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95 % haben nach 5 Jahren alle ihre verlorenen...

gerhart

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95 % haben nach 5 Jahren alle ihre verlorenen Pfunde wieder drauf...

Kategorie: Ernährung (6.6.2020)

Vor kurzem habe ich im SZ-Magazin im Rahmen eines dieser Super-Erkenntnisse ewig zu übergewichtiger Diätüberdrüssiger mit dem Titel (sinngemäß) gelesen: "Intuitives Essen ist die Erleuchtung und Erlösung von allen Diätquälereien". Die Autorin hat das intuitive Essen dann auch versucht, was letztlich darin gemündet ist, sich selbst als Übergewichtige anzunehmen und aufzuhören, dagegen ankämpfen zu wollen. Dann käme der Gewichtsverlust von ganz allein.

Dort habe ich die erschreckende Zahl geselen, dass 95 % aller abgenommenen Pfunde nach 5 Jahren nicht nur wieder drauf sind, sondern sogar noch weitere Pfunde dazugekommen sind.

Das hört sich so an als wäre es aussichtslos abzunehmen, denn wer kann jetzt noch glauben, dass er zu den 5 % Standhaften gehören wird? Ich selbst habe 5 Jahre mein um 18 kg reduzierte Gewicht gehalten mit striktem Intervallessen, also nichts vor 12:00 Uhr und dann 2 x gut und gesund und wohlschmeckend das essen, was ich gerne essen wollte.

Jetzt sind 5 kg wieder drauf und warum? Weil ich bei meiner Tochter beim letzten Baby hospitiert habe einschliesslich Mittags- und Abendessen, was immer aus den Familienlieblingerichten besteht, also man nicht aufhören kann, sich noch einen Nachschlag und noch einen zu nehmen, einfach weil es alles ist: Heimat, Aufgehobensein, Familie, bunt, lustig, großzügig und alles so, wie man es schon immer gemacht hat.

Lebenslust pur.

Die 5 kg wieder runterzubekommen geht also nur in strikter Einsamkeit und Abstinenz und es ist sehr viel schwerer als seinerzeit die 18 kg in drei Monaten, die waren dagegen Lust und Freude pur. Wisst ihr, wie man dauerhaft bei den 5 % bleibt?

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mizar3 6.6.2020, 22:55 

Hallo Gerhart,

hier mal meine Gedanken zu deinem Beitrag.
Die 95 vs 5 % stammen wohl aus einer Studie von 1959, wo man 100 Personen nach einem 'Diaetprogram' beobachtet hat. Die NTY berichtet ueber neuere Studien, wo man nach Menschen gesucht hat, die ohne ein besonders Programm einer Uni/Klinik abgenommen haben, und im Schnitt hatten die Leute, die da geantwortet haben, ueber 30 Kilo abgenommen und das ueber mehr als 5 Jahre gehalten. Es ist also durchaus moeglich. Hier der link zum Arikel: https://www.nytimes.com/1999/05/25/health/95-regain-lost-weight-or-do-they.html (ist auf Englisch)

Meine personeliche Erfahrung, 6 Jahre nach der Abnahme: Es geht immer mal rauf oder runter. Wenn man mit den alten Gewohnheiten zugenommen hat, nimmt man wieder zu wenn man darauf zurueckfaellt. Andererseits: 'die alten Gewohnheiten' sind auch bei mir das ungezwungene Essen mit der Familie, mit Freunden, mit dem zweiten Stueck Kuchen beim Kaffee etc.
Ich benutze zwei Strategien: 1. Manchmal ist es das Gefuehl von Daheim sein und Dazugehoeren wert, dass das Gewicht etwas nach oben geht. Es kommen auch wieder diszipliniertere Zeiten.
2. Mit der Zeit schafft man (in den disziplinierteren Zeiten) ganz langsam auch neue Gewohnheiten und Rituale, die Daheim sein und Zugehoertigkeit bedeuten, und die nicht unbedingt so sehr mit Essen verknuepft sind.

Zum intuitiven Essen: Ich persoenlich glaube schon, dass das im Prinzip funktioniert:
Man hoert auf den Koerper, und isst genau, worauf man Hunger hat. Aber das zweite Stueck Kuchen ist ja nicht fuer den Koerper, sondern fuer die Seele :)

Ich finde das halten auch nicht einfach, aber machbar. Und ich denke, es gelingt mehr Leuten, als man denkt. Von denen hoert man nur weniger.

Radley 7.6.2020, 09:23 

Tolle Antwort, mizar3!

Da steht ziemlich genau drin, was ich auch zu gerharts Frage denke! Nur bin ich zu faul, das alles auch hier aufzuschreiben.

Meine abgenommenen 30 Kilo halte ich seit ungefähr 5 Jahren mit Disziplin, die aber auch solche gemütlichen Gemeinschaftsessen zuläßt, wie du sie schilderst, gerhart.

Ich glaube, du weißt es selber, dass die Nachschläge bei den Familiengerichten verhängnisvoll sein können.
Die Gemütlichkeit und das Gemeinschaftsgefühl vergrößert sich nicht durch größere Portionen.

Dass du zugenommen hast liegt nicht daran, dass du das Baby gehütet und dich dabei wohlgefühlt hast. Sondern weil du schlicht zu viel gegessen hast.

Kehr wieder zum Intervallfasten zurück, wenn du damit gut klarkommst. Dann wirst du die Pfunde auch wieder verlieren. Du mußt nicht einsam vor einem Teller mit einem Radiechen und zwei Tomaten sitzen!

gerhart 7.6.2020, 09:45 

Danke für die beiden ausführlichen Antworten, ich bin gerade dabei genau das zu tun: Wieder mit Disziplin - bis es wieder von alleine geht - zum Intervallfasten zurück zu kehren. Denn das war kein wirklicher Kraftakt, sondern verinnerlicht. Meine Tochter hat 5 Kinder, da fängt der Tag meistens schon mit Vollkornbrot, Porrigde, selbstgemachter Marmelade, viel starkem Kaffee mit viel Milch an und ganz allmählich habe ich mich daran gewöhnt mit einem oder zwei Bissen das Fasten auszutricksen, dann war der Vormittag auch schon gelaufen: Die Breze beim Bäcker am Morgen kurz reinbeissen usw. usf. Komischerweise habe ich dann aber auch immer so ein gutes Gefühl, wenn ich an den strikten Rhymtus zurückdenke - so wie frühmorgends im Park spazierengehen, also kein Glücksgefühl eine lästige Einschränkung einfach sausengelassen zu haben. Danke nochmal für eure Gedanken.

ldwg 7.6.2020, 10:19 

Ich habe innerhalb von 2-3 Jahren ziemlich langsam 20 kg abgenommen und halte das jetzt seit 2 Jahren, BMI bei etwa 19-20. Ich tracke immer noch jeden Tag, aber eigentlich mehr aus Gewohnheit. Auf Reisen und bei Partys tracke ich nichts und halte mein Gewicht trotzdem - einfach weil ich in den Jahren gelernt habe, wie viel ich essen darf. Es geht dann nicht mehr so sehr darum, ob ich satt bin oder nicht, sondern ich habe tatsächlich mehr oder weniger die Menge verinnerlicht - wenn ich tagsüber zum Kaffee Kuchen hatte, dann weiß ich, dass ich dann abends nur noch einen Salat esse, und andersherum weiß ich bei einem leichten Mittagessen, dass ich abends dann noch ein Eis oder ähnliches essen kann. Das ist zwar nicht das "intuitive Essen" was alle anpreisen, aber der Effekt ist der gleiche. Und ja, nach einem "Gelage" habe ich am nächsten Tag tatsächlich weniger Hunger - vor der Abnahmephase habe ich auf so etwas nie geachet.

gerhart 7.6.2020, 10:22 

Noch ein Nachsatz, warum ich hier nochmal im Archiv gestöbert hatte:

Das Abnahmen vor 5 Jahren war nicht so schwer, wie ich dachte, dass es sein müsste, es war auch das erste Mal in meinem Leben, dass ich abnehmen wollte und die erste "Diät", nachdem ich eines Tages mit einem Freund ins Restaurant gelaufen war, nach unten geguckt habe und meine Sandalen nicht mehr gesehen habe :-). Die wollte ich zukünftig wieder sehen können und es ging leicht und gut und man war wöchentlich belohnt beim Blick auf die Waage. Auch das Hungergefühl, das doch ziemlich lange angehalten hatte, war nichts, was mich sehr gestört hätte - nur dass es viel länger sich bemerkbar gemacht hat - mindestens ein halbes Jahr.

