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Gründe für eure Zunahme/Entscheidung fürs Abn...

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Gründe für eure Zunahme/Entscheidung fürs Abnehmen

Kategorie: Ernährung (6.8.2019)

In dem anderen Tread kam schon auf, dass jeder natürlich andere Gründe hat warum er zogenommen hat bzw. Auslöser warum das passiert ist und man nicht früher schon etwas dargegen unternommen hat.
Mich würde interessieren was diese bei euch waren?
Gab es ein eimschneidendes Erlebnis, kam es schleichend und nahezu unbemerkt über die Jahre?
Und welche Strategien habt ihr jetzt für schwierige Lebensphasen (die ja immer mal kommen) um jetzt anders damit umzugehen?
Ausserdem, gab es irgendeinen Punkt an dem ihr gesagt habt 'Stop!' jetzt muss ich was tun?
Hat euch irgendein Erlebnis, ein Kommentar ect. wachgerüttelt?

Abnahme und Zunahme sind ja nunmal oft stark an emotionale Faktoren gebunden.

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nacht... 6.8.2019, 09:50 

Interessantes Thema! Bei mir leider eine recht lange Geschichte. Ich wurde in meiner Kindheit viel mit Essen manipuliert (gemaßregelt und gelobt) und es hatten sich folgende Dinge eingebrannt: wenn sich jemand Mühe gegeben hat mit der Zubereitung MUSST du aufessen, mein eigenes Hungergefühl spielt keine Rolle und es wird sich an konkrete Zeiten gehalten. Weshalb ich satt bin spielt auch keine Rolle, "richtig" und "vernünftig" essen muss man trotzdem zusätzlich. Nur wer artig ist, bekommt was schönes (zu essen). Ich fand übrigens rückblickend nicht, dass ich so ein rebellisches, aufmüpfiges oder wütendes Kind war. Wirklich übergewichtig war ich als Kind wegen der ganzen "Maßnahmen" nicht. Oberes Normalgewicht trifft es eher: schlanke Extremitäten und Mini Bäuchlein. Aber dann kam die Pubertät und die Fresserei als Kompensation begann. Auch da war ich immer wieder an der Grenze zum leichten Übergewicht, aber nie wirklich dick oder richtig pummelig. Diverse Kommentare von Jungs und auch ein paar innerhalb der Verwandtschaft haben mich aber derart verunsichert, dass ich angefangen habe zu hungern. Ich wollte nicht mehr, dass mein Körper für andere ein Thema ist und ich wollte ordentlich und diszipliniert sein. Im Prinzip fing es damit an. Hunger überstehen=Macht. Abnehmen=Erfolg. Nach diesem krassen Einschnitt bin ich jahrelang mit Normalgewicht durchs Leben gegangen, aber immer mit Zwang. Parallel dazu hat sich aufgrund einer Hormonbehandlung (wegen Endometriose) so abartig großer Hunger eingestellt, dass ich mit bingen angefangen habe. Phasenweise konnte ich das Zunehmen mit "Zwangseinheiten" unterbinden. Aber im Prinzip schaffe ich es erst abzunehmen, weil ich mich gegen die Hormone entschieden habe, zwischendurch in Therapie war (wegen anderen Sachen) und weil ich meine eigene Gesundheit an oberste Stelle gesetzt habe und nicht mehr die Optik. Das hat mich jahrelang in den seelischen Ruin getrieben.

Diese Antwort wurde entfernt. 6.8.2019, 11:03

ldwg 6.8.2019, 11:05 

Sehr interessantes Thema, bin schon gespannt auf die anderen Antworten.

Bei mir hat es mit 13-14 angefangen, Umzug, emotionales Essen von ungewohnten / neuen Lebensmitteln (so was wie Snickers Brotaufstrich etc., gab's bei mir in der Familie vorher nicht), plus Pubertät - seitdem habe ich Dehnungsstreifen an den Hüften. Dann kam noch mehr Stress dazu, Parties, Alkohol, wenig Bewegung (neuer Computer!). Ich war nicht wirkrlich übergewichtig, habe mich als zu dick wahrgenommen (auch doofe Verteilung, sehr unschöne Apfel-Figur, BMI 24). In der Familie war es so ähnlich, alle waren eher sehr kräftig, und meine eigene Familie hat mich immer etwas gemobbt, ich soll doch nicht so viel essen - dadurch ist mein Verhältnis zu mir und zum Essen bis heute gestört. Und als Pausenbrot gab es dann Milchschnitte und Fruchtjoghurt, das muss man sich mal vorstellen. Viele Diäten gemacht (mit 16-20), vor allem Low Fat (packungsweise Lachgummis / Katjes gegessen, da kein Fett und Heidi Klum-Werbung, wird schon was gutes sein - wenn ich jetzt daran denke...), hat nie etwas gebracht, weder nach oben noch nach unten, war immer an der Grenze zum Übergewicht. Dann kam Stress im Studium und eine extrem schnelle Zunahme durch Medikamente und, wie ich heute weiß, Schilddrüsenunterfunktion. Da war ich schon tatsächlich übergewichtig (BMI 27).
Dann habe ich den Fettlogik-Blog entdeckt, dadurch dann das Buch und FDDB, und habe durch das inspirierende Beispiel einer guten Freundin beschlossen, dass ich das jetzt angehen werde. Alles aufgeschrieben, Ernährung komplett umgestellt auf moderates Low Carb, angefangen zu joggen.
Das war Mitte 2015. Bis Mitte 2016 habe ich über 10 kg abgenommen, in den nächsten zwei Jahren nochmal 10 kg, und bin jetzt seit mind. 1 Jahr im unteren Normalgewicht (BMI 19-20).
Zufrieden mit meiner Figur bin ich immer noch nicht, aber das liegt an mir und nicht so sehr an der Figur.

