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Wie beherrscht Ihr Eure Frust-, Fressanfälle?

LuzyW

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Wie beherrscht Ihr Eure Frust-, Fressanfälle?

Kategorie: Ernährung (31.10.2018)

Ich habe momentan wieder das Problem, dass ich nicht aufhören kann zu essen. Ich esse den ganzen Tag. Ein Defizit ist nicht machbar, auch Gesamtumsatz ist leider nicht haltbar, ich esse mehr als ich verbrauche und nehme zu.

Ich bin ruhig, wenn ich sitze und warme Suppe esse, bis zu dem Zeitpunkt wo ich fertig bin mit Essen, dann geht der Stress sofort wieder los. Gefühlsmäßig bin ich extrem gestresst (depressiv). Es sind unbestimmte Nervosität und Ängste. Ich esse dabei (noch!) keine Süßigkeiten, sondern gekochtes Gemüse in Massen bis 3 Kilo und mehr. Knäckebrot mit Ketchup , wobei das schon fast wie eine Süßigkeit behandelt wird von mir. Ich komme locker auf 2000 kcal pro Tag. Ich versuche mich damit zu trösten, dass 82 kg kein Beinbruch sind im Vergleich zu früher (140kg), aber ich kann diesen Stress einfach nicht aushalten ohne Essen. Alternativ könnte ich mich betrinken, was natürlich nicht in Frage kommt. Ich kann an meiner Depression nichts ändern, aber vielleicht kann ich einen Ausweg aus dem Über-Essen finden.

Mir würden momentan Tipps helfen,
- wie ich gegen "den 2. Teller" ankomme, den hole ich mir immer sofort nach dem 1.
- wie ich während einer Mahlzeit Pausen machen kann, ich verschlinge auch noch alles schnell
- wie ich zwischen den Mahlzeiten Pausen machen kann, da esse ich päckchenweise Schinken
- andere zielführende Tipps sind willkommen.

Ich hatte mir das so schön auf 6 kleine Mahlzeiten aufgeteilt. Das hat eine Zeit lang funktioniert und jetzt unter Anspannung gar nicht mehr. Sobald ich esse, spüre ich schon während des Essens, dass ich nicht aufhören will, weil es meinen Anspannungszustand so stark überdeckt, dass es wie eine Erholung anfühlt mal ruhig zu sein. Alles fühlt sich gut an beim Essen. Mir ist bewusst, dass ich ein psychisches Problem habe. Ich möchte trotzdem versuchen Handlungsalternativen auszuprobieren.

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redchaos 31.10.2018, 13:24 

1. Ich persönlich würde erst mal die Anzahl der Mahlzeiten reduzieren, versuchen 4 bis 5 Stunden Pause zwischen den Mahlzeiten einzuhalten (hat den Vorteil, dass Du dich satt essen kannst und dein Insulin-spiegel die Möglichkeit bekommt mal zur Ruhe zu kommen.

2. Sport, Sport und nochmal Sport. Und wenn es nur eine Runde um den Block ist. Verbiete dir das nochmalige Essen bis Du wenigstens eine Runde gedreht hast (ca. 15 Minuten)

3. Nach jedem Bissen Besteck aus der Hand legen und ein großes Schluck Wasser, still, trinken.

redchaos 31.10.2018, 13:26 

4. VOR JEDEM ESSEN, egal ob geplant oder ungeplant, ein großes Glas stilles Wasser und dann 15 Minuten warten. Als goldene Regel einführen.

LuzyW 31.10.2018, 13:39 

Sport war bisher immer meine Rettung. Leider hänge ich momentan durch. Gestern habe ich zwar mal wieder 3.000 kcal abgearbeitet, aber jeden Tag schaffe ich das nicht mehr. Ich kann nicht soviel Sport machen wie ich esse. Heute bin 6.00 Uhr los und 12.00 Uhr wieder rein vom Radfahren, Besorgungen machen, Reha-Sport usw. Jetzt geht es noch an Hausordnung, danach bin ich einfach platt.

Manchmal telefoniere ich, damit ich nicht essen kann. Es ist zwanghaft, in den schlechten Phasen. Das wird auch wieder besser - nur weiß ich nicht wann.

Die Insulin-Regel habe ich als Diabetiker immer im Kopf - leider nur als schlechtes Gewissen momentan. Ich hoffe das Alles nochmal zu lesen, wird mir das wieder Vergegenwärtigen was richtig ist bzw. wenigstens besser als das bisher.

Würde ich nicht jeden Tag einen Topf Gemüse bereitstellen, wäre es vermutlich noch schlimmer. Dann tigere ich durch die Wohnung oder durch die Geschäfte und sortiere und sondiere, grüble und verwerfe wieder alles. Womöglich Currywurst am Stand - aber mein schlechtes Gewissen reicht bisher nur für Himbeeren im Stehen - noch.