Und ja, es ist richtig, dass man einfach kein zweites Mal mehr sich einen Nachschlag nehmen sollte, also Disziplin, aber es hat sich dieses Mal wirklich angefühlt wie nicht beherrschbar. Etwas, von dem ich hier zwar massenweise Posts gelesen hatte, dass es so wäre, was ich aber dachte, das könnte mir nie passieren. Sucht, unbeherrschbar, ein Refelx, der einen dabei zusehen lässt wie man rüberfasst, sich auf den Teller lädt und weiter isst.

Und jetzt sind die 5 kg runter zu bekommen eben etwas schwieriger. Mehr nicht. Einen schönen Sonntag wünsche ich euch.

BMI272020 7.6.2020, 10:32 

Man kann trefflich diskutieren, ob Diäten funktionieren oder nicht. Ich habe dasselbe Problem: Irgendwie fühlt man sich nach einer Weile so gefestigt, dass man sich traut der ein oder anderen leckeren Versuchung nachzugeben. Einmal ist keinmal, ist für die Seele gut und so weiter und ruckzuck sind wieder alle Dämme gebrochen und man futtert wieder wie ein Schwein am Trog alles in sich hinein. Eine echte, langfristige Ernährungsumstellung will mir einfach nicht gelingen. Ich weis ganz genau, was und wieviel davon für mich gut ist und was mir beim nächsten Gang auf die Waage wieder Kummer machen wird und trotzdem muss gerade dieser "Genuss" jetzt sein, sei es die Süßigkeit oder die Bratwurst mit Pommes (oder vielleicht auch beides). Disziplin in Zusammenhang mit Essen hat für mich so etwas von "Entbehrung". Warum ist "richtiges Essen" nicht einfach selbstverständlich?

philo... 7.6.2020, 11:19 

Ich denke, dass "Ernährungsumstellung" hier das Stichwort ist. Die meisten Diäten bringen einem einfach nicht bei, wie man sich richtig ernährt. Und sobald die Diät beendet ist, nimmt man wieder zu.
Ich glaube aber auch, dass dieses "Disziplin beim Essen ist Entbehrung- Denken" in vielen Familien schlicht immer noch mit den Erfahrungen unserer Großeltern/ Eltern in der Kriegs- bzw. Nachkriegszeit zu tun hat. Und dieses Denken ist in vielen Familien wesentlich tiefer verwurzelt, als man sich 2020 noch vorstellen kann.
Und genauso die Tatsache, dass viele 'Abnehmwillige' am Esstisch mit der Familie - egal wie alt man ist- von der Familie dazu gedrängt werden, jetzt doch bitte auch ein Stück Kuchen(und dann noch eins) zu essen, die Diät kann doch auch morgen weitergehen usw.

paeonia 7.6.2020, 11:45 

Guten Tag zusammen.
Ich gehöre auch zu denjenigen, die schon etliche Anläufe zur Abnahme durchlaufen haben. Letztendlich habe ich durch ein Programm der Apotheken Umschau, "Gesund abnehmen" 2011 von 76 auf 60 kg abgespeckt. Damit war ich zufrieden. Damals war ich noch 158 cm "groß".

Inzwischen bin ich nur noch 152 cm groß. Beibehalten habe ich, und ich muss das auch so machen, dass ich alles immer noch abwiege und aufschreibe, was meinen Mund passiert. Es ist so zur Routine geworden, so dass es mich überhaupt nicht stört. Leider gehöre ich zu den Menschen, die auf solche Kontrolle nicht verzichten können. Das beinhaltet aber nicht, dass diese Regel in Stein gemeißelt ist. Selbstverständlich erlaube ich mir - ohne schlechtes Gewissen - auch Ausrutscher. Ich achte allerdings darauf, dass mein Gewicht nur zwischen 65 und 60 kg -gerne auch darunter, was aber selten gelingt - pendelt. In zwei Monaten werde ich 78. Nicht NUR aber auch aus diesem Grund gestatte ich mir, mich nicht zu kasteien und ein moderates Übergewicht zu tolerieren und zu akzeptieren. :)

Was du hinsichtlich der Erfahrungen der Kriegsgeneration schreibst, philologisch, kann ich in etwa bestätigen. Bei mir ist es beispielsweise so, dass mich ab und zu die Furcht übermannt, nicht genug zu essen zu bekommen und ich dann viel zu viel einkaufe. Völlig irrational, aber leider nicht "abzuschalten".

gerhart 7.6.2020, 12:01 

Als "Flüchtlingskind" waren es dann auch oft die Familientreffen auf allerengstem Raum, die aber dennoch nicht bedrückend, sondern von vollen Schüsseln dominiert waren (oft suche ich nach diesem ganz besonderen Genuss: ein hartes Ei mit Majonaise und einer kleinen Sardelle oben auf dem Kartofellsalat, nie finde ich ihn wieder). Das Halten war gut zu bewältigen mit Genuss im Intervallfasten, das reduzieren von diesem erreichten Sockel aus, ist aber doch mit Niederlagen und Verzicht verbunden, die ich dachte, das beträfe mich nie und nimmer. Nur andere (ich habe zeitweise sehr gerne hier gelesen, dann monatelang nicht mehr).

Diese Antwort wurde entfernt. 7.6.2020, 12:24

Diese Antwort wurde entfernt. 7.6.2020, 12:34

Monika65  7.6.2020, 12:44 

Dann will ich auch mal meinen Senf dazugeben, obwohl mir auch die Mayonnaise auf dem Ei lieber ist :-). Was ist denn das vielgelobte intuitive Essen? Ohne nachzudenken, auszuwählen, abzuwiegen, auf Nährstoffe und Kaloriengehalt zu überprüfen automatisch das Richtige zu essen? Für mich ist das ein Märchen. Denn woher käme denn dieses intuitive Essen, doch von unseren Vorfahren her (und damit meine ich jetzt nicht die Großeltern als Kriegsgeneration)? Ja, und wie haben die intuitiv gegessen? Indem sie sich bei vorhandenem Nahrungsangebot den Bauch vollgeschlagen haben, sich Reserven angegessen haben, um dann Hungerszeiten zu überstehen! Und sie mussten sich zur Nahrungsbeschaffung bewegen und anstrengen!
Diese Voraussetzungen sind heute nicht gegeben. Wir stehen vor einem (zumindest bei uns und wenn man genug Geld hat) fast unerschöpflichen Nahrungsangebot, das jederzeit ohne körperliche Anstrengung verfügbar ist. Und nun soll man intuitiv essen? Na klar, ich mache das gern und immer wieder, ich esse und trinke, wonach mein Körper verlangt: Schokolade, Kuchen, leckeres Baguette mit fettem Käse, Wein, dazu noch die sonstigen feinen Sachen wie Aufläufe, Nudelsalate usw. usw. Das alles esse ich intuitiv - und kontinuierlich geht mein Gewicht hoch und immer höher - ich wiege jetzt 20 kg mehr als 'in jungen Jahren' - aber ich würde vermutlich schon 40 kg mehr wiegen, wenn ich nicht seit einigen Jahren (dank fddb) meine Nahrungsaufnahme kontrollieren würde, damit gelingt mir zwar leider nicht das Abnehmen, aber wenigstens das Halten meines (Nicht-Wunsch-)Gewichts.
glaube nicht daran, dass man mit intuitivem Essen das Zunehmen verhindern kann, wenn man gerne isst und zum Zunehmen neigt.
Also, gerhart, mach dir nicht so viel draus, blick mit Freude auf die Zeit mit deinen Enkeln zurück und akzeptiere die 5 kg mehr, vielleicht bekommst du sie ja auch schnell wieder weg.

gerhart 7.6.2020, 13:19 

Ja, das dachte ich mir auch schon: Ich akzeptiere jetzt mal die 5 kg mehr und passe auf, dass es nicht noch mehr werden. Aber kennst Du das, wenn man dann wieder anfängt den Knopf am Jacket vorne zuzuhalten, damit man von der Seite den Bauch nicht sehen kann - wie oft in den letzten Jahren habe ich das bei anderen wahrgenommen und mich an mich selbst erinnert: Man läuft bei grün über die Ampel, rechts stehen die Autos mit den glotzenden Scheinwerfern und es fegt ein Wind von links. Schnapp. Schon fasst man sich ans Jacket und hält es zu, denn wie sieht man denn sonst aus? So, wie man es nun 5 Jahre lang gewöhnt war, nicht zu sein. Und natürlich dann auch das Zwicken am Hosenbund und wenn man sitzt, wölbt sich der Speckring oben drüber. Egal: Ich denke, es braucht halt nochmal einen festen Willen und mindestens ein paar Wochen Verzicht, dann ist es wieder runter.