Diese Antwort wurde entfernt. 6.8.2019, 11:07

ldwg 6.8.2019, 11:11 

Nochmal zu meinen Gründen, falls das nicht so gut rausgekommen ist:
Für die Zunahme: In der Pubertät war es vor allem falsche Ernährung (stark beworbene ungesunde Lebensmittel, insbesondere die Katjes-Werbung mit Heidi Klum) und emotionale Probleme. Danach das Gefühl "ich habe einen kaputten Stoffwechsel / schlechte Gene / eh zu spät", und dass es sich eh nicht lohnt, auf Ernährung zu achten (habe zu Studienzeiten sehr oft Pommes / Frittiertes in der Mensa gegessen). Danach tatsächlich Medikamente und dadurch extrem gesteigerter Hunger und die Schilddrüse.
Für die Abnahme: Halbwegs wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Problem durch die Fettlogik-Community und das neugefundene Gefühl der Selbstwirksamkeit. Als es dann mit der Abnahme wirklich voranging, war ich jeden Tag wie auf Wolken, ich habe vorher wirklich nie geglaubt dass ich an meinem Gewicht etwas ändern kann. Das Gefühl der Selbstwirksamkeit hat mich danach wirklich gepusht, ohne die Abnahme wäre ich jetzt sicherlich ein anderer Mensch, die bessere Figur ist da nur ein Nebenaspekt.

Diese Antwort wurde entfernt. 6.8.2019, 22:02

Diese Antwort wurde entfernt. 6.8.2019, 22:25

Diese Antwort wurde entfernt. 6.8.2019, 22:29

Bubbl... 7.8.2019, 01:29 

Grad schnell aufem Weg (sitz im Zug) da ich hier lese dass du auch Diuretika nehmen musst:
Hast du da keine Probleme mit Kaliummangel bekommen?
Ich muss da seid Jahren hochdosiert was als Ergänzung nehmen da mir der Wert sonst rapide absackt (teilweise wars nurnoch 2.9, ohne dass ich selbst es aber merkte)

Tanit... 7.8.2019, 07:18 

Sehr interessant, was Ihr so erlebt habt!
Bei mir war es noch ein wenig anders: Bis zum Ende der Schulzeit teilweise extremes Untergewicht, da ich ein mäkeliges Kind war (und bin...) Da konnte ich essen, was ich wollte, meine Eltern waren froh, wenn ich überhaupt was nahm, daher bestand meine Ernährung auch aus einer Tüte Chips am Abend und Marmorkuchen für die Schule. Trotz diesem Essen war ich auch immer sehr gesund. (und ziemlich glücklich und zufrieden).
Dann fing das Arbeitsleben an. Noch weniger Bewegung und mehr Stress. So gut wie kein Sport. Mit meinen Zwergenmaßen 1,56m esse ich immer so viel wie die anderen am Tisch, die Portionen werden 50:50 zwischen meinem Mann (1,87m) und mir aufgeteilt. NEIN, das ist nicht gerecht!!!
Da ging das Gewicht langsam und schleichend hoch. Von Kleidergröße XS und S (34 - 36) auf (25 Jahre später) 40 und M paßt nicht mehr... Obwohl meine Umwelt sich nicht gewagt hat etwas anzumerken war das dann Zuviel. Das konnte ich nicht akzeptieren. Irgendwann hat es einfach klick gemacht und ich habe hier angefangen. Voher gab es sehr kurze Episoden mit so merkwürdigen Dingen aus der Apotheke, die sich angeblich im Magen aufblähen und so den Hunger vermeiden... das das nicht der Weg sein konnte, war mir zügig klar.
Essen tue ich immer noch sehr gerne das was ich mag (leider sehr wenig Gemüse) und Chips gibt es aus weiterhin. Woran ich mich sehr gewöhnen muss sind die kleineren Portionen und dass es nun weniger Nudeln gibt, weil die mich nicht gut satt machen. Aber nun sind schon 10 kg runter, und vielleicht kommen noch 3-5 kg weg. Die Klamotten in S passen wieder, teilweise schon etwas weit. Das hört sich für euch bestimmt nach pillepalle an, aber bei meiner Größe sieht man jedes Kilo schon sehr und ich war es auch nie gewohnt "breiter" zu sein.
Ich habe sehr großen Respekt vor Euch, die Ihr ganz andere Dimensionen bewältigt!!! Ich drücke Euch die Daumen für weitere Fortschritte!

NelaE... 7.8.2019, 07:19 

Guten Morgen!
Ich bin als Frühchen mit ca 1700 gr auf die Welt gekommen und war dann bis zum Teenager-Alter /Pupertät immer untergewichtig. Bei uns zu Hause war Optik und gutes Aussehen immer vorrangig wichtig. Irgendwann begann ich lustig auszusehen, lange Affenarme, kleiner Bauchansatz......der Körper war eben dabei sich zu verändern. Mit 14 Jahren habe ich mit dem Leistungssport aufgehört, weil wir in eine andere Stadt (zu weit weg um es dort beizubehalten) umgezogen sind. Dort kam dann alles zusammen, neue Freunde, neue Schule, neues Umfeld, aber um einen Neuanfang in meinem Sport hat sich keiner bemüht oder gekümmert und ich war Teenager und eh faul, fands cool nicht mehr ständig ins Training rennen zu müssen. Ab da gings mit dem Gewicht und der figurlichen Veränderung nach oben. Ich muss betonen, dass ich niemals mehr als 70 kg gewogen habe... ( doch während der Schwangerschaft 75 kg) aber aufgrund der gesteckten Maßstäbe für gutes Aussehen von daheim, war ich eben zu dick. Ich habe mir aber tatsächlich selbst nicht gefallen. Also ich gehöre zu denen die alles ausprobiert haben was der Diätmarkt so hergibt, nur keine generelle Ernöhrungsumstellung und Sport, das fand ich immer doof. Durch eine ganz strikte Änderung des Essverhaltens ( müsste ich durchziehen, weil mein Mann die Empfehlung bekam 25 kg abzunehmen -Diabetes, Schlaganfallgefährdet usw -er hatte zu dem Zeitpunkt 135 kg bei Größe 196cm) nahmen wir beide ab. Im Sommer 2018 hatte ich unglaubliche 58 kg und war topfit und habe meine Figur im Spiegel geliebt ( mein Vater meinte, da sei noch Potenzial um weiter Gewicht zu verlieren, soviel dazu). ....heute, 1 Jahr später kämpfe ich wieder darum zumindest unter 65 kg zu bleiben, meine Figur gefällt mir wieder nicht und ich bin lange nicht so leistungsfähig wie im letzten Jahr. Und mein Mann hält sein Gewicht......