LuzyW 31.10.2018, 13:40 

Ich werde versuchen zum essen zu Trinken. Vermutlich werde ich ertrinken. "scherz"

philo... 31.10.2018, 14:20 

Ich nehme an, du hast dir schon professionelle Hilfe geholt?

Such dir vielleicht irgendeine ablenkende Beschäftigung? Stricken vielleicht, find ich im Herbst super, und weil ich so schlecht Stricke, kann ich mich dabei auf gar keinen anderen Gedanken konzentrieren. Oder lies Bücher? Oder bastel was! Mach irgendetwas, das deine Hände beschäftigt hält. Oder, was ja viele "Erwachsene" leider nie ernst nehmen - spiel mal was. Wenn ich wirklich gestresst und genervt bin, mache ich auch keinen Sport. Ich spiele erstmal eine Runde an meiner Konsole. Aber Spiele mit Freunden sind auch sehr beruhigend, finde ich.

Viel Erfolg

lapama 31.10.2018, 14:37 

Hallo,
vielleicht versuchen bevor zu was isst, eine große Tasse Tee oder Brühe zu trinken? Mich persönlich befriedigt das mehr als nur kaltes Wasser und da es heiß ist, kann man nur in kleinen Schlückchen trinken, dadurch dauert es ja auch, was in deinem Fall gewollt wäre. Ein Sättigungseffekt wird dadurch ebenfalls erreicht.
Um dich abzulenken vielleicht irgendeine Beschäftigung suchen, bei der du dich konzentrieren musst. Bitte nicht lachen, aber malen nach Zahlen oder sogar ein schnödes Smartphone-/Computerspiel?
Nach jedem Essen Zähne putzen? Kaugummi kauen? Zuckerfreie Bonbons lutschen?
Ansonsten kalorienarme Alternativen bereit stellen: Mini-Gurken, Coctailtomaten, harzer Käse, körniger Frischkäse oder Magerquark mit etwas Süßstoff und TK-Beeren?

nacht... 31.10.2018, 15:00 

Ich kann dir zum thema (über)essen die links hier empfehlen:
https://drdotzauer.de/abnehmen/hunger
https://drdotzauer.de/abnehmen/fressattacken

Bei deinem Hunger können Insulinspitzen, Nährstoffmangel oder eben ein Symptom der Depression der Grund sein (oder noch ganz andere Sache, das sind nur Beispiele). Solltest du AD nehmen, KÖNNTE es sein, dass die Einfluss auf das Hungergefühl haben. Es gibt aber auch Medikamente gegen Depressionen, die da eher dämpfend wirken...falls das ein Denkansatz sein könnte.
Und dran denken: der "Mangel" an "Disziplin" oder manche sagen auch Willenskraft...ist keine Charakterschwäche. Du merkst nur vielleicht selber nicht, wofür die endliche und erschöpfliche Ressource Kraft so bei dir hinfliesst und was in deinem Leben alles anstrengend ist.

Diese Antwort wurde entfernt. 31.10.2018, 15:05

nacht... 31.10.2018, 15:16 

Was mir noch einfiel, weil ich es von vielen gehört und auch auf diversen Seiten gelesen habe: zu niedriger Ghrelinspiegel (vorallem bei langen Diäten). Dem beugst du mit Refeedtagen (nicht Cheatday) mit Kohlenhydraten vor. Ein anderes Thema könnte Fett sein (ein halbes Gramm auf ein Kilo Gewicht gilt da als minimum).

LuzyW 31.10.2018, 15:47 

Ich nehme Antidepressiva zur Zeit aber das Fressen hat vorher angefangen - mit AD esse ich weniger, kann mehr andere Sachen machen. Ja ich habe leider wenig Kraft übrig, weil ich schon sehr viel mache. Fett erreiche ich das Minimum immer, eher mehr, versuche aber Fett zu sparen. Ich supplementiere Vitamine und Mineralstoffe, weil dies vor 2 Monaten der Auslöser zu sein schien. Danach war die Belastung fast schlagartig weg. Brühe trinken hilft manchmal, zumindest überbrückt man einige Zeit damit. Ich werde mir jetzt Beerenfrüchte mit Flohsamen zu Grütze vermischen und vermutlich alles aufessen. Vielleicht rette ich noch was für morgen und übermorgen.