Was mich am meisten gestört hat: Dass es oft im Leben erst dann zu einer demütigen Haltung kommt, wenn man am eigenen Leib erlebt hat, dass der Ratschlag "mach doch einfach mal!" eben nicht so einfach zu befolgen ist, wie ich ihn selbst (leider) auch schon vom Stapel gelassen habe. Ich denke da an eine Nachbarin, der ich seinerzeit gesagt habe, ich könne ihr zeigen wie man abnehmen kann - sicherlich dachte sie, dass sie mich gerne umbringen würde für so einen gedankenlosen Satz. Denn jetzt fällt es mir genauso schwer wie es ihr seinerzeit gefallen sein muss. Danke für eure ausführlichen Antworten, das sind schöne Geschichten.

Diese Antwort wurde entfernt. 7.6.2020, 13:46

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Diese Antwort wurde entfernt. 7.6.2020, 14:17

paeonia 7.6.2020, 14:18 

Klasse Erklärung, at juniper.dawn.

Monika65  7.6.2020, 15:36 

juniper..., ich hab im Prinzip geschrieben, was es f ü r m i c h bedeuten würde, intuitiv zu essen, wahrscheinlich habe ich mich unklar ausgedrückt, ich wollte damit gerade andeuten, dass das Gefühl für Hunger usw. (bei mir) heute verlorengegangen ist.

Monika65  7.6.2020, 15:40 

Ach so, ja, und dein Beispiel mit dem Croissant hinkt (für mich!), ich habe genügend Phantasie und Erinnerungen an leckere Sachen, so dass ich keine Bäckerei und Duft brauche um auf etwas Lust zu bekommen.

ldwg 7.6.2020, 16:04 

Also ich kenne zwei Personen, die "intuitiv essen", und ich muss sagen, es ist nicht ganz das, was Juniper beschreibt. Es ist eher wie ein eingebauter Kalorienzähler. Beide können zum Beispiel ein Stück Kuchen zum Frühstück essen, einfach weil es da steht, und danach sind sie halt genauso lange satt, wie es dauert, die Kalorien dieses Kuchens umzusetzen, in dieser Zeit denken sie gar nicht an Essen. Dann kommt irgendwann die Mittagszeit, und sie essen auch einfach "irgendwas" um den Hunger zu stillen und nicht "dieses eine besondere Croissant auf das ich jetzt Lust habe". So wie ich es sehe, spielt für die "Intuitiv-Esser" das Essen einfach gar keine Rolle, außer eben als Energiezufuhr.

Nixxxx4 7.6.2020, 16:14 

Zum Beispiel mit dem Croissant: genau diese Art zu "essen" ist bei mir ein riesiger Teil des Problems, das zu meinem massiven Übergewicht geführt hat. Egal ob es nun exakt beschrieben ist oder nicht, so dürfte ich niemals essen, das würde wieder bei 150 kg enden.

Ich muss mich kontrollieren, und das habe ich akzeptiert. Nur so kann ich es auch schaffen, die restlichen knapp 27 kg abzunehmen und dann das Gewicht zu halten.

gerhart 7.6.2020, 16:17 

Zurück zu den 95 %, die es nicht schaffen (hat irgendjemand mehr als diese Studie aus den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts oder womit hat die SZ es geschafft derart demotivierende Zahlen im Jahr 2020 zu veröffentlichen?):

Ich bin ja seinerzeit von "Erzählmirnix" und den Fettlogiken hierher gekommen und habe mir dann das Buchkaufen und -lesen erspart, indem ich einfach Kalorien gezählt, auf das Eiweiß geachtet habe und stramm meine morgendlichen Runden im Nymphenburger Park gedreht habe (ohne sie einzuberechnen - alles hier nachgelesen). Wenn ich mich recht erinnere waren damals hier sehr viel mehr Poster unterwegs, die behauptet haben, ohne ständiges Zählen und Abwiegen bliebe man nicht beim einmal erreichten Gewicht, sondern würde wieder zunehmen

Wenn es aber wirklich 95 % auch heute noch sind, die nach 5 Jahren beim alten Gewicht angekommen sind (oder sogar bei mehr), dann sehe ich eigentlich kaum eine andere Chance als tatsächlich sich ständig mit dem Gewicht zu beschäftigen, weil es sonst unaufhörlich dazu tendiert zurückkehren zu wollen zum Übergewicht.

Intervallfasten ist ja auch nichts anderes als ständig aufzupassen, dass man wirklich bei den 2 x Essen pro Tag bleibt und vormittags sich zu zügeln (was ehrlich gesagt irgendwann wirklich gut geht - es sei denn....). Ich hätte es fast schon intuitiv "drauf", aber nie ganz gedankenlos, also immer bewusst und letztlich auch kontrolliert.

Bis halt die Ausnahmesituation zuschlägt. Weiß jemand mehr über die 95 % und ob sie so immer noch zutreffen allgemeinbevölkerungsmässig?

gerhart 7.6.2020, 16:19 

Nachsatz: Wäre es so, dann wären die hier posten und ihr Gewicht schon länger halten eine kleine elitäre Gruppe von Ausnahmeerscheinungen.

gerhart 7.6.2020, 16:36 

Ich habe selbst nachgeschaut, die NZZ hat dazu etwas, was mich nachdenklich macht


Abnehmen ein lebenslanges Projekt

Abnehmen ist nicht leicht. Noch schwerer ist es aber, ein tieferes Gewicht zu halten. Das liegt zu einem grossen Teil an physiologischen Veränderungen, die das Zunehmen fördern.

https://www.nzz.ch/wissen/wissenschaft/abnehmen--ein-lebenslanges-projekt-1.17228377

Anscheinend hat man tatsächlich sehr viel mehr Hunger als jemand, der abgenommen hat als jemand, der schon immer intuitiv nicht zuviel gegessen hat und deshalb auch nie übergewichtig war. Bäh. Was für ein Artikel, aber es deckt sich mit dem sehr viel länger anhaltenden Hungergefühl, das doch angeblich bald nachdem man angefangen hat zu reduzieren, legen soll.

gerhart 7.6.2020, 16:41 

Schlusssatz in der NZZ (siehe link oben):

Die Ergebnisse mögen desillusionierend auf Abnehmwillige wirken. Rosenbaum sieht darin aber auch eine Chance für die Gesellschaft. Offensichtlich löse eine Gewichtsreduktion unzählige physiologische und psychologische Gegenreaktionen aus, sowohl bei dicken als auch bei schlanken Menschen. Deshalb solle man aufhören, von fehlender Willenskraft zu sprechen. Das gebe den Menschen ein Gefühl von Schwäche, und sie verlören das Selbstvertrauen und die Motivation, dranzubleiben. Auch kleine Gewichtsreduktionen hätten aber einen grossen gesundheitlichen Effekt, sagt er. Und weil sie schwer aufrechtzuerhalten seien, verdienten die Personen, die es schafften, den grössten Respekt auch wenn sie damit noch nicht den gängigen Schönheitsidealen entsprächen.

Diese Antwort wurde entfernt. 7.6.2020, 19:36

gerhart 7.6.2020, 19:48 

Juniper: Ja, die Diskussionen habe ich zeitweise sehr intensiv mitverfolgt, praktisch immer dann, wenn ich eigentlich was essen wollte :-). Ich erinnere mich auch noch an jemanden, der immer höhnisch alle fertig gemacht hat, die naiv gefragt haben, wie sie denn von Grundumsatz zu Leistungsumsatz kämen und wieviel Kalorien Geschlechtsverkehr obendrauf gerechnet haben dürfte. Aber ich bin auch zum Intervallfasten dadurch gekommen, wenn ich mich richtig erinnere war das eine Userin, die 3 kg Blumenkohl essen konnte und das jeden Tag: Hat sie das durchgehalten? Trotzdem: Viele gibt es nicht mehr, auch kaum noch ellenlange Diskussionsthreads. Schade eigentlich.

Diese Antwort wurde entfernt. 7.6.2020, 19:56

gerhart 7.6.2020, 20:11 

Conny oder so ähnlich. Es war beeindruckend. Sie sprang auch immer nur einmal in jeden Thread und meinte, sie käme eben mit allem klar dank großer Mengen Gemüse. Ich war dann auch eine Zeitlang auf dem Blog von Fettlogik erkennen, Nadja? Hermann? Das war dann eher die Nummer mit dem "ist doch alles ganz einfach, muss man nur machen" wo mir dann aufgefallen ist, dass sie jeden Abend anderthalb Stunden (oder mehr?) mit dem Ruderboot im Keller geschrubbt und dabei Serien geguckt hat: Was dann doch alles nicht ganz so einfach gemacht hat, denn das wäre für mich Folter (sie sagte, sie brauche grosse Portionen und die schafft sie nur mit Megasportkaloriendefiziten). Ist sie noch aktiv oder besser: Noch schlank? Sind ja jetzt 5 Jahre herum.