NelaE... 7.8.2019, 07:22 

...... also das Essverhalten hat sich nur minimal wieder verändert, sonst könnte er sein Gewicht ja nicht halten. Bei mir kommen die Wechseljahre dazu ( damit entschuldige ich es).
Also ich gehöre definitiv in die Jo-Jo-Gruppe, wobei ich mit 65 kg oder auch 70 kg ja kein massives Übergewicht habe, aber wir sprechen hier ja auch vom eigenen Körpergefühl und Körperempfinden....

NelaE... 7.8.2019, 07:30 

Interessant finde ich eure Beiträge zu eurer Jugend. Denn bei meiner Tochter sehe ich ähnliches auf mich zukommen und ich weiß nicht welches Verhalten jetzt richtig ist um keine Essstörung herbei zu führen. Auch sie kam als Frühchen, aber mit immerhin 2200 Gramm zur Welt. Auch bei ihr kämpften wir um jedes Gramm Zunahme, von daher war uns eigentlich egal was sie gegessen hat, Hauptsache sie hat zugenommen. Heute mit knapp 10 Jahren verändert sich ihr Körper, sie hat im letzten halben Jahr fast 5 kg zugenommen und man sieht mittlerweile Unförmigen Speck. Jetzt möchte ich nicht wie meine Eltern sein und ihr suggerieren, sie sei zu dick. Ich möchte Sie auch nicht mit dem Essen einschränken ( also viel Süß ist sie nicht, eher das deftige) um keine Essstörung herbeizuführen, allerdings möchte ich auch nicht, dass Sie mir später einmal Vorwürfe macht, ich hätte sie nicht unterstützt oder sogar vernachlässigt. Das ist ein sehr schmaler Grad.
Mein Mann war schon immer etwas pummelig (ihn habe ich so auch kennen und lieben gelernt) und meine Schwiegermutter ist einfach sehr dick. Ich habe die Befürchtung, dass diese Anlage die überhand gewinnt, aber wie kann ich gegensteuern, ohne was falsch zu machen?

cartman 7.8.2019, 10:04 

Bei mir war's einfach:
Übergewicht = Diabetis Typ 2
30 Killo weniger = kein Diabetis Typ 2

Schne... 7.8.2019, 10:34 

Teil 1:
Ich war schon als kleines Kind pummelig im Gegensatz zu meiner älteren Schwester, die schlank und sportlich war. Es gab eine einseitige Konkurrenz zwischen uns, und weil sie bei allen Bewegungsdingen immer so viel besser war, habe ich zeitig gelernt, dass Sport nichts für mich ist. Sie war drei Jahre älter, durfte also mehr als ich, und während sie raus in die Welt ging und tolle spannende Sachen erlebte (zumindest stellte ich mir das alles unglaublich spannend vor), musste ich zu Hause bei Mutter und Oma bleiben, wo es gemütlich war und mir das Nicht-mitdürfen auch oft mit Essen versüßt wurde.
Bei uns zu Hause hatten alle Ereignisse mit Essen zu tun. Bei Feiern war es immer ein großes Thema, was es zu Essen geben würde, und noch heute ist das z.B. bei der Urlaubsplanung oder der Gestaltung von Hochzeitstagen die dringendste Frage.
Ich habe immer schon gern gegessen und habe bis heute auch viel Hunger. Mein Übergewicht wurde ständig thematisiert. Zu Hause sagten sie das wächst sich raus, Ärzte wurden da schon deutlicher. Bei meiner Abiturfeier hatte ich Kleidergröße 48/50. Während des Studiums nahm ich nochmal ordentlich zu und das, obwohl ich gefühlt immer auf Diät war. Bei mir gibt es ein Muster: Ich nehme unglaublich schwer ab, kann mich bei Sonderfälle wie Feiern, Urlauben usw. nicht zusammenreißen und so sammeln sich die Kilos an.
Mit ca. 27 durchbrach ich die Schallwelle und wog 102 Kilo. Da habe ich die Reißleine gezogen und bei Weight Watchers angefangen. Seitdem, also jetzt seit 19 Jahren, bin ich auf Diät, wiege alles ab und schreibe alles auf. Meine Blutwerte sind perfekt, aber schlank bin ich immer noch nicht. Z.Zt. habe ich 80 Kilo. Ich war schon mal auf 76 runter, ein paar Kilo kamen wieder drauf durch das übliche Muster, zu wenig abgenommen und dann in einem Urlaub zwei Kilo plus, das sammelt sich.
Mehrere Jahre habe ich alles mögliche versucht, u.a. nehme ich Metformin, mit dem ich zumindest nicht mehr so schnell zunehme.

Schne... 7.8.2019, 10:34 

Teil 2:
Eine Weile war ich oft beim Sport (Zumba und Spinning, Body Pump), auf mein Gewicht hatte das aber keinen Einfluss. Ich war ziemlich verzweifelt, weil ich das Gefühl hatte, das mich nichts, aber wirklich nichts weiterbringt.
Ich bin 168 cm groß und eine Frau, und die Reduzierung auf erst 1600 und dann 1400 Kcal brachte gar nichts.
Erst im Mai und durch die TLC-Serie Mein Leben mit 300 Kilo habe ich etwas gefunden, mit dem ich langsam und wenig, aber immerhin abnehme: 1200 kcal/Tag. Damit sind dann auch zwei bis maximal drei Cheat-Days im Monat drin. Seit Mai habe ich so 4,6 Kilo abgenommen, das schaffen andere in drei Wochen.
Wie ich das handhaben soll, wenn ich mein Wunschgewicht von 73 Kilo mal habe, weiß ich nicht. Ich richte mich darauf ein, ein Leben lang Kalorien zu zählen, alles abzuwiegen und hungrig ins Bett zu gehen. An guten Tagen denke ich: So ist es eben. Wäre ich Alkoholikerin, müsste ich auch ein Leben lang verzichten. An schlechten denke ich: Wie unfair, ich bin es so leid, dass mein Leben um mein Gewicht kreist.

