ich es doch wieder ausbügeln konnte. Ich war in Panik, dass die Waage viel mehr anzeigt. Weitermachen bedeutet bei mir Kalorienzaehlen und unter dem Bedarf bleiben, also abnehmen. Das klappt im Grunde schon. Aber es kann etwas dazwischen kommen, und ich merkte dass dann nichts anderes mehr ging als halt Schokolade essen. Alles andere mochte ich sowieso nicht. Ich habe die leeren Verpackungen gemütlich hinter das Bett fallen lassen, dadurch hatte ich die Schokolade noch länger in der Nähe gewissermassen. Das war so ein Trosteffekt. Manchmal nützt es mir ein Schokoladepapier auf den Schreibtisch zu lesen, das tröstet mich dann auch. In dem Fall waren es fiese Attacken auf mich, das habe ich nicht gut ausgehalten.

zu legen

"Aufrappeln,
Krönchen richten,
Schokopapier zu einer Kugel knüllen"
Papier zum weiteren Trösten ins Sichtfeld legen
"Weitergehen/-machen, hier gibts nichts zu sehen."
Das wäre meine Variante für Dich, weil Du schriebst, das helfe Dir. Bei mir würde das eher Verlangen nach Mehr hervorrufen, aber so unterschiedlich sind die Leute.

Ja, ich denke auch, man kann ab und an Mal sein Ziel aus den Augen verlieren, das ist normal, das ist nur menschlich, aber wichtig ist, dass man es wieder findet. Und wenn Du so mit "einem blauen Auge" davon gekommen bist, also Du keine großen Ausreißer auf der Waage hast, dann ist alles in Ordnung. Man sollte das nur nicht zu häufig machen, sonst kann die Sache evtl. nach hinten los gehen. Aber solange man sich regelmäßig wiegt, kann man ja entsprechend reagieren, wenn es in die unerwünschte Richtung geht.

Ich schließe mich der Umarmung an. Mein Motto ist: "Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, war es noch nicht das Ende."

Ich hatte früher ganz oft genau solche Phasen, irgendwas ist passiert bzw. es gab Stress etc. - und plötzlich war die Ernährung komplett egal und auch wenn ich davor noch so streng auf alles geachtet habe. Mittlerweile hab' ich einen Ausgleich dafür gefunden. Ich hab früher immer gedacht, ich muss immer clean essen, muss immer aufpassen - aber so schaff ich's einfach nicht ohne Rückschläge. Also gönn ich mir halt manchmal eine Schoki etc., wenn ich grad das Verlangen danach habe - davon geht die Welt nicht unter, und ich fühle mich dadurch dann nicht gleich als wäre ich "gescheitert" - sondern ich bin zufrieden und esse am Abend dann wieder Salat mit Hähnchen und alles ist okay. Balance is key und ich finde dadurch kann man sowas total gut entgegenwirken!

Zur Frage nach den Pausen: ich denke, Pausen sind wichtig. Nicht nur auf Arbeit sondern auch in der Diät.
Um mein Gewicht zu halten, bin ich eigentlich auf Dauerdiät, weil ich nunmal lieber viel mehr essen würde als mein Bedarf ist. Es wäre aber äußerst frustrierend, nie wieder Eis, Schokolade oder was auch immer essen zu dürfen oder niemals essen zu gehen. Ich zähle also kcal in der Woche und am Wochenende nicht. Wenn der Süßkram in der Woche ins Budget passt, dann ist er drin, sonst sage ich "nicht jetzt" an so einem z.B. Mittwoch, aber ich verbiete es mir nicht. Im Urlaub habe ich so richtig Diätpause. Ich will auch mal was neues probieren, der Zugang zu "meinen" Produkten ist begrenzt und ich kann sowieso nichts abwiegen. In einem Urlaub habe ich es versucht, aber es kamen keine sinnvollen Werte raus. Ist auch logisch, wenn ich normalerweise alles abwiege außer z.B. Kuchen von der Arbeitkollegin, dann sind das 1-2 Schätzungen an einem Tag mit 20-30 Produkten und ergeben noch ein ziemlich realistisch Bild, aber im Urlaub wird jeder Tag einfach nur voller Schätzungen und somit sinnloser Datensalat. Auch außerhalb von Wochenende und Urlaub erlaube ich mir etwas Flexibilität, z.B. neulich nach der Impfung, ich hatte bei den Kopfschmerzen einfach keine Lust aufs Zählen. Also kurz gesagt: ich passe meistens auf, aber nicht immer, und insgesammt stimmt's.

"z.B. neulich nach der Impfung, ich hatte bei den Kopfschmerzen einfach keine Lust aufs Zählen." Och, nach der Impfung habe ich alles aufgeschrieben, ich war einen Tag so ausgeknockt, dass ich außer Mittags einen Bouillon und abends einen halben Teller Nudeln mit Giersch nix essen konnte, das war schnell notiert :o) Brauchte ich Mal als positiven Eintrag, momentan kratze ich fast immer an den 100 % mit Tendenz zu rot.

Aber diese Art von Pausen mache ich auch, Urlaub (wenn ich weg fahre, nicht wenn er auf Balkonien ist), Weihnachten, das sind so meine Hauptpausenzeiten, das ist mir zu nervig, dann alles aufzuschreiben. Das ist dann ja kein wochenlanges "jetzt darf ich schlemmen, also Feuer frei!" Und selbst wenn es dann auf der Waage Mal etwas nach oben geht, wenn man nach der Pause wieder in sein Programm findet, ist das auch bald wieder ausgeglichen.

stera1210: "Teller Nudeln mit Giersch."
Wie bereitest du den Giersch zu? Ich habe da ein kleines Meer im Garten stehen. Zur Zeit nutze ich ihn wie Petersilie - nur klein geschnitten - kurz vor Schluss noch in die Gemüsepfanne.

Ich will hier keine fremden Lorbeeren einstreichen, mein Mann ist bei uns der Koch. Aber er hat ihn im Prinzip wie Spinat zubereitet, ich glaube blanchiert, klein gemixt (hätte noch etwas feiner sein können, der ist vom Mundgefühl recht rau) und dann mit Gewürzen nochmals aufgekocht. Aber da gibt es bestimmt bei Chefkoch und so Rezepte für. Uns hat das sehr gut geschmeckt. Wenn man den "Feind" nicht besiegen kann, muss man ihn aufessen :o) Nein, wirklich "feindliches Unkraut" gibt es ja nicht, alles ist irgend wofür nützlich.

Danke stera, da habe ich schon mal einen Anhaltspunkt für weitere Recherche bei chefkoch!

Ich habe erst kürzlich gelernt, dass es kein Unkraut mehr gäbe. Der neue Name für nicht so beliebte Pflanzen sei nun "Beikraut". Naja, einige Beikräuter versuche ich trotzdem loszuwerden, zB die normale/gemeine Heckenwinde oder Wickengras im Beet.