BMI272020 7.6.2020, 20:25 

...es gibt Wissenschaftler, die behaupten, dass etwa die Hälfte aller Menschen genetisch bedingt "besser" oder "schlechter" auf Insulin reagieren. Bei der einen Hälfte wirkt das Hormon auf den Hypothalamus intensiver, sie sind früher satt. In der Folge würden diejenigen, bei denen das Insulin schwächer wirkt genetisch bedingt mehr Hunger entwickeln und schlechtere Chancen auf dauerhaft geringeres Gewicht haben (Professor Fritsche, Uni Tübingen). Bei den einen würde also die Intuition "Hunger" richtig sein, bei den anderen nicht. Demnach wäre also für 50 Prozent das intuitive Essen grundfalsch. Das erklärt aber nicht die mit 95% exorbitant hohe Quote derer, die nach einer erfolgreichen Diät wieder und mehr als vorher zunehmen. Wenn man sich jetzt noch den Prozentsatz derjenigen hinzurechnet, die aufgrund falscher Ernährung von Kindesbeinen an eine Insulinresistenz erworben bzw. noch verstärkt haben, nähert man sich aber langsam. Ich meine jetzt nicht die Diabetiker, sondern diejenigen bei denen das mit dem Insulin (noch) funktioniert, aber eben nicht mehr optimal. Also: Intuitives Essen funktioniert meiner Meinung nach nur bei einem kleinen Teil der Menschen.

Monika65  7.6.2020, 23:54 

Danke für den letzten Satz.

gerhart 8.6.2020, 00:34 

Danke für die ganze gute Zusammenfassung, sehr schön und ruhig argumentiert. Habe nach Nadja Hermann geschaut, was sie heute macht und gefunden, dass sie (sehr) dünn geblieben ist, aber in ihrem Twitter-Account extrem oft und extrem aufbrausend allen möglichen Menschen rät, sie soltlen sich "verficken", sie wären "verfickt dumm" oder überhaupt "A-Löcher", ausgeschrieben natürlich. Hier beispielsweise: https://twitter.com/erzaehlmirnix/status/1268608579747143680/photo/1 - was aber nur ein kleiner Teil ist. Auch schade, es war doch ein guter Anstoss seinerzeit, der auch Menschen ohne Diäthistorie wie mich erreicht und glücklich gemacht hat (weil hier gelandet, was jetzt nicht überbewertet werden soll, ist ja nur Datenbank und ein paar Aufmunterer).

Diese Antwort wurde entfernt. 8.6.2020, 06:15

zotteline 8.6.2020, 07:51 

Vielleicht hilft es, neben der Ernährungsumstellung als Basis auch das Belohnungs- und Glück-Sytem des Gehirns mit ins Boot zu nehmen.

Hierzu gibt es derzeiit kostenlos auf youtube das Hörbuch "Kopfsache Schlank".
Vielleicht hilft es ja dem einen oder anderen die "falschen automatischen" Gewohnheiten zu ändern.

https://www.youtube.com/watch?v=3B6LZO2YX7U

torte... 8.6.2020, 08:15 

Intuitives Essen. Auch das hatten wir hier schon
https://fddb.info/db/de/fragen/archiv.html?search=intuitives+essen&cat=question-de

Ich denke es kann, funktionieren bei Leuten die Ein gutes Sättigungsgefühl haben. Und eher dazuneigen Zu essen aus "Höflichkeit".
Wer aber generell immer etwas zu viel ist( wie ich) der wird damit echt Probleme haben. :)

Die Wahrheit liegt wie immer irgendwo zwischen eiserner Disziplin und intuitivem Essen. Zuviel Disziplin geht bei manchen halt auch nach hinten los.

Nixxxx4 8.6.2020, 08:35 

gerhart, schön aus dem Kontext gerissen, deine Twitter-Geschichte. Es stellt wohl einen gravierenden Unterschied dar, ob jemand wild drauflos irgendwelche Leute haltlos beschimpft (wie du es beschreibst) oder ob jemand seine politische Meinung (zugegeben reichlich drastisch) äußert. Muss ja auch nicht jeder mögen, aber man sollte es dann schon korrekt darstellen, oder? ;-)

Radley 8.6.2020, 09:14 

Ich fühl mich absolut wohl mit dem Gedanken, Mitglied einer elitären Gruppe von Ausnahmeerscheinungen zu sein!
Ich denke bereits darüber nach, ein Logo zu entwerfen, das wir uns dann alle (also NUR die elitäre Gruppe!) auf unsere T-shirts drucken. :-)

stera1210 8.6.2020, 10:36 

Kaum ist man mal ein Wochenende afk (away from keyboard), schon geht es hier ab :o)

Ich habe jetzt die ganze Geschichte hier nur überflogen, deswegen kann es sein, dass ich unbeabsichtigt was wiederhole.

Ich zähle mich selber eher zu den Elitärclub-Anwärtern, bin noch weit weg von meinem Ziel. Trotzdem sollte man sich von den Zahlen, aus welchem Jahr sie auch immer stammen mögen, nicht entmutigen lassen, sondern eher denken "Und grad!" Irgendwann schafft man es und dann gehört man auch zu den 5%.

Ich habe damals das Buch auch gelesen. Sie vergleicht das Ganze (für alle die das nicht gelesen haben) immer wieder mit einem Raucher, der aufhören will zu rauchen. Beim Lesen habe ich mir ganz oft gedacht, wenn man das Ganze (Nichtraucher werden/schlank werden) geschafft hat, was sicher beides hart ist, haben die Raucher doch einen ganz entscheidenden Vorteil: Rauchen brauch ich nicht zum Leben, Essen schon.

Essen ist für die aller meisten mehr als nur Nahrungsaufnahme. Das sind auch Rituale, die man teilweise seit seiner frühesten Kindheit verinnerlicht hat. Und daran scheitern die meisten Diäten/Ernährungsumstellungen.

Ein Beispiel: Ich bin schon so lange ich mich erinnern kann dick. Meine Oma hat mir immer was zugesteckt mit dem Satz: "Aber sags bloß nicht der Mama!" weil sie wusste, sie bekommt Ärger mit ihr, wenn sie dem dicken Kind auch noch ständig Schokolade gibt. Im Moment kämpfe ich dagegen an, meinen Süßigkeitskonsum vor meinem Mann zu verheimlichen. Ich mach das nicht, weil er irgendwie meckern würde, sondern weil ich es von klein auf so eingetrichtert bekommen habe. Aber das ist für mich echt ein harter, emotionaler Prozess.

Nixxxx4 8.6.2020, 10:53 

stera, ich habe vor mehr als 13 Jahren aufgehört mit dem Rauchen. Abgenommen habe ich auch. Rauchen aufzuhören war um so viele Längen einfacher, aus genau diesem Grund: ich kann ohne leben.

Allerdings halte ich das Buch für durchaus lesenswert, wenn auch nicht jedes Kapitel zu jedem passt. Mir hat es enorm geholfen, mit verschiedenen Dingen abzuschließen und bestimmte Denkweisen einfach mal zu hinterfragen (Hungerstoffwechsel beispielsweise).

stera1210 8.6.2020, 11:33 

Nixxxx: Das meinte ich auch nicht abwertend, damit da keine Missverständnisse aufkommen. Ich fand das Buch auch gut. Ich bin dadurch nicht schlanker geworden, aber wer wird schon schlank durchs Lesen? :o) (Vielleicht wenn man darüber das Essen vergisst, nach dem Motto von Dr. Hirschhausen: Schlank im Schlaf klappt, man muss nur lange genug schlafen) Nur das war einer von vielen Gedanke, den ich mir beim Lesen gemacht habe.