Die Frage nach dem Warum habe ich nach über 30 Jahren Gedanken machen aufgegeben. Es ist egal warum es so ist. Wichtig ist, dass ich damit leben kann ohne mich von meinen Zielen abhalten zu lassen. Ich habe mich in 20 Jahren auf ein stattliches Übergewicht gefressen. Mir war gar nicht mehr klar, dass ich eine fleischgewordene Einschränkung bin. Jetzt will ich nicht alles wieder in Gefahr bringen, nur weil ich nicht die Kraft finde durchzuhalten. Vielleicht kann ich ja heute unter 1.500 kcal bleiben.

nacht... 31.10.2018, 16:06 

Hab mal einen kurzen Blick in dein Profil geworfen, du hast ja schon so wahnsinnig viel geschafft. Alle Achtung! Auch wenn das hier ein Austausch über Ernährung sein soll: grad bei deinem Denkansatz könnte dir das Thema ACT (Akzeptanz- und Commitmenttherapie) helfen. Die Impulse sind ähnlich dem, was du selbst schon schreibst...manchmal kann man ein WARUM nicht völlig ergründen und man zermürbt sich dreshalb, weil man ständig verstehen möchte weshalb etwas nicht klappt. Grundsätzlich kann einem das schon helfen, die Auslöser und das Warum zu kennen. Aber zu akzeptieren, dass es ein Problem gibt und Strategien zu finden (die eventuell eher Vermeidung sind) ist vielleicht heilsamer. Ich werde "nie" verstehen, warum ich dieses oder jenes aufessen "muss"...ich komme da inzwischen nur dadurch klar, weil ich mir kleinere Packungsgrößen kaufe, sollte ich mal schwach werden. Da süßes oft mein Verderben ist, wird es eingefroren und nur portionsweise rausgeholt.
Ich wünsche dir sehr, dass du für dich eine passende Strategie findest <3

Diese Antwort wurde entfernt. 31.10.2018, 16:27

LuzyW 31.10.2018, 16:33 

Ich habe grad mal die Wikipedia zu Akzeptanz- und Commitmenttherapie überflogen. Das war mir bisher unbekannt. Zumindest steckt schon Wahrheit drin, dass ich ja auch hier mit dieser Frage gar nicht wirklich meinen Streßzustand bereit bin zu akzeptieren, sondern versuche daraus zu fliehen - nur eben nicht in Richtung Essen. Aber es ist nicht auszuhalten - ich kann einfach nicht "auf einer heissen Herdplatte sitzenbleiben" weil alles andere es noch schlimmer macht... Das ist wirklich ein Thema für einen Arzt. Ich behalte das mal im Kopf. Danke.

Diese Antwort wurde entfernt. 31.10.2018, 17:08

Diese Antwort wurde entfernt. 31.10.2018, 17:14

LuzyW 31.10.2018, 19:11 

Das ist auf jeden Fall wert, dass ich mich damit befasse. Ich habe so etwas gehofft, dass beim Fragen einfach was auf den Tisch kommt, woran ich nicht denken kann. Aber andere können dran denken, weil sie es besser wissen.

Heute sind es nun wieder schreckliche 1.800 kcal. Aber ist erst mal egal. Morgen versuche ich es wieder. Mache weiter. Fange neu an.

Danke fürs Reden, Zuhören und Beraten. Das war mein stärkstes Bedürfnis, weil ich trotz Familie damit doch ziemlich allein bin. Ich denke schon länger über eine neue Therapie nach. Schrecke aber vor den Anstrengungen zurück.

Diese Antwort wurde entfernt. 31.10.2018, 20:31

Monika65  31.10.2018, 21:09 

LuzyW, aus deinem Anfangspost picke ich mal zwei Sachen raus:
"...Ich esse ... gekochtes Gemüse in Massen bis 3 Kilo und mehr. ..."
"... Alternativ könnte ich mich betrinken, was natürlich nicht in Frage kommt. ..."
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass mir Gemüse auch hilft, besonders Gemüsesuppe, mit der kann ich Stunden überbrücken... aaaber: am Ende des Tages bekomme ich doch Hunger bzw. Appetit auf was anderes und dann kenn ich mich mit z.B. Brot und Käse oder Pasta kaum bremsen - also besser nicht solche Unmengen Gemüse! Schon Gemüse, klar, aber nicht unmäßig viel, es fehlen dann einfach die Proteine zum satt sein.
Zum Alkohol, kann es sein, dass du du dir ab und zu ein Schlückchen genehmigst? Warum nicht, ich finde das nicht schlimm - aaaber ich habe es bei mir im Laufe der Zeit als Auslöser für unkontrolliertes Essen erkannt, ich brauche nur ein halbes Gläschen Wein trinken, dann bekomme ich fast schlagartig Lust auf Süßes, danach auf Deftiges, dann wieder auf Süßes usw., ich futtere dann den ganzen Abend. Prüf doch mal, ob das bei dir auch so ist?
Ansonsten schließe ich mich den Ratschlägen an, den Ursachen für deine Depressionen und Unruhezustände nachzuspüren - und wenn du etwas findest, dann wünsche ich dir ganz viel Glück, dass du daraus etwas Positives für dich 'machen' kannst, was leider nicht immer geht.