Walkyre 7.8.2019, 10:37 

Hallo,
als Jugendliche und junge Erwachsene war ich immer im Normalgewicht - und Raucherin.
Das Gewicht ging schleichend ca. 1 kg / Jahr hoch. Mit Anfang 30 hörte ich auf zu Rauchen - das brachte mir ca. 15 kg ein. Dann kam die erste und die zweite Schwangerschaft, die mir ca. jeweils 5 kg mehr brachten ...

Diese Antwort wurde entfernt. 7.8.2019, 10:54

ldwg 7.8.2019, 11:11 

Schneeeule, du hast ja sicherlich unterschiedliche Ernährungsformen getestet, oder? Mir hat es geholfen, so weit es geht auf KH zu verzichten, da sie bei mir immer Hunger auslösen - eine Freundin von mir dagegen muss KH zum Frühstück essen, weil sie sonst den ganzen Tag Hunger hat. Seitdem weiß ich, dass nicht nur die Kalorien, sondern auch die Zusammensetzung wichtig ist. Und zum Thema 1200 kcal: da bin ich auch geplagt, mein Gesamtumsatz (mit Joggen und mind. 10k Schritten täglich) beträgt 1500-1600 kcal, da ist nicht viel mit Sparen. Die "% Tagesumsatz"-Angaben auf Lebensmittelpackungen, die von 2000 kcal ausgehen, kommen mir vor wie Hohn. So ein Schokoriegel macht bei mir fast 20% des Umsatzes aus... Das kommt mir auch sehr unfair vor.

NelaE... 7.8.2019, 11:16 

schneeeule: hungrig ins Bett gehen ist doof! Und ständig kalorienzählen und abwiegen auch. Aber irgendwie stimmt dein Vergleich mit dem Alkoholiker, wenn man Essen als Sucht betrachtet.
Die Menschen, die Essen können was sie wollen ohne zuzunehmen sind rar gesät und die wenigsten geben es zu, wenn es anders ist.

Diese Antwort wurde entfernt. 7.8.2019, 11:30

Schne... 7.8.2019, 11:32 

ldwg und NelaEmil vielen Dank für eure Antworten! Ja, ich habe alle möglichen Ernährungsformen durchprobiert und jetzt seit Mai z.B. festgestellt, dass es mir besser geht, wenn ich kein Obst esse. Dabei liebe ich das! Aber irgendwie macht mir das noch mehr Hunger. Und jahrelang habe ich nachmittags zum Kaffee ein Stückchen Schokolade gegessen, das macht die Sache irgendwie auch noch schwieriger, weil es nie befriedigt, dann lieber einen Cheat-Day und sonst drauf verzichten. Im Augenblick krieg ich das hin, aber da kommen sicher wieder andere Zeiten. ldwg, wie kommst du denn zu so einem niedrigen Gesamtumsatz trotz Sport?

ldwg 7.8.2019, 11:40 

Meine Schilddrüse ist halt kaputt, auch mit Medikamenten geht das nicht auf das nötige Niveau hoch, immer eiskalte Füße / Hände (im Sommer eigentlich ganz angenehm...). Vielleicht ist mein Körper (bzw, die Darmbakterien) ja auch ein besonders guter Verwerter und saugt aus allen Lebensmitteln noch das letzte Stückchen Nährwert raus, wer weiß. Außerdem habe ich nicht wirklich viel Muskelkraft, Muskelaufbau war für mich schon immer extrem schwer.
Zum Thema Obst: ich kann das auch bestätigen! Ich kann keine Äpfel essen, weil ich etwa 30 Minuten nach Verzehr dann einen solchen Hunger bekomme, dass ich alles essen könnte. Manche Obstsorten gehen aber besser, ich weiß aber nicht, warum.

Diese Antwort wurde entfernt. 7.8.2019, 11:41

Diese Antwort wurde entfernt. 7.8.2019, 11:43

ldwg 7.8.2019, 11:43 

Ich muss aber dazu sagen, dass ich die 1500 kcal an sich nicht schlimm finde, ich werde durch meine Lebensmittelauswahl damit gut satt. Nur kann ich dann eben nicht abends zum Italiener/Griechen/Asiaten gehen, weil der eine ganz andere Lebensmittelauswahl hat, und ich dann einen kompletten Tag fast ohne Essen verbringen müsste, um so ein Nudelgericht wieder wettzumachen. Das ist dann wirklich "unfair".

Diese Antwort wurde entfernt. 7.8.2019, 11:47

ldwg 7.8.2019, 11:49 

Juniper, ich glaube, bei mir hängt es nicht mal mit der Gesamtmenge Fruchtzucker, sondern vielleicht mit der Zusammensetzung. Beeren gehen auf jeden Fall, davon esse ich viel, aber interessanterweise auch Bananen und Datteln, die lösen auch keinen Heißhunger aus - überhaupt scheint Trockenobst besser zu funktionieren (obwohl gerade das ja noch mehr Zucker hat?). Aber so etwas wie Orangen und Äpfel gehen gar nicht.

nacht... 7.8.2019, 12:25 

juniper: vielen Dank für die Antwort zur Tochter! So einen Umgang hätte ich mir tatsächlich auch gewünscht und ich finde es toll wie du das formuliert hast.

Diese Antwort wurde entfernt. 7.8.2019, 13:10

Diese Antwort wurde entfernt. 7.8.2019, 13:15

NelaE... 7.8.2019, 14:33 

Juniper: du hast vollkommen recht mit dem was du sagst, danke dafür, allerdings macht es die Gesellschaft einem auch nicht ganz so leicht.
Tatsächlich hast du recht, dass bei uns zu Hause nur Äußerlichkeiten und Leistung zählte (was denken denn die anderen war unsere familiendevise).
Ich versuche das anders zu machen, ist aber harte Arbeit; zumal ich ja mit meiner eigenen körperlichen Unzufriedenheit und dauernden Diät nicht wirklich gutes Vorbild bin!?
Meine Tochter war diejenige, die das Schnitzel nicht mehr essen kann wenn Petersilie drauf gelegen hat.....ist schon ein bisschen her dieser Thread.
Meinen Eltern ist wohl nicht bewusst, was ihre Erziehung angerichtet hat ( das wird wohl bei den meisten so sein), aber ich selbst weiß ja auch nicht, was meine Tochter langfristig von meiner Erziehung hält bzw was es aus ihr und ihrer Psyche macht.....