Diese Antwort wurde entfernt. 8.6.2020, 12:12

Diese Antwort wurde entfernt. 8.6.2020, 12:15

Diese Antwort wurde entfernt. 8.6.2020, 12:33

ldwg 8.6.2020, 12:59 

Zum Twitter-Account der Fettlogik-Autorin: das war wirklich komlpett aus dem Zusammenhang gerissen.
In meiner Erfahrung kennen wirklich alle, die signifikant abgenommen haben, das "Krabbenkorb-Phänomen", also dass die Umwelt wirklich alles daran setzt, diesen Erfolg kaputt zu reden und den nun schlanken Menschen wieder zurück in die eigene Mitte zu nehmen. Und solche Leute verstehen leider gar keine Argumente außer wirklichen Streit und Abbruch jeglicher Kommunikation. Was ich mir schon alles anhören durfte zum Thema wie falsch ich doch abgenommen habe - von Hungerstoffwechsel bis "nur noch Haut und Knochen" etc.
Das mit den 95% liegt sicherlich zu einem großen Teil daran, dass nicht das Abnehmen und Halten so schwer ist, sondern die ständige Auseinandersetzung mit der noch immer dicken Umwelt, die sich durch den sichtbaren Gewichtsverlust eines ehemals fülligen Menschen angegriffen fühlt und zurückbellt.

Diese Antwort wurde entfernt. 8.6.2020, 13:09

Nixxxx4 8.6.2020, 14:02 

Das fängt ja schon an mit "Hey, du hast aber super abgenommen!" "Ja, aber da müssen noch 30 kg weg." "WAS???? WO denn? Sooo viel wiegst du doch gar nicht mehr..:" "Na ja, noch knapp 90 kg." "Ja, aber das sieht man doch nicht."

Was soll man darauf groß erwidern...

Allerdings erlebe ich momentan größtenteils nur lobende und anerkennende Worte. Solange ich nicht sage, wie viel (wenig) ich meist esse. Da hört das Verständnis dann auf und ich werde entsetzt begutachtet. Solange es mir gut geht, mein Körper noch mehr als genug Fettreserven hat und meine Werte im Normbereich bleiben, ist alles super. Egal, was andere sagen. :)

Diese Antwort wurde entfernt. 8.6.2020, 14:20

stera1210 8.6.2020, 14:41 

Lass die Leute reden...

Ich hatte zu meiner "Hochzeit" bei 1,70 m 101 kg. Dann habe ich mit Hilfe von einem Programm meiner Krankenkasse 11 kg abgenommen. Wie viele haben zu mir gesagt: "Jetzt reicht es aber mit dem Abnehmen!" Wenn ich gesagt habe, ich will aber noch mal mindestens so viel abnehmen (womit ich mit 79 kg bei der Grüße immer noch übergewichtig gewesen wäre): "Dann siehst Du ja aus wie ein Hungerknochen!" Gut im Vergleich zu dem, wie mich die Leute vorher kannten bestimmt. Wäre ich "von der anderen Seite" gekommen, sprich Normalgewicht und hätte mich auf 75 hochgefuttert, hätten viele - vielleicht nicht gesagt, aber gedacht - "Was hat die sich gehen gelassen, die war doch früher nicht so dick!" Also Hungerhaken mit 79 kg, Pummelchen mit 75 kg... Das ist einfach sehr subjektiv und von den aller meisten nicht böse gemeint.

Das ist schon eine ganze Weile her. Mich haben die Sprüche damals im Übrigen demotiviert. Ich stand dann vorm Spiegel, war stolz auf das was ich geschafft habe und habe dabei vergessen weiter mein Ziel zu verfolgen. (Deswegen sag ich grundsätzlich nichts zu Leuten außer vielleicht "Hast ja toll abgenommen!", soll jeder so sein wie er meint, Hauptsache er fühlt sich wohl.)

Jetzt bin ich hier um weiter daran zu arbeiten. Wollte letztes Jahr schon 10 kg abnehmen, fehlen nur noch 13 :o) (Mein Lieblingsspruch von meinem Kalender 2018, ein bisschen Wahrheit ist dabei :o) )

stera1210 8.6.2020, 14:56 

Wo ich das gerade so geschrieben habe: So gesehen bin ich schon im Eliteclub. Auch wenn ich mein Normalgewicht noch nicht erreicht habe, die 11 kg halte ich mit leichten Schwankungen schon über mehr als 5 Jahre... :o)

Diese Antwort wurde entfernt. 8.6.2020, 15:20

gerhart 8.6.2020, 20:45 

Ja, zu den 5 % zu gehören ist schon ein Ritterschlag, besser jedenfalls als die immer wieder gehörten "abnehmen und halten ohne Hunger und für immer!". Die Insulin-Geschichte, die hier beschrieben wurde, erklärt auch vieles, aber auch der Artikel in der NZZ geht noch ein Stück über die Fettlogik hinaus. Ich weiß natürlich auch - und war da immer ganz auf der Seite von Nadja Hermann - dass die gesamte Diät-Connumity seinerzeit darauf gelauert hat, dass Nadja wieder zulegt. Dennoch muss eine Bestsellerautorin, die davor schon eine begnadete Comiczeichnerin war, nicht mit "fick Dich Du Sau" (im verlinkten thread, der der erste war, den mir Google geliefert hat, sicherlich gibt es auch andere) den politischen Gegner (wer soll das sein?) bewerfen, sondern hat andere Mittel zu Verfügung. Die im übrigen sich auch nicht so abnutzen und weit an denen vorbeischiessen, die damit getroffen werden sollen.

Aber das ist eine andere Geschichte, nicht jeder Zweck heiligt alle Mittel.

juniper: Zurück zu Deiner Geschichte (danke, dass Du sie mit uns teilst!) - wir hatten einen Freund, den ich über alle Maßen für seine Gastfreundschaft und seine Großzügigkeit bewundert habe. Immer waren mindestens 10 Menschen zum Essen da und immer war es der beste Wein, die beste Musik, die netteste Gesellschaft. Ich wäre immer gerne so gewesen wie er, bis er mir erzählt hat woher das bei ihm rührt: Seine Eltern haben so schrecklich gestritten in der Küche, dass er sie immer nur mit intensivem Kochen und Bewirten und Aufräumen und alles-recht-machen besänftigen konnte. So ist er zu einem genialen Gastgeber geworden, weil er nicht nur wusste, was er kochen sollte, sondern auch, was die anderen gerade brauchen (emotional).

Er meinte aber: Wünsche es Dir nicht.

Diese Antwort wurde entfernt. 8.6.2020, 23:26

BMI272020 9.6.2020, 06:41 

"Du bist dann ja der lebende Beweis dass es geht mit dem Abnehmen. Und quasi der wandelnde Selbstvorwurf der Kritiker, warum sie das nicht schaffen. Natürlich müssen die sich das dann schön reden und Fehler finden bei Dir. "

Kennen wir Abnehmwilligen nicht auch alle den Satz: "Irgendwie siehst Du krank aus..."?
Mir macht dieser Satz auch noch ein schlechtes Gewissen, weil ich Gewicht reduziert hab.

torte... 9.6.2020, 11:03 

3kg Blumenkohl:
https://fddb.info/db/de/leute/demonic96/index.html voila.

Sie hatte doch auch nen Youtubekanal. Lealoveslifting oder so.

torte... 9.6.2020, 11:05 

https://fitpedia.com/medien/eingestaendnis-lealoveslifting-loescht-alle-youtube-videos/
Ich habs noch nicht gelesen

stera1210 9.6.2020, 11:43 

3kg Blumenkohl, wenn ich das essen würde, wolltet Ihr aber alle nicht in meiner Nähe sein... Da könnte ich meine eigene Biogasanlage mit unterhalten.

Diese Antwort wurde entfernt. 9.6.2020, 11:47

Diese Antwort wurde entfernt. 9.6.2020, 11:49

Diese Antwort wurde entfernt. 9.6.2020, 11:53

stera1210 9.6.2020, 12:14 

Juniper, da geb ich Dir recht, das hört sich für mich auch so an, zumal wenn man so etwas öfters macht.

Ich stell mir gerade den Berg vor. Da würde ich vorsitzen und wäre vom Anblick schon satt. Egal was das ist, 3kg von irgendwas (selbst von meiner heißgeliebten Schokolade), das kann man sich doch nicht schön schwätzen...