redchaos 1.11.2018, 06:27 

Luzy:

ich habe mich mal mit deinem Ernährungstagebuch befasst.
Ich habe all deine Aktivitäten mal eingegeben, und komme auf 1828 Kalorien.
Nehmen wir einfach mal an, dass fddb den Verbrauch zu hoch ansetzt, und reduzieren wir den Verbrauch auf die Hälfte. 900 Kalorien.
Da ich deine Werte nicht kenne, sondern raten muss, gehe ich von einen Grundumsatz von 1490 Kalorien aus, bei einen PAL von 1,3 kommen wir da auf einen Gesamtumsatz von rund 1900

Macht mit deinem Sport zusammen, einen Tagesbedarf von 2700 Kalorien.

Und Du willst (wieder) auf unter 1500 Kalorien täglich kommen?

Mädel, Du isst schlichtweg zu wenig.
Dein Körper hat die Schnautze voll vom ewigen kasteien.

Gönn ihm und dir eine Diätpause!!!!
Ess ruhig 2000 Kalorien minimum am Tag.
Mach das bitte einen Monat lang.
Dann schreit dein Körper auch nicht mehr so!

Du hast schon Depressionen
Du hast schon Mangelernährung
Was willst Du dir noch antun?

Hab dich und deinen Körper wieder lieb
Versöhn dich mit ihm
Höre auf ihn
Normal essen wird dich nicht wieder zurückwerfen.
Klar wirst Du ein wenig zunehmen, aber lange nicht wieder auf die ursprünglichen 147 Kg.
Du hast schon sooooo viel erreicht ...

Ich kann dir wirklich nur dringend raten: mach eine Pause.
Ess bewusst, und geniesse es.
Spür wie dein Körper sich entspannt.
Du setzt ihn und dich momentan unter Dauerstress, dass ist maximal kontraproduktiv.

Diese Antwort wurde von redchaos entfernt. 1.11.2018, 06:30

redchaos 1.11.2018, 06:32 

Mach eine Pause, und setz deine Diät danach mit frischen Elan wieder fort.
Du weißt doch, dass Du es kannst.
Dann dauert es halt ein, zwei Monate länger insgesamt.
Das ist NICHTS gegenüber deiner Gesundheit!!!!

Du machst das ganze doch um Gesund zu werden, dann ruinier deine Gesundheit nicht mit der Methode ...

Diese Antwort wurde von redchaos entfernt. 1.11.2018, 06:34

redchaos 1.11.2018, 06:36 

Noch was: 200g Rosenkohl und 130 Salat ist weit entfernt von VIEL Gemüse.
Kohlenhydrate fehlen komplett
Gesunde Fette fehlen auch komplett
Versuch in deiner Pause etwas ausgewogener zu essen, dein Körper wird es dir danken.
Und deine Fressattacken werden wieder der Vergangenheit gehören
Und wahrscheinlich auch deine Depressionen.

KeepW... 1.11.2018, 08:31 

"Ich versuche mich damit zu trösten, dass 82 kg kein Beinbruch sind im Vergleich zu früher (140kg),"

"Sobald ich esse, spüre ich schon während des Essens, dass ich nicht aufhören will, weil es meinen Anspannungszustand so stark überdeckt, dass es wie eine Erholung anfühlt mal ruhig zu sein. Alles fühlt sich gut an beim Essen."

Diese zwei Punkte sind mir sofort ins Auge gefallen.

Über die aktuellen 82 KG solltest du dich wirklich ENORM freuen!!!! Mach dir mal wieder so richtig bewusst, wie toll das ist, dass du so viel weniger wiegst wie zu Anfang. Das gerät leider schnell in Vergessenheit. Dir müsste es doch körperlich aktuell so richtig gut gehen und das solltest du nicht verschlechtern. Und es wird sich enorm verschlechtern, auch wenn du jetzt denkst, dass 82 ein Grund wären sich schlecht zu fühlen. Nein, schlecht fühlst du dich erst mit 140 KG, aber so richtig. Mach es dir wieder bewusst!