Diese Antwort wurde entfernt. 7.8.2019, 15:21

KeepW... 7.8.2019, 15:21 

Bei mir war es am Ende eine beidseitige Achillessehnenentzündung duch Überlastung wg. des viel zu hohen Körpergewichts, die mich wachgerüttelt hat.

KeepW... 7.8.2019, 15:26 

Der Doc sah mich mit absolutem Höchstgewicht und diagnostizierte diese beidseitige Achillessehnenentzündung. Sagte NULL zu meinem Gewicht, nur, dass diese Diagnose in meinem Alter ungewöhnlich sei. Ich wusste ganz genau, dass es duch die ständige Überlastung kam. Dachte, er verschreibt mir vielleicht eine Salbe. Aber eine Salbe würde die Sehne noch "weicher" machen und bald würde es zum Bruch kommen. Sagte er ganz nüchtern, ja, die Achillessehne wird bald reißen wegen der starken Entzündung, da kann man nichts machen, die Entzündung muss erst raus. Da war für mich klar, dass die Sehnen nur durch weniger Körpergewicht, also deutlich weniger Belastung heilen können.
Ich war hochmotiviert mein Gewicht zu reduzieren und die Achillessehnen sind heute im Top Zustand :-DDDD

paeonia 7.8.2019, 16:10 

juniper.dawn
Was du bezüglich Kindheit geschrieben hast, passt fast wortgetreu auch auf meine Erfahrungen. Was ich auch machte, es war nie genug. Habe mich Jahrzehnte nur über Leistung definiert. Gebiorgenheit: Fehlanzeige. U.s.w, u.s.w.

Weißt du, irgendwie fülhlt es sich für mich einerseits arg traurig an, andererseits aber auch ermunternd. Schließlich ist der Mensch nie zu alt um etwas dazu zu lernen.

Ein herzliches Dankeschön an dich, für diese sehr guten Schilderungen. <3

NelaE... 7.8.2019, 16:18 

Danke juniper, gute tips und die Bücher schaue ich mir auch an.
Ich weiß auch, dass meine Eltern bestimmt nur das Beste wollten und speziell meine Mutter hat selbst eine lieblose, erfolgsabhängige Kindheit erlebt, so gibt die Familie leider ihr Wesen weiter.
Bis zum Schluss hat meine Mutter versucht es ihrer Mutter recht zu machen und zu gefallen um auch mal ein Lob zu bekommen. Leider hat sie nicht gemerkt, dass Sie die selben Fehler macht.Mir ging es selbst bis zum Tod meiner Mutter so, leider blieb die Anerkennung aus. Mein Vater schafft es heute häufiger mal was zu honorieren und zu loben.
Und ich habe insoweit den Vorteil, dass ich es weiß und anders machen möchte. Aber damit schweifen wir vom eigentlichen Thema ab.
Ich versuche weiterhin bewusst zu essen, aber ich will tatsächlich nicht mehr hungrig ins Bett und nicht ständig kalorienzählen....

Diese Antwort wurde entfernt. 7.8.2019, 17:43

stera1210 7.8.2019, 19:07 

Ich habe die Einträge hier mit großem Interesse gelesen. Wie man vielleicht an meinem Profilfoto erkennen kann war ich so wie Schneeeule auch schon immer pummelig. Bei mir lag es aber eher an meiner introvertierten Art. Während mein schlanker kleinerer Bruder über Wiesen und Felder gehüpft ist, saß ich auf dem Balkon und habe Bilderbücher ausgemalt. Während andere Mädchen zum reiten gegangen sind, habe ich lieber Pferdebücher gelesen. In der Schule in allen Fächern gut - außer in Sport, noch schlimmer war nur Schwimmen. Wobei ich sagen muss, es war eher die Angst mich blamieren zu können und ausgelacht zu werden, als das es wirklich passiert wäre. Ich weiß auch gar nicht, warum es so war, meine Eltern haben nie Leistungsdruck aufgebaut oder so und auch in der Schule wurde ich nicht gehänselt.

Ich war genau ein einziges Mal schlank in meinem Leben, das war bei meiner Einschulung. Die Ärztin bei der Voruntersuchung sagte zu mir, wenn ich nicht 5 kg abnehme, schickt sie mich in Kur. Und sechs Wochen alleine von zu Hause weg, das war mir nichts. Wenn mich heute jemand so unter Druck setzen würde, würde ich losfahren und mir ne 300 g Tafel Schokolade auf ein Mal reinziehen, nur um eine Kur zu bekommen. So ändern sich die Zeiten.

Weniger das Aussehen, als die immensen Süßigkeitsmengen waren zwischen mir und meiner Mutter immer wieder das Thema. Von meinen Eltern gab es nie Süßigkeiten, weil sie genau wussten, die Omas (eine wohnte im Haus, die andere in der gleichen Straße) "stopfen" genug in das Kind hinein ("Aber erzähl bloß nix der Mama, die schimpft sonst!" Ja, mit Dir Oma, das würde ich heute sagen, damals wusste ich es nicht)

Gesundheitlich hab ich bis jetzt noch keine Probleme. Ich fühl mich einfach nicht wohl in meiner Haut. Das Problem ist, ich habe momentan viel Stress an der Arbeit und privat und was macht stera dagegen? Sport? Nein! Schokolade! Momentan führ ich das Tagebuch, damit es nicht vollkommen ausufert und ich das ganze etwas unter Kontrolle hab.