Apropos schön schwätzen, da fällt mir eine Story ein: mein Bruder war vor Jahren mal mit einer zusammen, die auch auf Dauerabnehmtrip war und damit ihre ganze Umwelt genervt hat, weil man pausenlos drüber reden musste, die hatte nur das eine Thema drauf. Die kam mal an mit einer Tüte Apfelchips. Und die waren ja so toll und so gesund und soooo lecker und kein Fett und.... Ich hab in einen rein gebissen und habe gedacht ich beiße in ein Stück Pappe was vorher einer mit Zitrone eingerieben hat. WI-DER-LICH! Aber zum Glück sind Geschmäcker ja verschieden :o)

nini2111 9.6.2020, 13:18 

Ich klink mich auch mal fix in die Diskussion ein, um meine 2 Cents in den Raum zu werfen.
Ich hab 2012 (nach Kind Nr. 2) mit 91 Kilo angefangen (bei 1,69m), war innerhalb von nem halben Jahr bei 66kg. Die halte ich nicht mehr so ganz. Je nach Jahreszeit oder anderen Dingen (Urlaub, Feiertage etc.) bin ich nun immer zwischen 66,5 und 73kg. Wobei die 73kg die absolute Ausnahme sind und auch schnell wieder weg sind. Normal sind so im Schnitt 68kg. Das ist für mich okay, auch wenn es natürlich gern noch 5kg weniger sein dürften. Aber ich hab mich damit abgefunden, dass ich da wohl in diesem Leben nicht mehr hinkomme. Halten ist schwerer als abnehmen, irgendwie bin ich in ein Loch gefallen als ich mein damaliges Zielgewicht erreicht hatte. Und dann bin ich so rum getrudelt. Inzwischen ist es nicht mehr so schlimm. Ich ess unter der Woche wenig und nur 2 Mahlzeiten am Tag (eine kleine zum Mittag und abends mit der Familie dann "normal"). Am Wochenende achte ich so gut wie gar nicht aufs Essen. Damit muss ich auf nichts verzichten und halte das Gewicht im genannten Bereich. Sport mache ich mal mehr mal weniger intensiv, man wird ja nicht jünger und die Zipperlein nicht weniger :))

stera1210 9.6.2020, 13:44 

Nini2111: Glückwunsch, das zeigt, dass man es durchaus schaffen kann. Es gehört halt Disziplin dazu und wenn Du zufrieden mit Deinen zwei Mahlzeiten bist, um so besser (scheint ja so zu sein, weil keiner geiselt sich jahrelang selber)

Ich glaube, wenn man einen Weg gefunden hat, wo man das essen kann, was man mag und dabei abnimmt, ist auch das Halten nicht ganz so schwer. Als Fleischliebhaber mit einer vegetarischen Diät abnehmen zu wollen oder als Nudelfetischist es mit Low Carb zu versuchen, halte ich für schwierig. Die Chance, wenn man sich so verbiegen muss, später unter die 95 % zu fallen, halte ich für sehr hoch. Dann würde ich mich doch lieber für einen Weg entscheiden, der meine kleinen Schwächen zulässt.

Diese Antwort wurde entfernt. 9.6.2020, 14:45

stera1210 9.6.2020, 15:14 

Und bei allem Abnehmzielen, juniper...: Essen sollte ja auch ein wenig Genuss sein und kein "notwendiges Übel". Wenn ich mir abends z. B. einen grünen Salat mit Rohkostgemüse zurecht schnibbel, vielleicht ein paar Pilze anbrate, etwas fettarmen Käse oder Wurst dazu, frische Kräuter aus dem Garten, freu ich mich morgens an der Arbeit schon auf meine Mittagspause. Das ist was ganz anderes, als wenn ich weiß, es gibt nur eine Scheibe trocken Zeug mit irgendwas drauf geklatscht. Die Gefahr bei letzterem ist dann, dass es Tage gibt, wo ich denke, ach, jetzt brauchst Du noch irgendwas schönes und fahr mir dann wieder irgend einen Sch... vom Bäcker um die Ecke rein.

Diese Antwort wurde entfernt. 9.6.2020, 15:32

gerhart 9.6.2020, 16:47 

"Irgendwie siehst Du krank aus": Wenn man unter ein bestimmtes Level abnimmt, treten die Gesichtsknochen ganz anders aus dem Kopf heraus als bei jemanden, der von Natur aus eine Libelle oder ein Weberknecht ist. Mir ist das mit der Frage, ob ich krank wäre nicht passiert, aber auf einer Hochzeit hat mich plötzlich von hinten eine meiner entfernteren Schwägerinnen von hinten angefasst und ist mir so verdächtig oft den Rücken rauf und runtergefahren und auch die Hüften rechts und links: Das war eindeutig ein Bodycheck, ob ich jetzt lappig geworden bin oder knochig. Sie hat locker auch 20 kg zuviel auf den Rippen und ist Ärztin.

Diese Antwort wurde entfernt. 9.6.2020, 17:55

gerhart 9.6.2020, 22:47 

Das wird wohl der Grund gewesen sein (musste jetzt echt lachen über Dinen Post). Apropos, was mir noch eingefallen ist zu den Küchenszenen und dem Bekochen der streitenden Eltern: Wenn Du schon seit 2013 geduldig jedem hier Rede und Antwort stehst, dann ist das ja fast so etwas wie das Äquivalent zu dem genialen Gastgeber (jetzt nicht gleich abwehren, kam mir heute beim Abspülen in den Sinn).

BMI272020 10.6.2020, 06:37 

Zum Thema "Apfelchips" (alternatives Naschzeugs). Ich bin nicht sicher ob Du nun getrocknete Apfelscheiben oder irgend so ein aromatisiertes Knabberzeugs meinst. Falls es sich um Trockenobst handelt: So schmecken getrocknete Äpfel halt. Unser "Genussempfinden" ist leider versaut durch die hochverarbeitete Industrie -Nahrung und -Snacks. Auch das ist aus meiner Sicht ein gewichtiger Grund dafür, dass intuitives Essen so etwas ähnliches ist wie "intuitives Rauchen"

stera1210 10.6.2020, 09:05 

BMI, es ist bestimmt schon 18 Jahre her. In meiner Erinnerung hatte es aber nichts mit getrockneten Äpfeln zu tun, sondern war vermutlich letzteres. Aber da kann ich mich auch täuschen. Witzig fand ich nur, wie sie das sooo angepriesen hat und jeder, der das probiert hat, hat nur das Gesicht verzogen.

gerhart 10.6.2020, 09:23 

Ich bin noch einmal zurück zum Artikel über die 95 % und dem intuitiven Essen:

Es war gar nicht das SZ-Magazin, sondern das ZEIT-Magazin. Es gibt dazu bei Facebook etwas, man muss aber sich anmelden (was ich nicht will) und hinter einer Bezahlschranke bei der ZEIT, aber hier ist das, was man ohne zu zahlen schonmal sich zu Gemüte führen kann:

" Diät: "Gab es eine Zeit, in der ich meinen Bauch nicht eingezogen habe?"

Exklusiv für Abonnenten

Der Wunsch, schlank zu sein, war eines der Leitmotive im Leben unserer Autorin. Sie hielt Diät und scheiterte daran und schämte sich für ihre Sehnsucht, weil sie doch Feministin war. Dann versuchte sie es mit einer radikalen Idee: essen, worauf sie Lust hat. Von Emilia Smechowski
ZEITmagazin Nr. 11/2020 4. März 2020, 16:52 Uhr
editiert am 7. März 2020, 18:00 Uhr

Vielleicht findet jemand anderes den ganzen Artikel noch irgendwo gespiegelt?

gerhart 10.6.2020, 09:24 

Bei Facebook geht der Fliegenfänger so:

ZEITmagazin
9. März

Intuitives Essen heißt: Alles, was man möchte, ohne Verurteilung, ohne Scham. Die Titelgeschichte im aktuellen #ZEITmagazin. #Abo
https://trib.al/B5P2m1i

gerhart 10.6.2020, 09:26 

Letzter Post:

"Sie schämte sich für ihre Sehnsucht, weil sie doch Feministin war".

Hä?

Susi12 10.6.2020, 09:30 

Ich habe vor 9 Jahren 28 kg abgenommen. Vom damals niedrigsten Gewicht trennen mich derzeit ca. 3-5 kg. Mit kleineren Schwankungen halte ich also mein Gewicht im oberen Normalgewichtsbereich - von alleine oder intuitiv geht das jedoch nicht. Nach wie vor achte ich auf die Portionsgrößen und habe die aufgenommenen Kalorien im Blick, auch wenn ich nicht mehr Tagebuch führe. Außerdem mache ich nach wie vor sehr viel Sport.

Trotz der relativ langen Zeit des Haltens sehe ich mein Gewicht nach wie vor nicht gesichert. Sobald ich keinen Sport machen könnte und/oder den Blick für die Nahrungsaufnahme verlieren würde, ginge mein Gewicht sofort nach oben. Leider hat sich nämlich mein Appetit nicht verringert, ebenso wenig die Gelüste auf Kalorienbomben oder das Hungergefühl an den inzwischen reduzierten Kalorienbedarf angepasst. Das Hormonchaos der Wechseljahre setzt mir auch extrem zu.