Bei Punkt 2 würde ich versuchen mich da nicht reinzusteigern. Sich nicht antrainieren, dass Essen mir ein soooo gutes Gefühl vermittelt. Sich wieder bewusst machen, dass Essen zur Energieaufnahme sein muss und nicht um sich in dem Moment des Essens wohlig zu fühlen. Denn danach fühlst du dich schnell sehr unwohlig, weißt du ja selber.
Klar, wer kennt das nicht. Es wird jetzt wieder früh dunkel, es ist so wohlig auf der Couch und genau in so einem Moment macht sich unersättlicher Appetit breit. Leichte Müdigkeit beeinflusst das noch zusätzlich. Man kann futtern ohne Ende! In dem Moment ist es ja eine Wohltat. Aber mach dir bewusst, dass es nur ein ganz kurzer Moment ist und die anderen Momente in denen du gerade nicht isst, sind extrem lang. Kurze Kalorienaufnahme, lange im Verdrauungstrakt. Das ist das kurze wohlige Gefühl einfach nicht wert.

Vielleicht änderst du mal deine Nahrungszusammensetzung, um zu erreichen, dass dieses wohlige Sättigungsgefühl lange andauert. Mir hilft es an Tagen, an denen ich ein halbes Schwein auf Toast essen könnte, indem ich sättigender esse.

LuzyW 1.11.2018, 11:24 

Ich habe auch schon über eine Diätpause nachgedacht. Aber zunehmen darf ich nicht nochmal.

Ich bin Diabetiker und versuche die KH unter 100 zu halten. Zu meinen Antidepressiva soll ich KH essen. Da gibts mal eine Praline oder ein Löffel Honig, gestern eben ein Gläschen Eierlikör vermischt mit Früchten (das erinnert mich so an Eisdiele nur eben ohne Eis und Sahne).

Fette erreiche ich jeden Tag min. 50g bis 100g können das werden. Aber die esse ich meist erst Abends. Ich spare quasi auf "das richtige Essen". Mein Höhepunkt ist das Abendessen.

Ich trinke Alkohol, aber ich esse nicht mehr deswegen. Früher war das anders, da hab ich dann auch richtig zugelangt und obendrein genascht. Das war aber auch ohne "Feiern" so. Ich hatte zeitweise das Gefühl ein "Entlastungstrinker" zu werden. Deswegen vermeide ich Alkohol zur Zeit so gut es geht. Auch wegen der Kalorien.

Ich kenne die Ursache für meine Stresszustände nicht. Ich habe sie eigentlich in mehr oder minder verschärfter Form schon immer. Als Kind war ich "komisch", habe da schon angefangen mich zurückzuziehen. Das verschärfte sich immer mehr, bis ich das Gefühl hatte, einfach nicht in diese Welt zu passen. Es gipfelte darin, dass ich mich von sämtlichen Konflikten fernhielt und keine Arbeit mehr fand aus Angst vor den Menschen. Das ist schon therapiert und es ist mal besser und mal schlechter. Ich habe soviele Phobien zu überwinden, dass ich nicht sagen kann welcher Dorn mich grade sticht.

Meine Weigerung mich mit den Ursachen zu beschäftigen rührt daher, dass ich mit dem Entschluss abzunehmen - auch das Aufschieben überwinden musste. Ich musste jeden Morgen spazierengehen, egal ob ich Angst hatte. Jetzt denke ich manchmal gar nicht mehr an die Angst. Ich musste auch den Schritt ins Bodenlose machen, was den wird, wenn ich nicht abnehme oder wenn ich abnehme. Das Warum zu suchen, würde mich wieder zum Abwarten und Aufschieben verleiten. Nach dem Motto: Erst die Ursache dann alles andere. Warten ist Gift für mich

Diese Antwort wurde entfernt. 1.11.2018, 12:16

LuzyW 1.11.2018, 16:09 

Ich kann auch nur Gehen zum Stressabbau. Gehen hilft praktisch sofort - nach 30 Minuten kriege ich wieder normal Luft und bin dann solange ruhig wie ich gehe. Aber ich muss ja wieder nach Hause und dann esse ich, wenns mir schlecht geht. Es geht mir nach 4 furchtbaren Tagen langsam besser. War heute früh 6.00 bis 8.00 spazieren, dann Frühstück, dann Hausarbeit, von 12.00 bis 14.00 wieder spazieren Mittagessen (warme Nudeln - große Ausnahme). Dann Hofladen, stöbern, ablenken. Geht mir noch gut. Werde aber noch mal rausmüssen, sonst staut sich die Unruhe wieder an. Früher hab ich die Unruhe einfach unter Schokolade und Kuchen begraben.

LuzyW 1.11.2018, 16:11 

Bin 1,60 und 47. Dürfte so 60 kg wiegen und da soll auch so werden.

