Wie komme ich nur von den Süssigkeiten los?

hallo,
da muss jeder seine ganz eigene Strategie finden. Bei mir ist es so, dass ich gar nichts im Hause habe, so komme ich nicht in Versuchung. Und ich weiß wovon ich spreche. Ich konnte ganze Packungen vertilgen. Bevor es nicht alle ist, hab ich keine Ruhe. Das war ganz schlimm.

Inzwischen esse ich lieber was richtiges und erreiche beim Tagessoll dann eben mal 90%, aber so Süßkram (oder auch Salzkram) gibt es gar nicht mehr. Das ist es mir echt nicht wert, dieser kurze 'Genuss' und das schlechte Gefühl danach.

Aber wie gesagt, das muss und kann nur jeder für sich selbst herausfinden.

Wenn du dich für dein Verhalten selbst verurteilst, bringt dich das nicht weiter. Im Gegenteil.

Das nächtliche Naschen scheint eine eingeschliffene Gewohnheit geworden zu sein.
Das Verhalten hast du gelernt. das hast du dir selbst beigebracht.

Du hast die Macht, das Verhalten wieder zu verlernen!

Überleg dir möglichst viele alternative Handlungsmöglichkeiten, wenn der Süßhunger kommt.
Und -stark vereinfacht- dann setzt du die anderen Handlungsmöglichkeiten ein.
Das braucht Zeit. Und es wird Rückfälle geben.

Eben "eingeschliffenes Verhalten".
Ja häufiger du in der Lage bist, alternativ zu handeln, desto besser lernst du neues Verhalten.
Du selbst weißt am besten, was für dich akzeptable Alternativen sein könnten.

Ich kam sehr lange nicht damit klar, etwas auf Vorrat dazuhaben und mir half es im ersten Schritt tatsächlich auch es gar nicht erst zu kaufen. Es gibt Leute die sagen, man hätte das Problem ja damit nicht gelöst...aber wenn man selbst rational nicht versteht, warum man dazu greift, dann ist eine Vermeidung meiner Meinung nach sinnvoll. Man muss es sich ja nicht unnötig schwer machen, indem man sich permanent irgendwelchen Reizen oder Triggern aussetzt.

Um irgendwie maßvoll damit umzugehen, hatte ich mir im nächsten Schritt alles klein portioniert gekauft (ist natürlich blöd, wegen mehr Müll, wie juniper schon sagte) oder selbst klein abgewogen und abgepackt. Im normalen Alltag ging das gut...ich musste lernen mich zu entscheiden "ich esse jetzt diese eine Portion". In "Anfallphasen" oder Momenten, wo ich sehr bedürftig war, ging das aber auch nicht. Tracken hat es eigentlich verschlimmert. Aber da ist jeder anders.

Das Ganze habe ich so richtig erst für mich auflösen können, als klar war wofür das mampfen steht (bei mir war es bereits eine Essstörung). Dass ich keine Strategien parat hatte, um mit emotional herausfordernden Situationen klarzukommen. Und auch: es ist ganz oft kein "belohnen" was man da macht (das würde ja bedeuten, dass man etwas gut gemacht hat und es zukünftig auch wieder so machen möchte). Eigentlich rettet man sich nur kurz in ein vermeindlich besseres Gefühl.
Mir zu verzeihen, dass ich es nicht besser weiß, aber dem auf den Grund zu gehen, war der Schlüssel. Das konnte alles mögliche sein...nicht alleine sein wollen, mich abgelehnt fühlen, überfordert mit einer Emotion zu sein oder ganz allgemein Streß. Dann zu gucken: womit belohne ich mich denn tatsächlich? Und warum belohne ich mich? Oder: was würde mir denn eigentlich grad gut tun, wenn ich es mir aussuchen könnte?

Ich wünsche dir viel Erfolg bei dem Weg eine Lösung zu finden <3

BMI272020,
eine ganz schlechte Frage in der Weihnachtszeit, zumindest für mich, da lachen mich nicht nur die Schokisachen an sondern auch noch die vielen leckeren Sorten Weihnachtsplätzchen. Ich kann im Moment auch nicht widerstehen! Allerdings käme ich nie auf die Idee, nachts im Bett etwas zu naschen, schon gar nicht etwas Zuckerhaltiges, da ist mir die Gesundheit von Zähnen und Zahnfleisch wichtiger, ich wäre nämlich vermutlich zu faul, noch mal zum Zähneputzen aufzustehen. Ein anderer Tipp wäre, sich vorher richtig satt zu essen, und zu schauen, ob in deiner Nahrung vielleicht zu wenig Fett vorhanden ist. Ansonsten, wie Viele sagen, erst gar nichts Süßes im Haus zu haben. Aber das verschiebst du dann auf das nächste Jahr, okay? Zur Weihnachtszeit gehört (für mich) Süßes!