NelaE... 7.8.2019, 19:13 

Das schöne Spiegelbild ist tatsächlich nur ein Nebeneffekt, denn was ich tatsächlich bemerkt habe mit den 58 kg: totale Vitalität, guter Nachtschlaf, tolle Haut, tolle Nägel und Haare..... wobei das natürlich nicht an den 58 kg lag sondern an der Ernährungsweise (die dann die 58 kg herbeigeführt hat) und das ist es auch was mir zur Zeit wieder fehlt. Diese dauernde Schlappheit und der schlechte Schlaf machen mich wahnsinnig!
Allerdings habe ich zur Zeit kein Stress oder eine schwierige Phase, ich bin nur faul und habe keinen Willen.
Jetzt im Urlaub habe ich keine Kalorien aufgeschrieben, hatte aber alles ungefähr im Blick und was soll ich sagen: Zunahme 500 Gramm ist doch okay!?
Wichtigster Aspekt der Abnahme ist nicht die Optik sondern die Gesundheit!

ldwg 8.8.2019, 10:57 

Mich wundert es, dass viele hier schreiben, dass es nicht um das Aussehen geht, sondern um Gesundheit. Aber wenn die meisten von uns vor allem als Jugendliche zugenommen haben und seitdem abnehmen wollten, da glaube ich nicht, dass es vor allem um Gesundheit ging - welches junge Mädchen (sind ja fast nur Frauen hier im Thread) denkt an ihre Gesundheit, wenn sie kritisch in den Spiegel schaut, das Speckröllchen zwischen den Fingern?
Wenn ich es richtig sehe, ist das gemeinsame Muster: unauffällige Kindheit, in der Pubertät dann emotionale Probleme - Erfahrung von "ich kann nichts ändern" (nicht unbedingt im Bezug auf die Figur, sondern allgemein), gelernte Resignation, Trostessen, danach Selbstaufgabe ("Klappt ja eh nicht"), bis irgendwann dann ein Punkt war, wo man eingesehen hat, dass man doch etwas ändern kann.
Vielleicht ist das der Punkt, den man besonders betonen sollte (auch in der Erziehung von Töchtern): man kann immer etwas ändern, man muss nicht resigniert seufzen, sondern kann Selbstwirksamkeit erfahren. Man kann vielleicht nicht die Nasenform ändern, oder die Fettverteilung, oder die Kurzsichtigkeit und das Fahrrad im Gesicht, aber es gibt Stellen, an denen man selbstwirksam etwas ändern kann, und das Gewicht gehört dazu. Ob man das dann will (tägliches Kalorienzählen, hungrig ins Bett) - das muss man dann anhand von Prioritäten entscheiden, und hier kommt dann die Gesundheit als langfristigere Motivation, als Größe XS.

Diese Antwort wurde entfernt. 8.8.2019, 11:13

Diese Antwort wurde entfernt. 8.8.2019, 11:31

ldwg 8.8.2019, 11:55 

Ich glaube, ich habe mich komplett falsch ausgedrückt. Ich meinte natürlich nicht, dass die Teenager das von sich aus lernen sollen - ich meinte, dass man da als Elternteil vielleicht darauf einwirken sollte. Ich hätte mir gewünscht, dass jemand (nicht mal unbedingt die Eltern, irgendeine Bezugsperson) mir mit 16 gesagt hätte, dass ich sehr wohl an der Gesamtsituation etwas ändern kann und nicht der Welt hilflos ausgeliefert bin. Stattdessen wurde ich von allen Seiten mit "Kann man nicht ändern, musst du hinnehmen" in jeder Beziehung bombardiert. Die Welt kann man nicht ändern, die Jungs kann man nicht ändern, dein Aussehen kann man nicht ändern, hier, iss ein Stück Schokolade, dann geht's dir besser. Es hat 10 Jahre gedauert, bis ich überhaupt den Gedanken hatte, dass ich an meinem Leben etwas verbessern kann, ich selbst!
Und da hat es auch Klick gemacht. Ich glaube, es wäre schön, das auch anderen zu vermitteln. Vielleicht ist ja die jetzige Generation von jungen Menschen etwas besser dran?

gerhart 8.8.2019, 12:23 

"Die jetzige Generation von jungen Menschen besser dran": Ja, ganz sicher, denn das, was Juniper beschreibt, das hat fast ganz Deutschland als Nachkriegselternhaus mit funktionierender Fassade, die drunter aber vor Kälte erstarrt war, erlebt. Seit einiger Zeit lese ich Bücher dazu und gehe in Vorträge und Workshops, die alle brechend voll sind und alle erzählen dasselbe (oft zum ersten Mal) wie Juniper oben und auch, dass sie eben sehr, sehr lange dachten, dass das vollkommen normal wäre - weil es ja bei allen Freunden und Klassenkameraden annähernd genauso war. Was Wärme, Fürsorge, Angenommensein, Lachen, Kuscheln, Freude am anderen in Gesicht und Ausdruck (Augen, die aufleuchten, wenn das Kind um die Ecke kommt) angeht, sind wir ja erst aufgewacht, wenn wir mal in irgendeinem anderen Land oder in irgendeinem Ruhrpott mit einer solchen Familie in Kontakt kamen und nächtens nicht geschimpft wurden, wenn wir ins Bett gemacht hatten, sondern ein warmer Ziegelstein auf den Bauch gelegt wurde, nachdem das Bett neu bezogen worden war. Danke Juniper für den Mut hier davon zu erzählen, ich denke, viele, viele Pfunde kommen ganz sicher daher und nicht von Sich-Nicht-im-Griff haben.

redchaos 8.8.2019, 12:45 

"Kurz gesagt - wie ändert man seine Eltern und wie sie mit einem und miteinander umgehen?"

äh gar nicht Juniper
Da hilft nur akzeptieren, vergeben, Frieden schließen und raus aus der Opferrolle und Verantwortung für das eigene Leben übernehmen.
Andere mögen Quelle und Ursache sein, sie sind aber nicht verantwortlich dafür, dass ich an meiner Situation nichts ändere.
Das habe ich selber in der Hand.

redchaos 8.8.2019, 12:46 

wie heißt es so schön:
Du bist nicht schuld daran, dass die Welt so ist wie sie ist,
aber Du bist schuld daran, wenn Sie so bleibt.