Diese Antwort wurde entfernt. 1.11.2018, 18:14

Diese Antwort wurde entfernt. 1.11.2018, 20:39

Diese Antwort wurde entfernt. 1.11.2018, 20:46

KeepW... 2.11.2018, 07:16 

"Und noch viel länger auf den Hüften/am Bauch. "

Du bringst es auf den Punkt :-/

KeepW... 2.11.2018, 07:23 

...dazu fällt mir ein, dass ich genau vor 3 Jahren eine Zeitlang mich habe gehen lassen und mehrere Kilos zugenommen habe. Die hängen seit 3 Jahren auf den Hüften!!! Hab es seitdem nicht geschafft diese Zunahme auszugleichen. Das zeigt aber auch, dass mein aktuelles Gewicht vom Körper eher gewollt ist als das niedrigere vorher. Mit dem niedrigeren Gewicht hätte ich innerhalb der 3 Jahre wahrscheinlich viel kämpfen müssen um es aufrecht halten zu können. Mit dem aktuellen Gewicht geht das total easy. Aber ich würde natürlich gerne wieder weniger wiegen.

KeepW... 2.11.2018, 07:32 

...na ja, sooo easy vielleicht auch nicht. Aber es scheint ja seit 3 Jahren zu gehen. Und im Vergleich zum Höchstgewicht ist das für mich persönlich schon ein riesen Erfolg.

paeonia 2.11.2018, 08:44 

at juniper.dawn
Der Link zu den Selbsthilfehelden/dyfunktionale Familien ist für mich - wenn auch nicht so gedacht - eine wertvolle Hilfe und ein "Aha-Erlebnis".

Deshalb hier ein ganz großes Dankeschön an dich.
LG paeonia



Diese Antwort wurde entfernt. 2.11.2018, 17:13

LuzyW 2.11.2018, 19:30 

Ich bin innerhalb der letzten 2 Wochen jetzt das 2. Mal auf dieses Thema aufmerksam gemacht worden. Ich trau mich da nicht direkt dran, aber ich werde mich damit beschäftigen, wenn ich Kraft dafür habe. Im Moment bin ich froh, dass ich einigermaßen wieder okay bin. Ich gehe jetzt früh 2 Stunden und abends 1 Stunde, das baut Stress ab und verbraucht Kalorien. Und die Fresserei scheint auch nachzulassen. Ich esse etwas mehr Fettiges aber in Massen - vor allem, wenn der Kopf wieder klingelt.

Diese Antwort wurde entfernt. 2.11.2018, 19:45

redchaos 3.11.2018, 07:02 

Toller Rat Juniper, nachdem Du das aufs Tapet gebracht hast ... echt jetzt.
Als wenn Sie nicht schon genug Probleme hat.

Luzy, ich kann dir nur dringend raten therapeutischen Rat einzuholen.
Nicht wegen der Vergangenheit, sondern wegen der Gegenwart.
Deine Einstellung zum Essen und Abnehmen ist wirklich nicht gesund und hat fast manische Züge.
Du isst zuwenig und das falsche
Mit Kohlenhydrate ist NICHT Zucker gemeint, sondern Vollkornreis, Vollkornbrot, Vollkornnudeln, Kartoffeln.
Alkohol ist komplett kontraproduktiv und für den Körper einfach nur Gift.
Dein Fett kommt primär aus Sachen wie Döner, Currywurst, Mayo etc.
Da stecken weder gesunde Fette, noch hochwertiges Eiweiss drin.
Warst Du eigentlich mal bei einer Ernährungsberatung?
Du bist bereits Mangelernährt, weißt es, und machst trotzdem weiter.
Du wirst auch abnehmen wenn Du 1900 Kalorien zu dir nimmst.
Du bewegst dich sehr viel, machst Sport, es wird nur einfach langsamer gehen, deiner Psyche und deinem Körper aber die Möglichkeit gegen sich wieder zu fangen ...

Da ich weiß, dass Du meinen Rat nicht annehmen wirst, kann ich nur noch eins sagen: pass auf dich auf Mädel

Diese Antwort wurde entfernt. 3.11.2018, 09:21

Diese Antwort wurde entfernt. 3.11.2018, 09:22

redchaos 3.11.2018, 10:34 

Juniper, ich persönlich sehe das mittlerweile anders.
Das schöne an der Vergangenheit ist, dass sie vorbei ist.
Abhaken, Zeit nach vorne zu sehen.
Schön wenn man weiß woher die eigenen Macken kommen, aber allzuoft klammert man sich daran als Entschuldigung nichts zu ändern.
Die Vergangenheit hat genug Schaden angerichtet, ich bin nicht mehr bereit ihr Raum zu geben. Ich lebe jetzt!
Aber das ist nur meine persönliche Phylosophie mittlerweile, der muss niemand folgen.