"Es ist zum Mäusemelken: Da esse ich nun vorwiegend Obst, Gemüse, Quark, Mageres Fleisch und all so etwas über Tag, aber in der Nacht stehe ich auf und hole mir Schokolade und son Zeugs und mampfe beim Fernsehen im Bett..."

Ja, das ist verrückt, du versaust dir jeden Abend die hart erkämpfte Bilanz.
Wie wäre es, wenn du zum Abendbrot so gegen 20 Uhr eine kohlenhydratreiche Mahlzeit einnimmst, die du in die Bilanz einplanst, ich wiederhole mich, aber schönes Pumpernickel vielleicht mit Frischkäse und Tomate oder Gouda aus der Mikrowelle, gute Portion zum satt essen. Ich schwöre dir, danach hast du keinen Appetit auf Süßigkeiten. Diese veränderte abendliche Mahlzeit kann den spät abendlichen Süßhunger extrem blocken.
Dann am nächsten Tag erst spät oder gar nicht frühstücken, so verlagerst du einfach deine Kalorien auf den Abend.

Ansonsten mal überprüfen, ob dein Wille wirklich da ist und groß genug ist, abzunehmen bzw. dein Gewicht zu halten. In Phasen wo mein Wille kaum ausgeprägt ist, passiert mir sowas auch, aber zum Glück bin ich mein Leben noch nie nachts aufgestanden um zu essen----Gott sei dank!!!

at KeepWeight
Anmerkung zum Pumpernickel: Meines - das von Büscher - hat sogar 14,7 g Ballaststoffe auf 100g. Das ist schon eine Menge! So handhabe ich es übrigens auch. Ich brauche halt meine Kohlenhydrate am Abend um zufrieden zu sein.

Jetzt will ich noch versuchen, mich mit Bittertropfen von dem Süßjieper abzuhalten. Habe mir "Bitterkraft" schicken lassen und vorhin schon mal 10 Tropfen in Wasser genommen. Ist wirklich richtig schön arg bitter. :)

Allen fröhliche und gesunde Weihnachten.
paeonia

at BMI272020
Bitte bedenke, dass dein Erfolg nicht von "Außen" kommt. Also andere dafür verantwortlich sind. DU bist die Schmiedin deines Glückes :) Insofern schließe ich mich den schon geschriebenen Empfehlungen weitestgehend an. Wobei ich es auch gut finde, sich wirklich nur Minimengen Süßkram zu kaufen um schon dort eine Begrenzung zu haben. Und ich spreche aus Erfahrung. :)

Auch dir und deinen Lieben und allen hier Lesenden und Schreibenden:
Fröhliche Weihnachten!
paeonia

...ich habe gestern spät abends noch vom Weihnachtsteller gegessen, fühle mich jetzt aufgedunsen.

Ich wünsche auch allen Mitlesenden schöne Weichnachten! Einfach mal genießen ;-)))...bis bald!

Weihnachten natürlich!

Betr.: die Bittertropfen. Bei Süßem haben sie heute 6 Stunden durchgehalten (10 Tropfen vor 2 Riegeln Weiße Schokolade = 33,4 g).
Habe das Gefühlt, dass sie bei meiner Nudelmahlzeit nicht so gut wirken. Habe 15 Tropfen, jeweils in Wasser) genommen.
Nur so zur Info, falls jemand sie (oder andere) ausprobieren möchte. :)

Hallo BMI, was du schreibst kenne ich. Die erste Frage ist, ist es a) wirklicher Hunger oder b) bist du müde, gestresst, einsam, ärgerlich, sorgenvoll, etc.?
Je nach dem ob a oder b gibt es unterschiedliche Strategien, die hier schon beschrieben wurden. Bei echtem Hunger hilft evtl. eine Mahlzeit vor dem Schlafen. Bei seelischem Hunger hilft auch essen nicht, es macht nur kurzfristig ein gutes Gefühl wegen der Dopaminausschüttung.
Bei mir ist es oft b. Deshalb habe ich nichts Süßes zu Hause. Wenn ich etwas geschenkt bekomme oder doch mal was essen will, habe ich kleine Einheiten in der Gefriertruhe. Auch Schokiteile aller Art. Das hat den Vorteil, dass spontanes Essen nicht geht, weil es erst auftauen muss. Und wenn ich diese Zeit warte, dann ist oft der Impuls, jetzt was Süßes zu brauchen schon wieder weg.
Ich drücke dir die Daumen.