Deshalb: nur mit lebenslanger, strenger Disziplin und Kontrolle kann ich die Abnahme halten.

Susi12 10.6.2020, 09:32 

An demonic96 kann ich mich auch sehr gut erinnern. Aus meiner Sicht war sie extrem essgestört und ihr Sportverhalten hatte in meinen Augen krankhafte Züge.

Diese Antwort wurde entfernt. 10.6.2020, 12:42

Diese Antwort wurde entfernt. 10.6.2020, 12:47

stera1210 10.6.2020, 13:12 

"Ich denke, beim sogenannten intuitiven Essen geht es auch ganz viel darum wann und was man NICHT isst. Das will bloss keiner hören, deswegen wird das in den allermeisten Berichten darüber einfach nicht erwähnt."

Das verkauft sich so aber nicht so gut. Genauso wie man des Öfteren hört: Vor dem Essen ein großes Glas Wasser trinken, das kurbelt den Stoffwechsel an. Klingt doch viel netter als wenn man sagt: Dadurch füllst deinen Bauch und du isst weniger.

Ich glaube, das was mit intuitiven Essen gemeint ist bzw. wie Juniper das beschreibt, haben die meisten verlernt. Die Katze weiß, wann sie Vitamine braucht und knabbert entsprechend am Gras. Die meisten Menschen haben verlernt WIRKLICH auf seinen Körper zu hören.

BMI272020 10.6.2020, 13:31 

Vielleicht nochmal zu den 95% "Durchfallern": Ich glaube, dass es durchaus einen Unterschied macht, ob man aus eigener reiflich gewachsener Motivation, oder fremdindiziert eine Gewichtsreduktion anstrebt, z.B weil man gerade vom Arzt aufgefordert wurde, gerade Sylvester war oder die Freundin das auch gerade macht oder oder.... Denkbar wäre für mich, dass die Erfolgsquote für die der eigenmotivierten Gruppe deutlich höher liegt. Gibt es hier nicht differenziertere Erhebungen?

gerhart 10.6.2020, 14:18 

"Deshalb: nur mit lebenslanger, strenger Disziplin und Kontrolle kann ich die Abnahme halten".

von Susi ist sicherlich für die 95 % etwas Wahres dran. Denn anscheinend ist es doch für einen Großteil nicht zutreffend, dass sich "das Hungergefühl nach zwei/drei Wochen legt", es ist auch nicht so, dass man lediglich ein Buch gelesen haben muss, um im Kopf dem einen oder anderen Mythos den Laufpass geben zu können ("Glaubenssätze"), sondern dass es einfach "schwierig ist weil es schwierig ist". Und nur mit viel Arbeit, Mühe aka Disziplin, Sport, Bewegung, Bewusstsein, Askese, wenn man so will, zu halten ist. Erreicht ist es anscheinend weniger schwierig, weil man auf ein Ziel hin arbeitet und wöchentlich belohnt wird beim Blick auf die Waage.

Komischerweise war mir das vor 5 Jahren als erstes ins Auge gestochen. Die vielen Berichte wie die von Susi, dass man halt immer und immer noch dran bleiben muss, dass man einmal Kalorien zählen, immer Kalorien zählen muss - und irgendwie versuchen alle diese Methoden einem weis zu machen, man hätte nur den Schlüssel noch nicht gefunden und dann ginge alles wie geflutscht.

Das ist ungefähr so, wie diese ewige Rede von der "gelungenen Beziehung", vom "gelungenen Leben" und wie per (gewaltfreier Kommunikation, Achtsamkeit, was weiß ich) dahin käme: In Wirklichkeit balanciert jede Patchwork-Familie nicht an in und vor der Villa Kunterbunt, sondern am Rande des Nervenzusammenbruchs und auch die angeblich nur der besseren Organisation geschuldete Doppeltbelastung durch Mutterschaft und Beruf ist mehr als oft eine Überforderung, die noch dazu beschämt, weil sie nicht immer perfekt "gelingt".

Ich finde es tröstlicher und auch Mut machender, wenn es man aus berufenem Mund erfährt, dass es eben doch nicht so einfach ist, dass es mit Hungergefühlen einhergeht und man ständig Gefahr läuft wieder zuzunehmen. In den anderen Beispielen: Man erkennt dann aber auch, dass man tatsächlich mehr Kraft aufwenden muss als andere. Händeklatschen.

Diese Antwort wurde entfernt. 10.6.2020, 15:22

Diese Antwort wurde entfernt. 10.6.2020, 15:25

gerhart 10.6.2020, 17:34 

Ich habe mir die beiden Videos angeschaut, aber kaum etwas verstanden :-), außer, dass sein Buch ken Beststeller geworden ist, weil dort drin stünde "esse weniger, bewege Dich mehr", das wolle aber keiner hören und dass man das Fett, das man verliert (abschmilzt?) ausatmet? Und dann? Was lernen wir daraus?

Hungergefühle: Ich erinnere mich an einen knurrenden Magen, der sich angefühlt hat, als schabe man von innen das Fett raus von einem halben Jahr, da hatte ich aber schon abgenommen und war schon brav am nur-2-Mahlzeiten-intervall-essen gewesen: Ich habe mir geholfen, indem ich mir eben dieses Fettschaben vorgestellt habe, also Autosuggestion. Dann war es jahrelang weg. Und irgendwann halt wieder da.

Nun noch eine andere Frage, Juniper:

Die 3 - 5 kg, die Du gerne weg hättest, quälen die Dich? Suchst Du immer mal wieder einen neuen Ansatz, sie doch loszuwerden? Es sind ja oft diese 3 - 5 kg, die man wieder drauf oder noch gar nicht weggekriegt hatte. Bei mir funktioniert im Leben nie dasselbe zweimal hintereinander, irgendetwas drängt mich dann immer etwas Neues auszuprobieren, andere fahren mit immer demselben Rezept als Notfallplan besser.

Diese Antwort wurde entfernt. 10.6.2020, 19:33

Diese Antwort wurde entfernt. 10.6.2020, 19:36

BMI272020 11.6.2020, 07:38 

juniper, Dein vergleich mit der Gartenarbeit ist eine schöne und für mich motivierende Vorstellung.
Klar, die ganzen Diätbücher laufen auf die gleiche Kernaussage: Mach "X" und alles wird gut. In der Mathematik ist "X" meist die Variable, und das lässt sich vielleicht auch umkehren: Wenn das Ergebnis (Zielgewicht) klar ist muss man "X" durch das passende ersetzen, will heißen: Viele Wege führen nach Rom. Ich habe (für meine Verhältnisse) unzählige verschiedene Abnehm - Ratgeber gelesen und jeder Autor behauptete für sich den Königsweg gefunden zu haben. Aus allen "X" habe ich das für mich passende zusammengeklöppelt. Letztendlich muss das "X" im Hirn ankommen, dann läufts. Und der Austausch hier ist unglaublich wichtig für mich. Danke übridings :)

KeepW... 11.6.2020, 08:57 

"Jetzt sind 5 kg wieder drauf und warum? Weil ich bei meiner Tochter beim letzten Baby hospitiert habe einschliesslich Mittags- und Abendessen, was immer aus den Familienlieblingerichten besteht, also man nicht aufhören kann, sich noch einen Nachschlag und noch einen zu nehmen, einfach weil es alles ist: Heimat, Aufgehobensein, Familie, bunt, lustig, großzügig und alles so, wie man es schon immer gemacht hat. "

Früher hat niemand im Familienkreise zugenommen. Ich glaube eher, dass die Zunahme daran liegt, außerhalb der Mahlzeiten noch was zu essen. Hier ein Snack, da noch abends auf der Couch nach der Hauptmahlzeit eine "Kleinigkeit". Zack sind 5 Kilo drauf.

In Einsamkeit alleine kann man besser strukturiert abnehmen, das stimmt. Aber wer sich an normale Essenszeiten hält und nichts zwischendurch isst, wird auch nicht zunehmen. Meine Meinung. Der Nachteil ist, man kann nicht immer das essen, was man eigentlich gerade jetzt wirklich will. Man geht Kompromisse ein und isst das, was alle essen. Und aus dem Grund wird man sich "heimlich" noch Snacks reinschieben. Müsste man protokollieren ;-) dann weißt du woher die 5 Kilo resultieren.

KeepW... 11.6.2020, 09:00 

Viele Leute mit Baby sieht man ja auch nie mal draußen einen ausgiebigen Spaziergang machen, warum eigentlich nicht? Darf das Baby nicht so lange im Kinderwagen rumgeschoben werden? Ich denke auch, dass bei vielen mit Baby Bewegungsmangel dazu kommt.