Diese Antwort wurde entfernt. 8.8.2019, 13:02

Diese Antwort wurde entfernt. 8.8.2019, 13:09

nacht... 8.8.2019, 13:33 

"Aber wenn die meisten von uns vor allem als Jugendliche zugenommen haben und seitdem abnehmen wollten, da glaube ich nicht, dass es vor allem um Gesundheit ging" --ich habe mich als junger Mensch nur um die Optik gesorgt. Das wurde mir schließlich so gespiegelt, dass es das ist was wichtig und anzustreben ist. Innere Diszipliniertheit, die sich nach aussen sichtbar macht. Und wer nicht sportlich aussieht und schlank ist, ist im Umkehrschluss faul und frisst zu viel. Das ist das, was ich bis ca Mitte 20 in meinem Kopf hatte und was mich krank gemacht hat. Ich habe erst für mich mit anfang 30 verstanden, dass ich nur für meine Gesundhdeit etwas tun möchte und lernen muss, dass alles was ich in dem Zusammenhang für mich mache ein Benefit ist...egal ob er aussen sichtbar ist und egal ob ich weiter Cellulite habe oder weiterhin fette Oberschenkel, trotz sinkendem kfa und Sport. Ich möchte nur noch normalgewichtig sein, von Ärzten ernst genommen werden und entsprechend bei Problemen behandelt werden (ohne, dass das Gewicht eine Rolle spielt) und ich möchte die gesundheitlichen Risiken meiner vorherigen Generationen (Gefäße/Herz und Diabetes) in den mir zur Verfügung stehenden Möglichkeiten einschränken. Früher war mir das alles egal...Hauptsache ich bin schlank.

redchaos 8.8.2019, 13:46 

ist mir schon klar Juniper, war auch nicht direkt an dich gerichtet, sondern an alle, die sich mehr oder weniger gerade jetzt in so einer Situation befinden. Unsereins hat lange genug mit so etwas gehadert. Es ist an alle gerichtet, die auf ein Wunder warten, das nicht kommen wird. Eltern kann man nicht ändern.
Auch andere Menschen kann man nicht ändern.

Diese Antwort wurde entfernt. 8.8.2019, 13:54

darkwing 8.8.2019, 14:26 

bei mir ist es hauptsächlich die gesundheit. ich fühlte mich mit dem gewicht auch pudel wohl aber ich bin halt auch keine 20 mehr und sehe wohin die reise sonst geht ..... und möcht nicht so enden wie meine eltern das taten....

Diese Antwort wurde von stera1210 entfernt. 9.8.2019, 08:47

stera1210 9.8.2019, 09:07 

ldwg: "Mich wundert es, dass viele hier schreiben, dass es nicht um das Aussehen geht, sondern um Gesundheit." Ich habe in meinem Beitrag oben auch geschrieben, dass es zwischen mir und meiner Mutter selten um mein Gewicht ging. Ich wollte damit sagen, dass ich keine Sprüche von meiner Familie gedrückt bekam. (Ausnahme mein Oma: Erst: "Ess doch, Du isst es doch so gerne!" Dann hat man nachgegeben, weil man ja schon gerne Schokolade isst und in dem Moment, wo man rein biss, kam: "Eigentlich darfst Du das ja nicht essen, eigentlich bist Du zu dick!" und wenn man es dann sauer zur Seite gelegt hat, war SIE beleidigt...)

MICH hat es schon gestört, Mal mehr, dann hab ich was getan, meistens weniger süß und lange "schnelle" Spaziergänge, hatte als Teenie damit Erfolg, bin wieder in alte Gewohnheiten gefallen, (oder der Winter stand vor der Tür, da konnte man nur am Wochenende ins Feld weil wegen langer Schule zu dunkel) nahm wieder zu, wurde wieder frustriert, dann begann das Spiel von neuem. Manchmal war es mir auch schlichtweg egal und hab mich einfach nicht gewogen. Bis man irgendwann auf der Waage stand, die "magische" Zahl erschien, die einem sagte: tu was!

Juniper: "Dieses "mach mal Sport zum Stressabbau" sagt sich immer so leicht." Ja, das was Du dazu geschrieben hast, kann ich im vollen Umfang unterschreiben. Gut, dass es nicht nur mir so geht. Wenn ich dann im Fitnessstudio an der Wand lese: Ausreden bringen dich nicht weiter, Training schon, dann kriegt man schon ein schlechtes Gewissen. Neulich war ich mal wieder da und hab dann ganz stolz erzählt, dass ich in der letzten Zeit entweder 24 km mit dem Rad (hin und zurück) oder 10 km zu Fuß (nur zurück, hin müsste ich dann zu früh aufstehen) zur Arbeit bin. Das einzige was kam: Das ist aber kein Muskeltraining... Danke!

Diese Antwort wurde entfernt. 9.8.2019, 09:24

stera1210 9.8.2019, 13:41 

Juniper, wir hatten ja schon Mal drüber gesprochen, dass meine Oma sehr viel kaputt gemacht hat. Da ähneln sich unsere Schicksale. Danke für das Verständnis.

Und danke für den zweiten Absatz, so seh ich das auch. Aber was soll man sagen? Die haben halt ihr Studio vermutlich im Kopf und müssen das hervorheben, dass nur Sport im Studio das einzig Wahre ist, damit man nicht kündigt. Dummerweise für sie habe ich gekündigt, weil ich mich einfach lieber draußen bewege. Ich sitze schon den ganzem Tag im Büro. Und gerade die Kardiogeräte im Studio find ich sooooo ätzend, entweder schlafen mir die Füße ein, oder mir tut hier was weh, so dass ich nach dem Aufwärmen da nicht mehr drauf gehe. Was ich dann zukünftig für meine Muskeln mache, weiß ich noch nicht so genau. Aber angemeldet sein und so gut wie nicht hingehen macht nur mein Portemonnaie schlank.

gerhart 9.8.2019, 14:20 

Liebe Juniper, das Buch Kriegsenkel, Kriegskinder und sogar das mit den 50er Jahre Kindern, die eigentlich gar nichts mehr mit dem Krieg zu tun haben, habe ich alle gelesen und eben diese Referenten dann auch in den Vorträgen und Workshops kennengelernt, unglaublich, da sind so viele Tränen geflossen und ehrlich gesagt, bei Deinen Worten, war ich auch schon nahe dran, das kann ja nur ein Trigger sein, denn ich kenne Dich ja gar nicht.

Sehr schön, dass das hier auch Thema geworden ist, auch wenn es offtopic ist und erstmal so aussieht, als ginge es uns nichts an.