Emotionales Essen. Die Dinge die wir tun haben Gründe. Sei nicht so hart zu dir. Finde das langsam raus und erlaube dir auch ab und zu mal was. Ich habe ungern täglich süße Sachen im Haus. Es ist einfach verlockend. Dafür Obst und Gemüse knappern, sich bewußt für bestimmte Süßikeiten, Knabberkram entscheiden und nur die Menge im Haus haben. Hat zumindest bei mir viel bewirkt. Und nicht vergessen, sei nett zu Dir! :)

Eventuell versuchst du zu verkrampft dir tagsüber das Süsse zu verkneifen? Wenn ich süsses ganz streiche geht dws auch nur kurz und dann schlage ich doppezu.elt zu, was auf lange Sicht dann den Schnitt auf plus minus 0 hebt und mir die Einsparungen an den guten Tagen nichts bringen.
Mir hats geholfen lieber jeden Tag was kleines Süsses einzubauen, das erfordert zu Beginn vieeellll Disziplin aber nach einiger Zeit lässt das Verlangen nach mehr süssem nach und das bisschen reicht mir (weil ich ja weis das es morgen wieder was kleines gibt und daher richtig zulangen nicht nötig ist)
Das funktioniert nicht bei jedem da ja jeder anders tickt, könnte aber einen Versuch Wert sein.

Ich hab mir Haferschleim gemacht und portioniert eingefroren (jeweils 1EL), so dass ich das jederzeit aus dem Kühlschrank holen kann und wenn ich auf Schokolade Lust habe, dann mach ich den Haferschleim mit Waldbeeren drauf warm, tröpfel 1/2 TL Leinöl rein und bröckel genau ein Stück Schokolade hinein. Das Leinöl hat den Vorteil wegen den optimalen Verhältnis von Omega-6 zu Omega3-Fettsäuren, dass man schneller das Gefühl von Sattheit hat und sich die Fette nicht an der Magenwand ankleben, dadurch verlangsamt es die Kalorienaufnahme. Ich koch auch sonst komplett Fettfrei und mess das Leinöl, was ich später drauf tu, mit einem Löffel ab, damit es wirklich nur ein TL ist. - Übrigens macht Leinöl nicht schlanker, sondern man geht davon aus, dass ein Mensch beim Kochen immer zu viel Öl in sein Essen rührt. Viele messen es nicht ab, sondern kippen die Flasche und machen es nach Pi mal Auge. Oft kommt dann ca. 4-5EL ungewollt in die Pfanne bzw dann auch noch auf den Salat. Was ja dann 10EL sind. Es ist einfach nur gesünder, weil der Körper es nutzen und abbauen kann, da es (kalt, nicht braten damit!!) eben keine Rückstände hinterlässt, die der Körper schwer rausputzt und man eben schneller beim Essen das Gefühl von Sattheit erlangt, aber weniger Kalorien hat es trotzdem nicht. Man muss auch dieses Öl abmessen, wenn man es nimmt. - Ich habe festgestellt, wenn ich es in dieser Zusammensetzung esse, mit den vielen Waldbeeren, wirkt es abführend, somit muss ich nicht auf die Schokolade darin verzichten :D
Keine Ahnung, ob dir das hilft, mir hat es das jedenfalls.

Ach, mir sind noch zwei Rezepte eingefallen für Schoko-Attaken: A) Selbstgemachter Schokopudding mit heissen Waldbeeren, wo du die Milch zur hälfte mit Wasser ersetzt, damit es weniger Kalorien hat und da Schokoraspel drauf. B) Magerquark mit Kakao und Birkenzucker. Da tu ich oft auch noch Waldbeeren rein. In beide kannst du auch Leinöl rein tun, um die Vitamine besser aufzunehmen, ich lass das da aber immer weg, weil ich sowas ja auch Abends esse.