Diese Antwort wurde entfernt. 3.11.2018, 10:46

Monika65  3.11.2018, 11:02 

Von mir auch danke für den Link, ich fand es sehr interessant, über die "dysfunktionale Familie" zu lesen, habe mich und meine Familie auch direkt in einigen Punkten erkannt... aber ich wage zu bezweifeln, ob diese wirklich so stark ins Gewicht fallen, wie auf der Seite behauptet wird... es sind nämlich teils Sachen, die überall vorkommen und das würde bedeuten, dass es dann überhaupt keine nicht-dysfunktionalen Familien gäbe... Also, ich bin da auch bei redchaos: Jemand, der eh schon nicht mehr ein noch aus weiß, sollte sich - zumindest allein - damit nicht zusätzlich belasten.
Außerdem habe ich für mich (!) erkannt: Dinge aus der Kindheit zu erkennen und aufzuarbeiten, ist hilfreich, aber sie zu erkennen und doch nicht aufarbeiten zu können, ist schlimmer, als wenn man sie erst gar nicht wüsste.

redchaos 3.11.2018, 13:53 

Genau, man muss im hier und jetzt klar kommen und dafür Strategien entwickeln.
Und ich glaube auch, dass in jeder Familie Punkte auftauchen die in das Schema passen.
Fakt ist: die perfekte Familie ist so gut wie ausgeschlossen.
Jeder hat einen Hau wegbekommen in seiner Kindheit, und das zu jeder Zeit.
Zu 99% führt das zu mehr oder weniger großen Defiziten im Selbstwertgefühl.
DARAN kann man arbeiten.
Dafür muss man aber nicht die Vergangenheit aufbereiten.
Das gehört zum völlig normalen Leben.

KeepW... 3.11.2018, 14:11 

Ich glaube das liegt daran, weil es immer schön einfach ist einen Schuldigen zu finden. Hier die Eltern. Von extremer verwahrlosung jetzt mal nicht gesprochen, aber die meisten Eltern haben auch nur das gemacht, wozu sie damals in der Lage waren. Eltern sind auch nur Menschen.

Habe mir den Link auch angeschaut, da geht es meiner Meinung nach eher um extreme Familien.
Wer in einigermaßen "normalen" Familienverhältnissen aufgewachsen ist, braucht so eine Aufarbeitung nicht, finde ich. An sich selbst arbeiten heißt auch erwachsen werden. Aber manche werden leider nie erwachsen. Und wenn man dann für die eigenen Probleme die Eltern verantwortlich machen kann, ist doch praktisch. Was meint ihr wie viele Menschen den Kontakt zu den Eltern (vielleicht auch aufgrund solcher Internetseiten) abgebrochen haben? Ich finde es einfach nur traurig.

Diese Antwort wurde entfernt. 3.11.2018, 15:48

Diese Antwort wurde entfernt. 3.11.2018, 15:50

LuzyW 3.11.2018, 19:47 

Ich ziehe alle Tipps in Betracht.
Nur weil ich das tue (-jetzt- früher nicht), habe ich überhaupt etwas erreicht. Das ist Verdienst meines Ernährungsberaters, er hat es geschafft meinen Sturschädel aufzubrechen. Nach dem Motto: Wenn ich im Recht wäre, wäre ich schlank. Das war ich aber nicht, demzufolge musste ich falsch liegen. Wieso ich das früher nicht kapiert habe, weiß ich nicht.

Ich habe eigentlich nur gutes Fett zu Hause. Rapsöl, Leinöl, Traubenkernöl usw. Ich nehme täglich Omga3und6 als NEM. Die Currywurst habe ich genascht, dass waren nur einige Stücke. Mayo ein Teelöffel an den Krabben muss sein - nur am WE. Döner ist alle 14 Tage auf der Karte, den will nicht auch noch abgeben. Ich esse fast täglich Avocado, weil ich selbst meine Aufstriche mache. Esse viel Fisch. Ich würde gerne glauben, dass 1.900kcal noch zum Abnehmen reichen, aber wovon nehme ich dann zu? Ich nehme fast nie mehr als 1.900kcal zu mir.

ich denke ernsthaft über eine weitere Verhaltenstherapie nach - scheue aber die Anstrengung. aber die letzten 4 Tage waren mit die schlimmsten. Es gab nur 1 oder 2 schlimmere Tage. Ich habe jetzt meine Regel bekommen. Das Fass zum Überlaufen brachte also PMS.

Das Thema Familie scheue ich wie der Teufel das Weihwasser. Ich habe meinem Therapeuten gesagt, der mir vorschlug, "ich müsse das mit meiner Familie besprechen": Es reicht wohl nicht wenn einer unglücklich ist?!. Das kommt nicht in Frage.