Diese Antwort wurde entfernt. 9.8.2019, 22:09

Glitz... 10.8.2019, 02:40 

Bei mir war es emotionale Erpressung durch meine narzisstische Mutter. Ich musste ihr bestätigen, dass ich sie lieb habe. Ob ich kuscheln wollte oder nicht, war egal, es ging danach, was sie wollte, also war Selbstbestimmung über meinen Körper nicht Teil der Erziehung. Da sie äußerst ungern kocht, sich aber dazu verpflichtet fühlt, bringt sie damit ein großes Opfer, und verlangt übermäßige Anerkennung, dh. ich hatte zu fressen und zu bestätigen, wie toll es schmeckt. Ich habe immer brav aufgegessen, egal ob es schmeckt, als Kind sieht man keine anderen Optionen bei drohenden Schuldzuweisungen und Liebesentzug, und weil es so unbefriedigend war, habe ich anschließend zusätzlich etwas gegessen, was ich mochte. Ich habe mich also mit gutem Essen für das schlechte Essen belohnt. So hatte ich mit 16 einen BMI von ca. 27. Der Umzug wg. Studium hat mein Gewicht nicht beeinflusst, ich habe zwar nur das gegessen, was ich mochte, dafür aber ordentlich viel und an den Wochenenden, die ich bei der Mutter war, lief das alte Spiel weiter. Im Studium kam noch Party und natürlich Alkohol dazu, vorzugsweise süße Cocktails. Ich habe den BMI von 27 ziemlich stabil über 20 Jahre lang gehalten und dachte, ich kann gar nicht schlank sein. Ich war sogar froh "nur" übergewichtig zu sein, weil meine Mutter schwer adipös ist, also hab ich mich trotz schlechter Gene gut gehalten, dachte ich. Und dann erzählte ein Kumpel, er hat das Buch "Fettlogik überwinden" gelesen und ist begeistert, also habe ich es mir auch gekauft. Mit neuen Erkenntnissen, fddb und 2 neuen Waagen habe ich getan, was nötig war, und Selbstwirksamkeit in Form von -13kg in 5 Monaten erfahren. Seit Dezember 2018 bin ich bei einem BMI von ca. 21, den ich bisher gut halten kann, solange ich hier immer schön mitschreibe. Ohne Mitschreiben nehme ich zu, wie Urlaube beweisen, und komme mit meinen Präferenzen nicht auf genug Eiweiß.

ellen398 10.8.2019, 11:28 

Spannendes Thema!
Ich hab mich auch als Kind/Jugendliche schon immer zu dick gefühlt (auch wenn rückblickend Fotos Anderes beweisen), was aber phasenweise, z.B. in der Pubertät, wo ich Nintendo und Fernsehserien erlegen bin, meiner Ansicht nach schon grenzwertig war.
Bei uns wird- bis heute- gern gut und viel gegessen, vor allem süß. Und als Belohnung; d.h. jetzt hab ich x toll gemacht/geschafft/geleistet, dafür gönn ich mir jetzt Eis/ein Stück Kuchen/ Schokolade. Tatsächlich oft auch als Trost oder Langeweile.
War leider nicht das selbstbewussteste und beliebteste Kind in der Schule, was natürlich Brille und Unsportlichkeit (als Letzte in die Mannschaft gewählt, ihr kennt das vielleicht) nicht gerade verbessert haben.
Und ich kann mich nicht mal sagen, dass ich nicht zu Selbstbewusstsein erzogen wurde, aber ich war zu der Zeit einfach nicht wirklich von mir überzeugt...
Ich würde sagen, dieses Belohnungsdenken habe ich anerzogen bekommen und hab Jahre gebraucht, das zu durchbrechen.
Irgendwann Anfang 20 dann düse Resignation, die ihr auch teilweise beschreibt, ich kann nicht unter x Kilo wiegen, ich hab halt schwere Knochen ( oder wie die Mama zu sagen pflegt du bist doch nicht dick, du bist halt kernig).
Also als Endergebnis jahrelang keine Waage mehr bestiegen, weil ich das mit dem abnehmen ja eh nicht schaffe.
Schlüsselerlebnis zur Abnahme war bei der Blutplasmaspende 2010 ein Dr., der zu mir sagte, Frau xy, ich schreib nur 85 kg auf, sonst fallen sie in die höhere Abgabemenge, das ist bei Frauen nicht soo gut. Auf mein geschocktes Gesicht hin fragt er, ob alles okay ist und ich sage, wieviel wiege ich denn? Zu diesem Zeitpunkt bei 170 cm 86,6 kg...
Seit dem nehm ich immer mal wieder ab, aber bei nicht so konsequentem Nutzen von FDDB auch zuverlässig wieder zu. Ich pendele je nach Jahreszeit so zwischen 65 und 73 kg, wobei ich als magische Zahl die 70 kg gesetzt habe (klappt nicht immer).

ellen398 10.8.2019, 11:45 

Glitzerkriegerin, zu wenig Eiweiß ohne aufschreiben kann ich bestätigen.
Strategien für schwere Lebensphasen (Stichwort Stress\Kummeresser oder -Nichtesser- ich zähle ganz klar zur ersten Kategorie):
Keinen/wenig Süsskram da haben, was spätestens Weihnachten/Ostern wieder schwierig ist, da sich Familie und Besuch nur schwer von Mitbringseln abbringen lassen. Und wenn es da ist, MUSS es gegessen werden- allerdings nicht mehr wie früher die GANZE Tafel oder Schachtel, sondern mittlerweile in Stück und gut.
Früher hab ich mich auch für meine Inkonsequenz gehasst, mittlerweile hab ich Frieden mit mir, meiner vermeintlich schlechten Eigenschaft der Inkonsequenz, gemacht und versuche bewusst zu essen und zu genießen, aber eben nicht mehr aus Belohnungsgründen zu essen.
Und wenn es halt doch mal wieder hoch geht, das Gewicht, weiß ich ja, wie es geht (mit Konsequenz), da muss es mich oder ich mich im Spiegel nur genug ank.....
Aber durch das meist stille mitlesen hier weiß ich ja, dass es euch anderen z. T. genauso geht ;-)
Vielen Dank an dieser Stelle mal für die ganzen geduldigen Fragenbeantworter, hab hier wirklich schon Einiges an Wissen mitgenommen!
Liebe Grüße, Ellen

nacht... 12.8.2019, 10:41 

Glitzerkriegerin: das Verhalten deiner Mutter...da erkenne ich grad was wieder, was ich vorher bei meiner nie einordnen konnte. Aber deine Beschreibung trifft es so genau.

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