Nixxxx4 11.6.2020, 09:13 

KeepWeight, in den ersten Monaten nach der Geburt meines Sohnes war ich immer schon froh, wenn ich mal drei Stunden am Stück wach und halbwegs aufmerksam sein konnte. :D :D Ein Spaziergang wäre unmöglich gewesen, ich wäre wahrscheinlich auf der ersten Parkbank eingeschlafen...

gerhart 11.6.2020, 10:10 

Keepweight: Ja, stimmt, habe ich ja grade wieder begonnen und hier mitgelesen wie seinerzeit auchund:

Jetzt schon wieder 1 kg weniger.

Deshalb wie BMI schrieb: "...Und der Austausch hier ist unglaublich wichtig für mich. Danke ...".

Deshalb würde ich über diesen "Trick" jetzt nicht unbedingt ein Buch schreiben wollen, aber es haat durchaus Ähnlichkeit mit den AAA's, wie ich es immer in amerikanischen Serien wahrgenommen habe: Man ist ehrlich, man spricht sich aus, man schämt sich nicht, man weiß, dass es immer wieder gefährlich werden kann, man bestärkt sich und tröstet bei Rückfällen".

Für mich war es dennoch erstaunlich, dass ich bei regelmässigen Familienessen nicht lassen konnte mehr zu essen (was ich währenddessen bereits wusste!) nachzufassen, nochmal schnell diesen Griff nach dem Schöpflöffel und dass das Suchtcharakter angenommen hat (schlechtes Gewissen, aber dennoch nicht widerstehen können). Übrigens immer alles mit viel Sahne, viel Kokosmilch, viel Butter und/oder Mayjonaise angemacht oder gekocht. Schlonzessen. Übrigens sind alle anderen Familienmitglieder der Familie meiner Tochter gertenschlank bis hin zur absoluten Stengelhaftigkeit (bei den 4 Jungens) und wohlproportionierten Hochgewachsenheit des einzigen Mädchens. Allerdings fällt mir da auch immer wieder auf, dass überdurchschnittlich oft bei dem Angebot "magst Du noch was?" oder "soll ich Dir nochmal etwas drauftun" die Antwort kommt: "Nein, danke, passt schon!". Oder kaum bis gar nicht zwischendurch gegessen wird.

Mir fällt das schwer in einem solchen "gemütlichen" Umfeld.

Monika65  11.6.2020, 13:03 

gerhart, bist du sicher, dass die Stengelhaftigen und Gertenschlanken wirklich das ganze Jahr lang täglich Schlonzessen bekommen? Vielleicht haben sie nur besonders gut und reichhaltig gekocht, weil du da warst und um dir was Gutes zu tun?
(Ich tische Gästen auch viel mehr und viel reichhaltigere Sachen auf, als ich sonst esse).

gerhart 11.6.2020, 13:10 

Liebe Monika, ich habe nach meinem Post dann auch nochmal nachgedacht, wie sich das "wirklich" verhält: Möglicherweise bin ich selbst der Schlüssel, denn im Nachhinein hat mir mein Schwiegersohn gesagt - vielmehr hat er das meiner Tochter durch die Blume gesagt - ob ich nicht das ganze Jahr durch da sein könnte, denn alles, was es seitdem geben würde, würde ihm besonders gut schmecken. Ich habe dann noch ein übriges getan und habe ihm die von ihm besonders geliebten sog. "französischen" Salate auch noch extra gemacht, damit er sie mit in die Arbeit nehmen konnte.

Aber das regelmässige "Nein, danke, passt schon!" - das war wirklich ständig präsent und ich bin jedes Mal zusammengezuckt, denn ich selbst habe daran bemerken können, dass ich das tunlichst auch hätte sagen sollen.

Vielleicht haben sie eine andere Kindheit gehabt und können deshalb besser intuitiv essen, also unser Thema hier. Obwohl ich auch erst nach einer Schilddrüsen-OP nicht mehr dieses Essenmüssen, damit man nicht kontinuierlich abnimmt, hatte. Also auch genetisch bedingt so dünn war wie die jetzt alle immer noch sind und schon immer waren.

gerhart 11.6.2020, 13:29 

Also genetisch bedingt im Sinn von angeborener Appetitbremse, denn ich erinnere mich, dass ich oft einen halbvollen Teller zurückgeschoben habe, einfach, weil ich satt war - was oft zu missbilligenden Bemerkungen geführt hat wie "Mensch, reiss Dich doch mal zusammen, was bestellst Du Dir denn überhaupt etwas, wenn Du gar keinen Hunger hast?!" - ich habe oft verzweifelt auf meinen Teller mit der übergrossen Portion geschaut und mich gegrämt, wie ich das jetzt wieder hinkriegen soll, den Überhang auf Familienmitglieder zu verteilen ohne dass es jemad merkt. Also nicht: Ich bin so fett, weil ich Schilddrüse habe - sondern ich war halt ziemlich schnell satt und konnte nichts mehr runterkriegen. Ganz anders nach der OP.

Aber wir schweifen ab, vielleicht ist das Thema jetzt auch ausgelutscht und Zeit ein neues Kapitel aufzumachen.

Monika65  11.6.2020, 14:23 

Ich seh das nicht als Abschweifen, im Gegenteil, du hast den Thread gestaltet und bekommst am Ende vielleicht noch neue Einsichten über dich selber, das ist doch super! Alles Gute!

gerhart 11.6.2020, 14:36 

Ja, danke und euch allen auch. Ich werde aber sicherlich noch zwei Monate hier mitquatschen (müssen), denn ein Kilo macht noch keinen Sommer :-).

Diese Antwort wurde entfernt. 11.6.2020, 15:28

Diese Antwort wurde entfernt. 11.6.2020, 15:36

gerhart 11.6.2020, 15:46 

Ja, das mit dem Sitzenbleiben, um noch "gemütlich" oder auch "ungemütlich" weiter zu reden, ist schon ein Punkt: Das ist jetzt bei meiner Tochter so gewesen, dass dort die halbwüchsigen Kinder (die, die ich geholfen habe, zu hüten, sind beide exteme Nachzügler) exakt so wie Du es beschreibst es handhaben:

Man kommt zusammen, es gibt immer schön hergerichtetes Essen mit gedecktem Tisch etc., dann setzen sich die Halbwüchsigen hin und wenn sie fertiggegessen haben, stehen sie auf, nehmen ihren Teller, bringen ihn in die Küche und stellen ihn in die Spülmaschine. Keine Ahnung, wer das eingeführt hat, aber es stört mich massiv. Manchmal frägt dann meine Tochter noch schnell - bevor aufgestanden wird - "und, hat es euch geschmeckt?!", also fishing for compliments, was dann auch brav mit "ja, klar, war super - wie immer!" und schon ist das Bein schon wieder halb über die Bank geschwungen und man befindet sich im Aufbruch.

Manchmal sitze ich als letzter da (Schwiegersohn ist rauchen gegangen, der würde sonst sitzenbleiben) und kratze in meinem Teller herum und ja, dann nehme ich mir manchmal auch noch was oder gehe zum Kühlschrank und hole ein Fruchtjoghurt, sozusagen, um mit mir selbst noch etwas "gemütlich" zu sein.

Ich war ein Oma- und Opa-Kind (Eltern voll im Stress nachkriegsmässig) und dort war Essen immer mit sehr viel Quatschen, Anekdotenerzählen, Witzen, Scherzen, Lachen verbunden und ich habe als Kind das sehr genossen. Es hiess dann immer, dass ich altklug wäre, weil ich da immer grosse Ohren gemacht hätte anstatt mit anderen Kindern zu spielen - wie andere. Uff. Juniper. Gemein, solche Fragen zu stellen :-).

gerhart 11.6.2020, 15:50 

Nachsatz: Ja, das mit dem Liegenlassen auf dem Teller und warten, das hatte ich auch schonmal ansatzweise probiert - das funktioniert. Denn dann kommt ja erst der "gemütliche" Teil: Wenn die kleinen Schreihälse schlafen gegangen sind, taucht wieder der eine oder andere auf und da wäre es gut, man hätte noch was aufgehoben. Jetzt springe ich zwar auch noch von morgends bis knapp nach dem Mittagessen ein, aber gehe vor dem Abendessen, es hat sich ja alles wieder normalisiert (die drei Monate habe ich auch übernachtet).

Diese Antwort wurde entfernt. 11.6.2020, 20:06

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