Mein Vater meinte: Was müssen wir für eine furchtbare Familie sein, dass DU zum Psychologen musst. Ich habe ihm geantwortet: Hier geht es mal ausnahmsweise nicht um Dich.

Ich habe daraus mitgenommen, dass ich meine Grenzen habe - wie jeder. Das es in unserer Familie Tabus gibt, deren Inhalt ich nicht kenne. Hier käme die Empfehlung von Juniper zum Tragen, kann ich aber jetzt nicht machen. Aber ich hab es mir vorgemerkt.

Und mal auch ganz klar: Meine Eltern haben wirklich ihr Bestes gegeben.
Damit muss jedes Kind zufrieden sein können. Und das bin ich.

Diese Antwort wurde entfernt. 3.11.2018, 21:10

LuzyW 4.11.2018, 05:54 

Ich bedanke mich noch einmal bei Allen hier fürs Helfen und Beraten.

Glitz... 4.11.2018, 18:07 

Danke für die Links, sehr interessant. Meine Mutter passt voll zu Punkten 1-9 der dysfunktionalen Familie.

Diese Antwort wurde entfernt. 4.11.2018, 18:19

Diese Antwort wurde entfernt. 4.11.2018, 21:27

torte... 5.11.2018, 09:17 

"1 Portion Regeltag "

Wenn das das heißt was ich denke, dann hab ich da auch manchmal Fresstage.
Außerdem ist es Herbst. Ich merke bei mir auch gerade das ich gerad bei Süßem aufpassen muss. das hab ich momentan mehr Verlangen danach. Durch deine Medis ist es sicher nicht einfacher...

"Knäckebrot mit Ketchup , wobei das schon fast wie eine Süßigkeit behandelt wird von mir."

Ist es ja auch. Ich kaufe immer den hier:
https://fddb.info/db/de/lebensmittel/werder_premium_tomaten_ketchup/index.html

weil der zu 80% aus Tomaten besteht und gut schmeckt. Aber der hat tatsächlich sogar mehr Zucker als die Plörre du zu 50% auch Wasser und Essig besteht.

Deine Tagebuch von gestern liest sich gar nicht so schlecht. Ich hätte noch gesagt schau mal das du genug eiweiß isst, aber es scheint nicht wirklich zuwenig zu sein.

Die ganze Hausarbeit solltest du nicht aufschreiben. die ist eigentlich im normalen Gesatmumsatz schon drin


torte... 5.11.2018, 09:24 

"Bitte nicht lachen, aber malen nach Zahlen oder sogar ein schnödes Smartphone-/Computerspiel? "

wieso sollte man da lachen? ich hab zuhause auch ein Ausmalbuch zu liegen. manadalas ausmalen war doch in den letzten Jahren immerwieder mal IN.

Stricken Häkeln usw fand ich jahrelang Bieder. Momentan sitze ich wieder da und stricke frühlich vor micht hin. Im sommer hatte ich leider keine Zeit dafür...

Und wenn man sich erstmal kleine Projekt vornimmt die nicht so perfekt werden müssen ist auch der Erfolg schnell da...

anouk1206 5.11.2018, 11:12 

Hallo Lucy, ich kann dich sehr gut verstehen, ich kämpfe momentan mit Ähnlichem und habe doch endlich mal 17 kg abgenommen. Aber im Moment ist es schlimm. Ich habe vor ca. 14 Jahren durch eine schwere Depression (und damit verbundene Essattacken) sehr sehr viel zugenommen. Es müsste noch weiter runter gehen.

Was ich dir eigentlich sagen wollte: Mir hat das Buch "Brain over Binge" von Kathryn Hansen sehr viel weitergeholfen. Die Quintessenz: Essanfälle entstehen irgendwann, weil der Körper lernt, dass man durch einen Essanfall vorübergehend eine Erleichterung von Unruhezuständen bekommt. Genauso wie man das bei Alkohol lernt. (Die Autorin sagt, dass die ersten Essanfälle fast immer nach einer strengen Diätphase auftreten.) Nun "merkt" sich der Körper aber, dass sich der Zustand nach einem Essanfall "gut" anfühlt, und will das immer wieder reproduzieren. Egal ob man gerade in einem schlechten psychischen Zustand ist oder nicht, das Reptilienhirn signalisiert "Freen" und fährt dazu sogar die Stimmung runter. Der Drang sich zu überessen kommt daher oft nur vom Reptilienhirn, das einen eingefahrenen Mechanismus hat, und signalisiert weder eine körperlich noch eine psychische Notwendigkeit.

vegih... 5.11.2018, 17:57 

Total OT: aber danke für den Hinweis zum Thema dysfunktionale Familie!

Diese Antwort wurde entfernt. 5.11.2018, 18:40

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